Krokodile rahmen die Konkurrenz ein
KSK wird beim Alois-Uder-Pokal in Friedrichsthal Erster und Letzter

Die beiden Teams des KSK beim 6. Alois-Uder-Pokal in Friedrichsthal | Foto: Lukas Allmann (KSK)
  • Die beiden Teams des KSK beim 6. Alois-Uder-Pokal in Friedrichsthal
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Mit extrem unterschiedlichen Erfolgen im Gepäck kehrten die beiden Wasserball-Teams des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs vom Alois-Uder-Pokal in Friedrichsthal zurück: Während die erste Mannschaft ihre sechs Spiele alle gewann und zum zweiten Mal nach 2019 den Turniersieg einfuhr, musste die „Zweite“ sechs Niederlagen einstecken und brachte die roten Laterne heim. Trotzdem erreichte von allen Seiten viel Lob den Lauterer Nachwuchs.

Ein besonders positives Feedback für die zweite Mannschaft des KSK gab es bei der Siegerehrung, wo man zwar logischerweise als erste zur Übergabe der Urkunde vortreten musste, aber einen Sonderapplaus aller anwesenden Akteure einheimste. Und das völlig zurecht, denn schließlich waren die „kleinen“ Krokodile bis auf zwei Ausnahmen mit einer U18-Mannschaft angetreten, hatten offensichtlich die wenigste Spielerfahrung aller teilnehmenden Konkurrenten und verkauften sich trotzdem ausgesprochen gut. Unterstützt durch drei Jugendspieler aus dem Saarland zeigte der Lauterer Nachwuchs vielversprechende Ansätze, gab sich auch bei hohen Rückständen zu keiner Zeit auf und durfte hoch erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Dass es nicht wenigstens zu einem Achtungserfolg reichte, lag tatsächlich einzig und allein an der Unerfahrenheit der meisten Akteure, die von den Gegnern gnadenlos ausgenutzt wurde. Während die erste Mannschaft des SV Friedrichsthal bei einer 5:0 Halbzeitführung nach dem Seitenwechsel ihre zweite Garde einwechselte und so ein ausgeglichenes Spiel ermöglichte, das letztendlich aber doch mit 9:4 an die Gastgeber ging, hatte das Masters-Team des SVF keinerlei Mitleid mit dem KSK2 und siegte überdeutlich mit 13:5. In der Begegnung mit der gleichfalls noch recht jungen, aber bereits mit Zeitligaerfahrung ausgestatteten Truppe des WSV Ludwigshafen wurde die Lauterer Zweite dann erstmals an ihre schwimmerischen Grenzen gebracht und musste beim 3:10 mehrere Gegentore nach Kontern einstecken, weil man zu spät den Rückwärtsgang einlegte. Gegen die Wasserfreunde Gemmingen konnte man immerhin eine Halbzeit lang ordentlich mithalten, zog aber am Ende mit 6:10 auch wieder den Kürzeren und musste in die Platzierungsspiele um die Ränge 5 bis 7.

Hier traf man zunächst auf die Waterpolo Manatees, die in der Vorrunde ebenfalls vier Niederlagen hinnehmen mussten, weswegen man sich im Lager der Krokodile leise Hoffnung auf einen Punktgewinn machte. Nach dem eigenen 1:0 und einem schnellen Führungswechsel hielt man die Partie bis kurz nach dem Seitenwechsel beim Spielstand von 3:3 offen. Als man dann aber nach dem erneuten Rückstand viel zu früh viel zu offensiv agierte, nutzten die „Rundschwanzseekühe“ die ihnen gebotenen Freiräume durch Schnellangriffe clever aus, erzielten innerhalb von 90 Sekunden drei Tore und entschieden die Partie mit 8:3 für sich. Im abschließenden Match, in dem man nach nur einem Spiel Pause erneut auf den WSV Ludwigshafen traf, war dann die Luft bei den jungen Lauterern etwas raus. Wie in der Begegnung davor ließ nun auch die Zielgenauigkeit ein wenig zu wünschen übrig und so musste man sich den Rheinstädtern nochmals geschlagen geben (3:9). Immerhin: Bis auf Torhüter Ilya Dmytriiev, der einige starke Paraden zeigte und höhere Niederlagen verhinderte und Georg Grinke, der nur bei den beiden Sonntagspielen dabei war, konnten sich alle Akteure in der Torschützenliste verewigen, wobei Dennis Wunder und Johann Lehmann ihre ersten Treffer überhaupt für die Krokodile erzielten und Johannes Diehl nach langer Wasserballpause erstmals seit dem Neujahrsturnier 2012 wieder für den KSK traf.

