Wasserball: Neustart mit Mini-Turnier im Saarland
Krokodile bei „Spezial-Version“ des Alois-Uder-Pokals in Friedrichsthal
Nach einer mehr als achtmonatigen Zwangspause dürfen die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs am Samstag erstmals wieder die Kappen schnüren. Ein von den Verantwortlichen des SV Friedrichsthal erarbeitetes Konzept bekam von offizieller Seite den Segen, sodass die Saarländer den Alois-Uder-Pokal auch im vierten Jahr in Folge wieder austragen können – wenngleich diesmal in abgespeckter Form und unter speziellen Auflagen.
Als die Krokodile Ende Januar mit dem 22:5 gegen den SC Poseidon Worms einen gelungenen Einstand in die Saison 2019/2020 der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar feierten, war zwar bereits klar, dass danach eine längere spielfreie Zeit folgen sollte – dass sie SO lange andauern würde, konnte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch niemand ahnen. Die nächsten Partien gegen den SV Neunkirchen und den SC Neustadt II waren für den 21. und 22. März geplant, wurden dann aber kurzfristig abgesagt und sollten zunächst zu einem späteren Termin neu angesetzt werden. Wenig später erklärte man jedoch deutschlandweit fast alle Wasserball-Runden für beendet und nahm die Spielzeit 2019/2020 ohne Auf- und Abstiege komplett aus der Wertung. Hiervon ausgenommen waren lediglich die erste Herrenliga, die im August und September noch nachträglich ihren Meister ermittelte, sowie die beiden Final-Four-Endrunden im DSV-Pokal bei den Frauen und Männern, die am vergangenen Wochenende ausgetragen wurden.
Für die Lauterer fielen somit im letzten halben Jahr nicht nur elf der zwölf Oberliga-Spiele aus, sondern überdies noch fünf Turniere, an denen man in den Sommermonaten teilnehmen wollte. Das für Ende Oktober geplante Event des Stolberger SV, bei dem der KSK seit mehr als drei Jahrzehnten ununterbrochen zu Gast ist, wurde aufgrund der zu strikten behördlichen Bestimmungen ebenfalls bereits abgesagt.
Auch in Friedrichsthal wird am Samstag sicherlich Vieles ganz anders sein, als man es von den Veranstaltungen der letzten Jahre kennt. Während normalerweise bei den Turnieren außerhalb der Pflichtspiel-Saison der sportliche Teil in den Hintergrund rückt und man sich sowohl im, als auch außerhalb des Beckens, eher auf freundschaftlicher Ebene begegnet, wird diesmal der gesellige Part zwangsweise gestrichen. So dürfen aufgrund der Vorgaben beispielsweise nur maximal 55 Leute ins Friedrichsthaler Hallenbad, was für die Verantwortlichen bedeutete, dass man im Gegensatz zu den Vorjahren, nicht mehr bis zu acht, sondern höchstens drei Gästeteams einladen konnte, für die außerhalb des Wassers zudem noch strikt getrennte Zonen ausgewiesen sein müssen. Zuschauer sind nicht erlaubt und die übliche Bewirtung seitens der Gastgeber darf es ebenfalls nicht geben. Neben der Verkürzung von zwei auf einen Tag muss außerdem dafür gesorgt sein, dass zwischen den einzelnen Begegnungen genug Zeit ist, als dass sich nicht schon Akteure der folgenden Partie im Wasser warm machen, während die anderen Spieler sich noch ausschwimmen.
Trotz noch weiterer nötiger Maßnahmen und damit verbundener Umstände entschieden sich die Saarländer dankenswerterweise, das Turnier auszutragen, um „den Mannschaften aus der Region die Möglichkeit zu bieten, endlich mal wieder Wasserball auf Wettkampfniveau zu spielen“. Durch den SV 08 Saarbrücken und den KSK wurden zwar nur zwei der drei offenen Plätze belegt, allerdings lag dies daran, dass andere eingeladene Vereine nicht so kurzfristig planen konnten.
Da die Gastgeber zwei Mannschaften stellen, wird eine Viererkonkurrenz im Modus „Jeder gegen Jeden“ ausgetragen, bei der die Spielzeit im Vergleich zu offiziellen Begegnungen auf zweimal acht Minuten halbiert wird. Zum Auftakt treffen die Lauterer auf Saarbrücken, bevor man drei Spiele später die Klingen mit der Reserve der Gastgeber kreuzt. Im letzten Spiel des Tages wartet dann der SV Friedrichsthal I auf die Krokodile, die hoffen, dass man dann ähnlich erfolgreich agiert wie 2019. Auch da lautete die finale Partie „SVF I gegen KSK“ und die Pfälzer konnten mit 3:2 den Alois-Uder-Pokal aus dem Saarland entführen. Zwei Faktoren sprechen allerdings eher gegen eine Titelverteidigung: Einerseits wird man wohl nur in Minimalbesetzung und ohne gelernten Torhüter nach Friedrichsthal fahren und andererseits sind da ja noch die vielen neuen Regeln, die seit Beginn der letzten Saison gelten. Nicht nur, dass man diese seit mittlerweile acht Monaten nicht mehr im Wettkampf verinnerlichen konnte – man hatte darüber hinaus davor nur genau EIN Pflichtspiel, in dem sie zum Tragen kamen. Insofern ist es auch diesbezüglich für die Krokodile eine Art Neustart. (sts)
Voraussichtlicher Turnierplan:
12:45 SV 08 Saarbrücken - Kaiserslauterer SK
13:45 SV Friedrichsthal I - SV Friedrichsthal II
15:00 SV Friedrichsthal I - SV 08 Saarbrücken
16:00 Kaiserslauterer SK - SV Friedrichsthal II
17:15 SV 08 Saarbrücken - SV Friedrichsthal II
18:15 SV Friedrichsthal I - Kaiserslauterer SK
Autor:Stefan Stranz aus Kaiserslautern |
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