Hätte, hätte, Fahrradkette
KSK-Wasserball 2023: Ein Jahr mit vielen Konjunktiven

Trainingsspiel gegen den VK Gradac während des Trainingslagers in Podaca (Kroatien) | Foto: Anita Raspudic
  • Trainingsspiel gegen den VK Gradac während des Trainingslagers in Podaca (Kroatien)
  • Foto: Anita Raspudic
  • hochgeladen von Stefan Stranz

Mit der Vizemeisterschaft und der roten Laterne in der Herren-Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar, sowie der Silbermedaille im B-Jugend-Bereich haben die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs das Pflichtspiel-Jahr 2023 abgeschlossen. Hinzu kamen ein dritter und ein vierter Platz bei zwei gut besetzten Freundschaftsturnieren im Herbst. Auch wenn die Bilanz bereits auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aussieht: In fast allen Fällen wäre durchaus mehr drin gewesen.

Schon das allererste Saisonspiel sollte eine große Rolle bei allen Rechen- und Gedankenspielen des späteren Saisonverlaufs einnehmen. Nach acht Jahren Pause schickte der KSK erstmals wieder eine zweite Mannschaft ins Rennen und die musste beim SV 08 Saarbrücken ran. Dank eines starken Beginns hätten die kleinen Krokodile eigentlich in Führung liegen müssen, schwammen stattdessen aber nach zwölf Minuten einem 0:5 Rückstand hinterher, den sie nicht mehr aufholen konnten. Am Ende stand eine 10:13-Niederlage auf dem Protokoll, und es sollten noch neun weitere Partien ohne Punktgewinn folgen, ehe es zum Rückspiel gegen die Saarländer kam. Auch wenn man bis dahin noch keinen zählbaren Erfolg verbuchen konnte, hatte die Lauterer Reserve durch gute Auftritte viel Lob eingeheimst und wollte diesen nun auch vergolden. Zwischenzeitlich war klar, dass es am Tabellenende einen Dreikampf zwischen Saarbrücken, dem SC Poseidon Worms und dem KSK2 geben würde und dass die Lauterer nur mit einem deutlichen Sieg im Rennen bleiben würden. Mit 9:3 gelang dieser dann auch recht eindrucksvoll und man lag im direkten Vergleich wieder vor den Saarländern. Gleiches wäre nun auch in den beiden Spielen gegen Worms von Nöten gewesen, allerdings zeigten die Krokodile ausgerechnet beim Poseidon ihre schlechteste Saisonleistung und unterlagen mit 15:21, sodass der 15:11-Erfolg im Rückspiel zu wenig war, um an den Rheinhessen vorbei zu ziehen. Letztendlich hätte es aber auch mit einem höheren Sieg nicht gereicht, die rote Laterne noch abzugeben, denn da den Saarbrückern durch eine Spielwertung gegen den SC Neustadt II zwei Punkte am grünen Tisch zugesprochen wurden und Worms einen überraschenden Sieg gegen schwach angetretene Neustadter feiern konnte, wäre der KSK2 so und so Tabellenletzter geblieben. Wäre da nicht diese Niederlage im Hinspiel in Saarbrücken gewesen, …

Auch für die erste Mannschaft gab es einen eindeutig bestimmbaren Knackpunkt in der Regionalliga-Saison 2022/2023, nämlich die Partie bei eben jenem SC Neustadt II, der auch für die KSK-Reserve zweimal das Zünglein an der Waage gespielt hatte. Mit einem 19:3 gegen Saarbücken waren die Krokodile fulminant gestartet und mussten zur zweiten Begegnung an die Weinstraße, wo man eine unterirdische Performance ablieferte und folgerichtig mit 10:18 unterlag. Diese beiden verlorenen Punkte sollten den KSK1 für den Rest der Spielzeit verfolgen, zumal man kurz darauf beim SV Friedrichsthal mit 6:9 ebenfalls eine Niederlage hinnehmen musste und der Musik schon früh hinterher schwamm, denn nach dem Friedrichsthaler 14:7 gegen Neustadt war klar, dass man aus eigener Kraft nicht mehr an den Saarländern vorbeiziehen konnte. Immerhin: Die Lauterer gaben sich keine weitere Blöße mehr, machten ihre Hausaufgaben sehr ordentlich und gewannen alle restlichen Saisonspiele. Darunter ein überdeutliches 21:7 gegen Friedrichsthal, was den Krokodilen im direkten Vergleich einen Vorteil verschafft hätte, wenn – ja, wenn der SVF noch eine weitere Partie verloren hätte. Und just der SC Neustadt II hätte für den KSK1 zum Meistermacher werden können, doch die Jungs von der Weinstraße lieferten auch hier keine Pfalz-interne Nachbarschaftshilfe, sondern unterlagen Friedrichsthal knapp mit 8:9, wodurch der KSK hinter den Saarländern Vizemeister wurde. Wäre da nicht diese Niederlage im Hinspiel in Neustadt gewesen, …

