Jugend unterliegt Erfahrung und Cleverness
Masters des SV Friedrichsthal besiegen KSK2 mit 10:8
Auch im zweiten Anlauf sind die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs in der B-Gruppe der Regionalliga Südwest ohne Sieg geblieben. Beim 8:10 (2:1/2:2/2:6/2:1) gegen die Mastersmannschaft des SV Friedrichsthal war es vor allem die weitestgehend unterirdische Leistung nach dem Seitenwechsel, die zur zweiten Saisonniederlage führte.
„Die erste Halbzeit war ja noch halbwegs okay, aber was wir in der zweiten gezeigt haben, war ziemlich blamabel“, begann Coach Dirk Feddeck seine Analyse nach der Partie im Mannschaftskreis. Insbesondere das dritte Viertel hatte ihm „beim Zusehen schon fast in den Augen weh getan“. In dieser Phase verspielten seine Mannen nicht einfach nur den 4:3 Halbzeit-Vorsprung, sondern sahen dabei alles andere als gut aus. Mehrfach nutzten die erfahrenen Friedrichsthaler die Anfängerfehler in der Lauterer Abwehr clever aus und standen plötzlich in Überzahl vor dem Tor, oder kamen unbehelligt zum Abschluss, da die Hintermannschaft des KSK viel zu weit von ihren Gegenspielern weg postiert war. „Negativer Höhepunkt“ – wie Feddeck es nannte – war der letzte Treffer der Gastgeber, bei dem die Krokodile sogar ausgekontert wurden. Und das gegen einen Gegner, den der KSK eigentlich seinerseits durch schnelles Schwimmspiel in Schach halten wollte.
Das war den Lauterern allerdings schon zu Beginn der Partie nicht wirklich gelungen. Friedrichsthal stand in der Abwehr sehr eng, rückte auch bei eigenen Angriffen nicht allzu weit auf und machte dadurch die Räume zum Kontern dicht. So war für die Krokodile mit Schnellangriffen nichts zu holen und die einstudierten Spielzüge wendete man viel zu selten an.
„Niemand wollte Verantwortung übernehmen“, monierte der Trainer, der in der Halbzeitpause nochmals „mehr Bewegung und Engagement“ forderte. Die Lauterer Führung war zwar zu diesem Zeitpunkt völlig verdient, allerdings war sie lediglich der guten Verteidigungsarbeit um den wie immer sehr starken Torhüter Ilya Dmytriiev zu verdanken – wobei zwei der drei Gegentreffer aber durchaus vermeidbar gewesen wären.
Auch von den sechs Gegentoren im dritten Abschnitt gehörten mindestens vier in die Kategorie „absolut unnötig“. Ebenso wie die zahlreichen Ballverluste, die sich die Krokodile in der Vorwärtsbewegung erlaubten, weil sie den freien Mitspieler einfach übersahen. Von den wenigen Überzahlspielen (in einem teilweise sehr kampfbetonten, aber keinesfalls unfairen Spiel gab es nur drei Hinausstellungen auf beiden Seiten), konnten die Krokodile kein einziges verwerten. Dabei war es fast schon etwas peinlich, wie zwei Minuten vor dem Ende beim Stand von 7:9 der Ball bei einem „Mann mehr“ (trotz vorheriger Besprechung in einer Auszeit) schon nach wenigen Pässen beim Gegner landete und somit die letzte Chance auf eine Resultatsverbesserung verschenkt wurde. Durch die Niederlage rutschten die Lauterer auf den letzten Tabellenplatz ab, während die Masters nach dem tags zuvor errungenen 9:2 gegen den SV 08 Saarbrücken zumindest vorübergehend die Spitzenposition inne haben.
„Insbesondere in punkto Zweikampfverhalten waren uns heute unsere im Schnitt 35 Jahre älteren Gegenspieler um Längen voraus. Hieran müssen wir im Training weiterhin hart arbeiten, um künftig besser dagegenhalten zu können und überflüssige Ballverluste zu vermeiden“, gab Feddeck die Marschroute für die nächsten Monate vor, zumal die KSK-Reserve laut momentanem Plan (die ausgefallene Partie in Saarbrücken ist nach wie vor noch nicht terminiert) bis Mitte Juni spielfrei ist.
Bereits in drei Wochen wird hingegen der KSK1 mit dem Heimspiel gegen den SSV Trier ins Regionalliga-Geschehen eingreifen – allzu viele der „kleinen“ Krokodile haben sich diesmal nicht für einen Einsatz in der ersten Mannschaft empfohlen. (sts)
So spielten sie: Ilya Dmytriiev (im Tor), Ulf Feddeck, Lukas Allmann, Johannes Diehl (1 Treffer), Jakob Wagner, Mattis Starck (2), Jonas Wildner, Stefan Stranz (4), Kyrylo Dmytriiev, Leon Birich (1), Lea Korn
Autor:Stefan Stranz aus Kaiserslautern |
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