Die insgesamt 24 Turniertore der zweiten Mannschaft standen beim KSK1 fast bei einem Spieler alleine auf dem Konto: Mit 19 Treffern (davon 16 am Samstag) hatte Jan-Philipp Minges großen Anteil daran, dass die Lauterer fast problemlos durch die Vorrunde marschierten. Weder der WSV Ludwigshafen (12:2), noch die Wasserfreunde Gemmingen (12:4) und schon gar nicht die Waterpolo Manatees, die beim 2:17 die höchste Niederlage des Turniers einstecken mussten, konnten den Krokodilen auch nur annähernd das Wasser reichen. Erst die Mastersmannschft des SV Friedrichsthal stellte die Pfälzer im letzten Spiel des Samstags dann doch vor einige Probleme. In einer kampfbetonten Begegnung mit vielen Rausstellungen, die jedoch keinesfalls unfair verlief, erzielte der KSK zwar schon in der ersten Minute das 1:0, danach gab es aber lange nichts Zählbares mehr zu verbuchen und erst mit dem Pausenpfiff stellen die Krokodile auf 2:0. Im zweiten Spielabschnitt blieb die Partie weiterhin extrem spannend und obwohl fünf Minuten vor dem Ende schon ein 4:1 für die Lauterer auf der Anzeigetafel stand, war noch lange nichts entschieden. Da sich beide Teams aber bei Überzahlspielen nicht gerade mit Ruhm bekleckerten und die Masters auch per Strafwurf scheiterten, blieb es bei diesem 4:1. Aus Lauterer Sicht sehr ärgerlich, dass man nicht noch einen weiteren Treffer erzielt hatte, denn schließlich fehlte genau dieser zur Tabellenführung nach der Vorrunde. Während die erste Mannschaft von Friedrichsthal nämlich ebenfalls ohne Niederlage blieb und dabei ein Torverhältnis von 46:10 vorweisen konnte, standen beim KSK „nur“ 45:9 Treffer zubuche, was den zweiten Platz bedeutete.

Demnach musste man im Halbfinale gegen den Vorrunden-Dritten ran – ausgerechnet erneut die Friedrichsthaler Oldies, die am Sonntag zu allem Überfluss auch noch einen Bundesligaspieler in ihren Reihen begrüßen durften. Wie tags zuvor wurde es eine interessante Begegnung auf Augenhöhe, die fast mit einem leitungsgerechten 2:2 in die Halbzeitpause gegangen wäre - hätten nicht die Lauterer 20 Sekunden vor Schluss die Führung erzielt, dann den Fernschuss nach dem schnellen Anspiel geblockt und mit der Pausensirene noch das 4:2 nachgelegt. Doch der KSK konnte diesen Vorsprung nicht komplett über zweiten zehn Minuten halten, sondern musste 130 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich zum 5:5 hinnehmen. Als sich viele schon auf ein Fünfmeterwerfen eingestellt hatten, gelang den Lauterern aber doch noch der entscheidende Treffer zum 6:5 und zum Einzug ins Endspiel.

Hier warteten wieder einmal die Gastgeber, die in ihrem Halbfinale nicht annähernd so viele Probleme hatten wie die Krokodile und den Wasserfreunden Gemmingen beim 9:5 deutlich überlegen waren. Bevor es jedoch zur Neuauflage des Endspiels von 2019 (Sieger: Kaiserslautern mit 3:2) und 2020 (Friedrichsthal 8:4) kam, sicherte sich Ludwigshafen vor den Manatees und dem KSK2 Rang fünf und die Masters des SVF eroberten den letzten freien Platz auf dem Treppchen gegen die trotzdem hochzufriedenen Gemminger, die bei ihrer fünften Teilnahme erstmals ins Halbfinale gekommen waren.

Wie immer in den vergangenen Jahren und wie bei fast allen Begegnungen in der Liga, entwickelte sich auch diesmal zwischen dem SV Friedrichsthal und dem KSK von Beginn an ein spannendes, umkämpftes und für die Zuschauer sehenswertes Spiel auf durchaus hohem Niveau, bei dem die Gastgeber den besseren Start erwischten und Mitte der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung lagen. Doch die Krokodile kamen zurück in die Partie und drehten sie, mussten aber kurz vor der Pause den erneuten Ausgleich zum 3:3 hinnehmen.