Erstmals seit der Saison 2008/2009 konnte der KSK auch wieder eine Jugendmannschaft ins Rennen schicken – ein Verdienst des rührigen Trainerteams um Dirk Feddeck und seine Brüder Ulf und Jens. In der Rhein-Main-Neckar-Runde wartete zwar lediglich eine Dreierkonkurrenz auf die „Mini-Krokodile“, aber immerhin durften sie überhaupt mal wieder in Pflichtspielen ihr Können zeigen. Gegen die U16 der SWG Leimen/Mannheim gelangen zwei Erfolge – auf dem Weg zu höheren Zielen stand den Lauterern allerdings erneut der SC Neustadt im Weg, der eindrucksvoll durch die Liga marschierte und dabei im Schnitt 35 Tore pro Spiel erzielte. Die Vizemeisterschaft ist für die neu formierte Mannschaft aber definitiv als großer Erfolg zu werten.

In der Sommerpause gab es dann ein Novum in der langjährigen Geschichte der Kaiserslauterer Wasserballer: Erstmals in der Historie fand ein längeres Trainingslager im Ausland statt. Die fünfzehnköpfige Truppe fuhr zunächst für drei Tage nach Banja Luka (Bosnien&Herzegowina), um der Lauterer Partnerstadt einen Besuch abzustatten. Neben einem offiziellen Empfang beim Bürgermeister standen auch Trainingseinheiten mit und ein Spiel gegen den lokalen Verein VK Borac im Olympiabecken auf dem Programm, sowie eine Raftingtour im Fluss Vrbas. Im weiteren Verlauf der Reise fuhren die Krokodile für neun Tage nach Podaca (Kroatien) um sich dort auf die neue Saison vorzubereiten. Neben täglichen Trainingseinheiten auf einem Wasserballfeld im Mittelmeer gab es auch ein Freundschaftsspiel gegen den VK Gradac vor malerisch schöner Kulisse bei Sonnenuntergang auf einem Feld an der Strandpromenade. Die Fahrt wurde unter anderem vom Inner Wheel Club und von der TWK Versorgungs-AG finanziell unterstützt, wofür sich die Wasserballer nochmals ausdrücklich bedanken möchten.

Am Jahresende nahm man dann noch an zwei Freundschaftsturnieren in Villingen-Schwenningen und in Stolberg teil. Im Schwarzwald zeigten sich die Krokodile minimalistisch, gewannen nur ein Spiel und wurden trotzdem Vierter unter sieben Teams. Hätte man das zweite Vorrundenspiel, bei dem man zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung lag, gewonnen, wäre man sogar ins Endspiel eingezogen. Gleiches galt im Rheinland, wo den Krokodilen im Halbfinale gegen die Gastgeber ein wenig das Glück fehlte, sonst wäre auch hier mehr als die Bronzemedaille drin gewesen.

Für Freunde der Zahlenspiele: Die Dauerbrenner der Regionalliga waren in der ersten Mannschaft Dirk und Ulf Feddeck, sowie Björn Schlick und Mattis Starck, die in allen 14 Partien am Start waren. Jens Feddeck und Stefan Stranz fehlten lediglich bei den beiden vereinsinternen Duellen, waren zusammen mit Niklas Birich aber dafür bei allen Spielen der zweiten Mannschaft dabei. Leon Birich und Johann Lehmann schnürten außer in den beiden Begegnungen mit dem KSK1 ebenfalls jedes Mal die Kappe für die Reserve. In der Jugend waren mit Fynn Ayala, Leon Birich, Ilya und Kyrylo Dmytriiev, Georg Grinke, Johann Lehmann und Felix Wagner gleich sieben Akteure bei allen vier Auftritten im Wasser.

