Verletzung überschattet das Spiel in Ludwigshafen
Kleine Krokodile weiter ohne Punktgewinn

Zwei deutliche Niederlagen musste die zweite Wasserballmannschaft des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs bei ihren Auftritten am Wochenende hinnehmen. Nachdem man am Samstag dem WSV Ludwigshafen II mit 6:17 (1:6/3:4/2:5/0:2) unterlag, ging die Partie beim SSV Trier am Sonntag mit 6:19 (1:6/1:5/0:2/4:6) ebenfalls verloren. Bei der Begegnung am Rhein war das Sportliche zu Beginn des Schlussviertels allerdings in den Hintergrund gerückt.

Es lief die 26. Minute im Aufeinandertreffen der Lauterer Reserve mit dem Tabellenführer WSV Ludwigshafen II. Die Krokodile hatten gerade einen Überzahlangriff der Gastgeber abgewehrt und schwammen ihrerseits einen Konter aufs Ludwigshafener Tor, als die Unparteiischen zunächst ohne ersichtlichen Grund die Partie unterbrachen. Ein Akteur der Rheinstädter war nach der Spielumkehr vor dem Lauterer Gehäuse verblieben, hielt sich den Kopf und schwamm zur Torauslinie. Er verließ das Wasser mit etwas Hilfe zwar noch selbstständig und legte sich auf den Boden, verlor dann jedoch kurzzeitig das Bewusstsein. Bis die herbeigerufenen Rettungskräfte vor Ort waren, hatte er es wieder erlangt, wurde aber zur weiteren Beobachtung ins Krankenhaus gebracht, wo zum Glück „nur“ eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. (Auch an dieser Stelle nochmals ganz herzliche Genesungswünsche vom gesamten KSK-Team, Brian!) Die Partie war zu diesem Zeitpunkt bereits Geschichte, denn schon wenige Minuten nach der Unterbrechung, hatten sich alle Beteiligten bereits darauf geeinigt, nicht wieder anzupfeifen, sondern den aktuellen Spielstand als Endergebnis zu werten. Wie es genau zu dem Vorfall kam, war auch im Nachhinein nicht herauszufinden. Weder die beiden Schiedsrichter, noch die anderen Ludwigshafener Spieler hatten etwas beobachtet und im Lager der Krokodile war sich ebenfalls niemand einer Schuld bewusst, seinen Gegner am Kopf getroffen zu haben. Etwas anderes hätte zu der fairen Begegnung auf sehr freundschaftlichem Niveau auch nicht gepasst, zumal sie spätestens zur Halbzeit beim Stand von 10:4 für die Gastgeber so gut wie entschieden war.

Die „kleinen“ Krokodile hatten zwar wieder einmal sehr ordentlich angefangen, konnten aber nur ein halbes Viertel wirklich mithalten, ehe man durch haarsträubende Fehler im Angriff die Ludwigshafener zum Kontern einlud und bereits zur ersten Pause einem 1:6 hinterherschwamm. Nach einer etwas lauteren Ansprache durch Trainer Dirk Feddeck konnte man den zweiten Abschnitt zwar ausgeglichener gestalten, brachte die Rheinstädter aber nie wirklich in Verlegenheit. Auch nach dem Seitenwechsel setzten die Lauterer die Vorgaben ihres Coachs viel zu selten um und vergaben zu allem Überfluss auch in Überzahl mehrfach die Chance zur Ergebniskosmetik. Beim vorzeitigen Abpfiff prangerte ein 17:6 von der Anzeigetafel und bei noch sechs ausstehenden Minuten wäre wohl eine noch deftigere Niederlage zu erwarten gewesen.

Diese gab es dann nur knapp 24 Stunden später beim Gastspiel in Trier, wo die Krokodile wiederum einen sehr guten Start erwischten und sogar mit 1:0 in Führung gingen. Doch analog zum Vortag agierte man im Anschluss viel zu unkonzentriert und servierte den Moselstädtern die Torchancen förmlich auf dem Silbertablett. Bis zum Ende des dritten Viertels gelang den Lauterern nur noch ein weiterer Treffer – die Partie war zu diesem Zeitpunkt beim Stand von 13:2 schon lange entschieden. Als Trier im Schlussabschnitt munter durchwechselte, kam der KSK immerhin noch zu einigen Erfolgserlebnissen, was aber an der deutlichen 6:19-Klatsche nichts mehr änderte.

Dirk Feddeck war mit den beiden Vorstellungen verständlicherweise alles andere als zufrieden, fand neben aller Kritik aber auch zwei positive Aspekte: So hatte Johann Lehmann am Samstag zweimal getroffen und damit seine ersten Tore für den KSK erzielt und auf der anderen Seite des Feldes verdiente sich wieder einmal Torwart Ilya Dmytriiev Bestnoten, indem er mit mehreren Paraden - auch im eins gegen eins – noch höhere Niederlagen verhinderte und am Sonntag bereits zum dritten Mal in dieser Saison einen Strafwurf parierte.

Während Ludwigshafen2 weiterhin Tabellenführer ist und Trier auf den Bronze-Rang vorrückt, bleibt der KSK2 Schlusslicht der Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar und hat nun knapp sechs Wochen Pause, ehe man am 21. April beim SV Friedrichsthal wieder ran muss. (sts)

So spielten sie:
Ilya Dmytriiev (im Tor), Georg Grinke (nur gegen Trier), Lukas Allmann (1 Tor gegen Ludwigshafen / 0 Tore gegen Trier), Niklas Birich (0/1), Jens Feddeck (1/4), Mattis Starck, Lukas Starck (1/1), Stefan Stranz, Jan-Philipp Minges (1/0), Leon Birich, Alejandro Lopez-Diaz, Johann Lehmann (2/0)

Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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