Nach dem Wechsel ebnete dann ein Doppelpack innerhalb von 38 Sekunden zum 5:3 den Lauterern den Weg zum Sieg. Da man nun aus der flacheren Seite des Friedrichsthaler Beckens heraus agierte, was es erfahrungsgemäß den Verteidigern etwas einfacher und den Angreifern ungleich schwerer macht, war dann spätestens nach dem 6:3 klar, dass nicht mehr allzu viel anbrennen würde. Die Friedrichsthaler kamen zwar noch zu ihrem vierten Treffer, konnten den Krokodilen aber nicht mehr wirklich gefährlich werden, sodass diese den letztendlich verdienten Turniersieg einfuhren. Da sich der SVF neben der hervorragenden Organisation außerhalb des Beckens also auch im Wasser - wenngleich natürlich nicht ganz freiwillig - als „guter Gastgeber“ erwies, kann der KSK in der Historie des Alois-Uder-Pokals nun eine absolut ausgeglichene Bilanz vorweisen: Neben zwei dritten und zwei zweiten stehen jetzt gleichermaßen zwei erste Plätze zubuche.

Für die Lauterer Wasserballer geht somit ein erfolgreiches Jahr 2022 zu Ende. Nach der langen Pause und einem erneuten personellen Umbruch durfte man im Sommer mit dem Vizemeistertitel in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar einen eher unerwarteten Erfolg feiern – im Spätjahr kamen nun mit einem dritten Platz in Stolberg und dem Turniersieg in Friedrichsthal noch zwei weitere Highlights hinzu. Und dass man zwischenzeitlich wieder einen derart großen Kader aufgebaut hat, dass man gleich zwei Teams melden kann, verdient natürlich erst recht Anerkennung.

Die Pause bis zu den ersten Pflichtspielen in der fortan „Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar“ genannten Liga, ist indes durch die Nachmeldung des SV 08 Saarbrücken für beide Teams etwas verkürzt worden: Während die erste Mannschaft nun bereits am 5. Februar – und somit fünf Wochen früher, als ursprünglich geplant - mit der Partie bei den Saarländern in die Runde einsteigt, startet der KSK2, eine Woche eher als zunächst vorgesehen, am 21. Januar (ebenfalls mit dem Spiel beim SVS) in die Saison 2022/23. (sts)

So spielten sie:
KSK1: Frank Dick (Tor), Ulf Feddeck (1 Treffer), Lukas Allmann (6), Niklas Birich, Jens Feddeck (8), Mattis Starck (4), Jan-Philipp Minges (19), Björn Schlick (7), Dirk Feddeck (12)
KSK2: Ilya Dmytriiev (Tor), Georg Grinke, Jakob Wagner (2), Johannes Diehl (1), Leon Birich (1), Lukas Starck (10), Stefan Stranz (5), Dennis Wunder (1), Johann Lehmann (2), Ole Rammo (SV Friedrichsthal), Niklas Stenger (SVF / 1), Benjamin Sausen (SV 08 Saarbrücken / 1)

Ergebnisse des KSK:
Vorrunde: WSV Ludwigshafen - KSK1 2:12 / WF Gemmingen - KSK1 4:12 / Waterpolo Manatees - KSK1 2:17 / SV Friedrichsthal Masters - KSK1 1:4
SV Friedrichsthal - KSK2 9:4 / KSK2 - SV Friedrichsthal Masters 5:13 / KSK2 - WSV Ludwigshafen 3:10 / WF Gemmingen - KSK2 10:6
Um die Plätze 5 bis 7: Waterpolo Manatees - KSK2 8:3 / KSK2 - WSV Ludwigshafen 3:9
Halbfinale: KSK1 - SV Friedrichsthal Masters 6:5
Finale: SV Friedrichsthal - KSK1 4:6

Endplatzierungen:
1. Kaiserslauterer SK I
2. SV Friedrichsthal
3. SV Friedrichsthal Masters
4. WF Gemmingen
5. WSV Ludwigshafen
6. Waterpolo Manatees
7. Kaiserslauterer SK II

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Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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