Die Torschützenliste führte beim KSK1 Dirk Feddeck mit 57 Treffern an (er schaffte es damit auf Platz zwei der ligaweiten Auswertung) vor seinem Bruder Jens (46) und Björn Schlick (35), der als Zehnter ebenfalls noch in den Top10 der Regionalliga Südwest vertreten ist. Mit seinen 42 Toren für den KSK2 taucht Jens Feddeck dort sogar zweimal auf (Platz 4 und Platz 5) – Stefan Stranz (29) und Jan-Philipp Minges (20) folgten ihm in der vereinsinternen Wertung. In der Jugend war Leon Birich das treffsicherste Krokodil (11) vor Mattis Starck (5) und Kyrylo Dmytriiev (4).

Im Jahr 2023 gab es insgesamt 38 Spiele mit Beteiligung der Lauterer Wasserballer - in sage und schreibe 36 davon, war Leon Birich dabei. Mit 33 Auftritten liegt Jens Feddeck dicht hinter ihm und verpasste somit (da er in der Jugend nicht mehr spielberechtigt ist) nur eine einzige Begegnung. Auch noch im 30er-Klub: Mattis Starck, der auf 31 Partien kam. Mit Lea Korn (Erwachsenbereich), sowie Marie Allmann und Emmelie Stief (Jugend) waren erstmals seit 2019 auch wieder weibliche Krokodile im Einsatz.

Noch eine recht imposante Zahl am Schluss: Jens Feddeck erzielte im Jahr 2023 insgesamt 101 Tore und verwies damit seinen Bruder Dirk (74) und Stefan Stranz (49) deutlich auf die Plätze. Nichtsdestotrotz darf sich auch der Lauterer Spielertrainer noch über einen weiteren Spitzenplatz freuen: Mit durchschnittlich 3,4 Toren pro Spiel hat Dirk Feddeck die Nase knapp vor seinem kleinen Bruder Jens, der auf 3,1 Treffer pro Partie kommt.

Im kommenden Jahr werden die Wasserballer erneut zwei Teams in der Regionalliga am Start haben, wobei diese diesmal zweigeteilt ist und der KSK1 in der sechsköpfigen A-Gruppe, der KSK2 in der B-Gruppe (vier Teams) antreten wird. Wie es für die Jugend weiter geht, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Was allerdings bereits sicher ist: Nach vier Jahren Pause findet Anfang 2024 erstmals wieder das Kaiserslauterer Mixed-Turnier statt. Am 6. und 7. Januar wird im Schulzentrum Süd bei der 18. Ausgabe die Volljährigkeit des Turniers mit insgesamt acht teilnehmenden Mannschaften hoffentlich gebührend gefeiert. (sts)

Alle Namen – alle Spiele – alle Tore: Lukas Allmann (27 Spiele/14 Tore), Marie Allmann (3/3), Fynn Ayala (5/1), Jonas Balzer (4/3), Leon Birich (36/24), Niklas Birich (25/12), Matwej Blum (2/0), Frank Dick (10/0), Johannes Diehl (13/3), Ilya Dmytriiev (27/2), Kyrylo Dmytriiev (6/4), Dirk Feddeck (22/74), Jens Feddeck (33/101), Ulf Feddeck (19/6), Georg Grinke (13/2), Gleb Grinke (3/1), Dylan Holder (3/1), Lea Korn (3/0), Johann Lehmann (28/5), Alejandro Lopez-Diaz (16/4), Jan-Philipp Minges (18/42), Stefan Raspudic (9/10), Jacob Schirra (5/8), Björn Schlick (14/35), Lukas Starck (28/24), Mattis Starck (31/23), Emmelie Stief (2/1), Stefan Stranz (29/49), Felix Wagner (4/0), Jakob Wagner (1/0), Jonas Wildner (25/4), Dennis Wunder (14/0)

Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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