"Viel Kraft gekostet": FCK und Funkel verlängern Zusammenarbeit nicht

Nach dem Pokalfinale ist Schluss: Friedhelm Funkel und der FCK gehen getrennte Wege | Foto: Jens Vollmer
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FCK. Trotz des Erreichens des Klassenerhalts hat es sich in den letzten Tagen bereits angedeutet: Cheftrainer Friedhelm Funkel und der 1. FC Kaiserslautern verlängern ihre Zusammenarbeit nicht über das Saisonende hinaus. Funkel und FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen führten Gespräche, bei denen Sie zum Entschluss kamen, nach dem Pokalfinale getrennte Wege zu gehen, verkündete der 1. FC Kaiserslautern offiziell am Freitag, 17. Mai.

Der 70-jährige Funkel hatte seine Trainerkarriere eigentlich bereits beendet, als der FCK den ehemaligen Bundesligaprofi am 14. Februar 2024 als Trainer verkündete. Zum damaligen Zeitpunkt war klar, dass die Zusammenarbeit nur bis zum Ende der laufenden Saison 2023/24 gehen soll. "Feuerwehrmann" Funkel versprach den FCK-Fans den Klassenerhalt, der am Sonntag, 12. Mai, vorzeitig gelang. Die Gerüchte über einen Verbleib zur neuen Saison wurden lauter, auch Funkel selbst schien ein solches Engagement nicht außer Betracht zu lassen und wollte in der SWR-Sendung am Sonntag seine Aussage bei Amtsantritt, dass nach Saisonende Schluss sei, nicht bestätigen. Abhängig machte er seinen Verbleib von einem Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen. Nun seien beide Seiten "trotz guter Gespräche", so der 1. FC Kaiserslautern, zu dem Entschluss gekommen, dass sie neue Wege gehen wollen.

Friedhelm Funkel ist neuer FCK-Trainer

Friedhelm Funkel: "Ich brauche ein wenig Erholung"

Bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig bedankte sich der aktuelle Cheftrainer bei der Zusammenarbeit in erster Linie mit dem Trainerteam, mit der Mannschaft, aber auch mit den Verantwortlichen, dann aber auch bei den Fans. Sie haben ihn "unglaublich willkommen geheißen"; auch das Vertrauen, das er gespürt habe, sei außergewöhnlich gewesen. Das habe in viel Verantwortung resultiert, derer er sich aber gerne gestellt habe. Die Ziele mit dem Klassenerhalt und dem Pokalfinale sind erreicht worden.

Zwischenzeitlich habe Funkel schon darüber nachgedacht, seine Zeit am Betzenberg noch ein wenig zu verlängern. Es sei ein "Hin und Her" gewesen bis der finale Beschluss feststand: Die Entscheidung gegen einen Verbleib reifte im Laufe der Woche nach Erreichen des Klassenerhalts in ihm, so Funkel. "Für meinen Gesundheitszustand wäre das womöglich nicht gut gewesen. Ich bin gesund, aber der Job hat viel Kraft gekostet. Als wir das Ziel erreicht haben, dachte ich, es wäre vielleicht doch besser, wenn ich aufhöre. Auch wenn es mir unglaublich viel Spaß gemacht hat, dazu haben auch die Fans mit ihrem unglaublichen Empfang beigetragen", erklärt er direkt nach der Verkündung in der Pressekonferenz. "Ich brauche ein wenig Erholung. Ich brauche Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Das ist die einzige Erklärung, die ich abgeben kann. Das ist auch eine vernünftige Erklärung, weil ich auch an mich und meine Familie denken muss. Ich will wieder mehr Zeit mit der Familie verbringen und noch lange gesund bleiben. Ich schließe nicht aus, dass wenn ich wieder bei Kräften bin, irgendwo wieder als Trainer einspringe. Im Moment sind jedoch meine Kräfte verbraucht. Ich brauche sie jetzt noch für zwei Spiele."

"Es war keine einfache Entscheidung, weil mir dieser Verein immer am Herzen liegen wird." - Friedhelm Funkel

Natürlich habe ihn die Entscheidung bewegt und sei ihm nicht leicht gefallen. "Ich hatte ein paar schlaflose Nächte, weil mir hier alles gefällt und ich so viel Spaß gehabt habe. Bei allem Stress, der dazukommt, und Unstimmigkeiten habe ich das hier sehr gerne gemacht. Vielleicht will ich das auch irgendwann mal wieder machen, aber im Moment will ich einfach mehr Zeit für andere Dinge. Dass der Druck nach dem Spiel am Sonntag abgefallen ist, war das auch sehr wichtig. Es war keine einfache Entscheidung, weil mir dieser Verein immer am Herzen liegen wird und das habe ich auch in der Stadt immer gespürt. Die Menschen waren sowas von freundlich zu mir, das war unfassbar." Im Gespräch mit dem Geschäftsführer am Donnerstag, 16. Mai, habe Funkel Hengen mitgeteilt, dass er nicht mehr weitermachen möchte. Die Trennung sei absolut im Guten erfolgt, betont Funkel.

Die Zukunft und das Einnehmen einer anderen Funktion lässt Funkel selbst offen. Trotz des Abschieds freut sich der Cheftrainer auf den gemeinsamen Saisonabschluss mit den Fans und der Mannschaft: "Ich kann jetzt die beiden Spiele total genießen. Wir haben nochmal ein Heimspiel vor 50.000 Zuschauern. Das ist ein Geschenk. Und wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Die Woche darauf das Pokal-Finale ist dann nochmal ein absolutes Highlight."

Stimmen von Funkel und Hengen

Friedhelm Funkel
„Ich habe immer betont, dass der FCK ein Verein ist, der mir am Herzen liegt. Ich habe meine Zeit als Spieler hier sehr genossen und es war immer ein Wunsch von mir, eines Tages als Trainer auf den Betze zurückzukehren. Der Verein, seine Fans, das alles hat eine unglaubliche Ausstrahlung und Wucht und ich freue mich, dass ich nochmal ein Teil davon sein konnte. Ich wurde hier von den Fans und dem Umfeld herzlich empfangen, ich hatte eine tolle Zeit mit der Mannschaft und das Wichtigste: Wir haben unsere Ziele erreicht. Mit dem Pokalfinale in Berlin wartet zudem nochmal ein echtes Highlight auf uns, mit dem wir diese Saison beenden werden. Die letzten Wochen waren für mich aber auch sehr intensiv und emotional. Deshalb werde ich nach dieser Saison erstmal im Kreise meiner Familie und Freunde wieder zur Ruhe kommen und neue Kraft sammeln. Dem FCK wünsche ich für die Zukunft viel Erfolg und Kontinuität“, erklärt Friedhelm Funkel.

Thomas Hengen
„Ich möchte mich persönlich und im Namen des gesamten Vereins bei Friedhelm bedanken. Er hat in einer stürmischen Zeit das Ruder übernommen und hat seine Aufgaben hier überragend erfüllt. Er hat eine unglaubliche Ruhe in den Verein gebracht, die extrem wichtig für das Erreichen unserer Ziele war. Gemeinsam mit Friedhelm haben wir den Klassenerhalt und den Einzug ins Pokalfinale geschafft. Es ist auch für mich eine große Freude gewesen, mit einem so erfahrenen Trainer und einem so beeindruckenden Menschen wie ihm zusammenzuarbeiten. Friedhelm ist jederzeit auf dem Betze willkommen! Jetzt freuen wir uns noch auf zwei Spiele mit ihm an unserer Seite“, bedankt sich FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen beim scheidenden Cheftrainer. [kata]

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Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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