Nach dem Höhepunkt im Pokal die Ernüchterung in der Liga: FCK verliert in Elversberg
FCK. Wieder eine Niederlage nach einem Topspiel: Nach dem überzeugenden Sieg am Mittwochabend im DFB-Pokal gegen Hertha BSC folgte am Sonntag, 4. Februar, 13.30 Uhr, der Ligaalltag in Elversberg. Die Roten Teufel spielten vor etwas mehr als 11.000 Zuschauern im kleinsten Stadion in der zweiten Liga "an der Kaiserlinde", der Großteil davon mit Fanartikeln des FCK eingekleidet. Doch über 90 Minuten konnte die Mannschaft von Cheftrainer Dimitrios Grammozis nicht die Leistung aus den vorherigen Spielen abrufen, Elversberg stand taktisch gut sortiert, spielte leidenschaftlich und gewinnt am Ende verdient mit 2:1.
In den letzten beiden Ligaspielen nach Pokalerfolgen gegen Köln und Nürnberg verloren die Roten Teufel. Es zieht sich bereits durch die gesamte Saison: Nach einer starken Leistung in einem Topspiel, vorrangig Zuhause bei Flutlicht, folgt in dieser Saison häufig ein eher schwacher Auftritt. In der Fremde verlor der FCK mit der Niederlage gegen Elversberg bereits das sechste Spiel in Folge. Die Lautrer wirkten müde, ideenlos und inkonsequent. Den gut vorgetragenen Angriffen fehlte häufig der letzte oder sogar der vorletzte Pass, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive waren das Passspiel unpräzise. Die Hausherren waren hingegen konsequent, einzig allein die Führung konnten die Saarländer nicht weiter ausbauen, sodass der FCK zwar auf dem Papier bis zum Schlusspfiff die Chance auf den Ausgleich und einen Punkt hatte, in der Realität aber keine Großchance auf den Ausgleichstreffer herauspielte.
Zum Spiel
Das Trainerteam um Grammozis schickte die gleiche Elf wie in den letzten beiden Spielen gegen Schalke und Berlin auf den Platz. Nur Tobias Raschl kam neu in die Mannschaft, er ersetzte den gelbgesperrten Julian Niehues. Jean Zimmer saß weiter auf der Bank, Marlon Ritter übernahm erneut die Kapitänsbinde.
Das Spiel begann intensiv auf beiden Seiten. Zuerst hatte Marlon Ritter in der sechsten Minute eine gute Abschlussgelegenheit, der Schuss mit dem rechten Fuß ging jedoch links am Tor vorbei. Kurz darauf ein Abseitstor für Elversberg in der 7. Spielminute: Nach einem ersten starken Angriff der "Elv" gab es Eckball für die Saarländer. Beim Kopfball ins Tor von Julian Krahl stand der Elversberger aber im Abseits. Die Angriffe der Saarländer waren stets gefärhlich. Nach einer Ecke verlor der FCK den Ball und Kaloc unterbindet mit einem starken Lauf zurück in die Defensive den Konter der Saarländer (17.) Kurz darauf nahm sich Ex-Lautrer Carlo Sickinger ein Herz und schoss aus der Ferne auf Krahls Tor, der Ball ging aber über das Tor. Folgerichtig gingen die Saarländer dann mit dem 1:0 in Führung. Die Bayern-Leihgabe Paul Wanner bekam den Ball von der linken Seite von Neubauer. Wanner nahm den Ball technisch gut an und schloss ins linke Eck ab, Julian Krahl war hier chancenlos (18.)
Die Saarländer setzten in der Offensive nach Fehlpässen und Ungenauigkeiten der Lautrer immer wieder gefährliche Nadelstiche. Nach einem Tempovorstoß chipte Sahin den Ball über die Abwehrkette der Roten Teufel, doch das Zuspiel landete bei einem Elversberger im Abseits (45.) Kurz darauf setzte sich Schnellbacher auf der rechten Seite durch und schließt flach auf das linke untere Eck ab, der Versuch hoppelte knapp am Pfosten vorbei.
Der Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause kam aufgrund dem Chancenplus für Elversberg überraschend. Ragnar Ache stellte seinen Körper clever rein, der Ball landete bei Richmond Tachie, der den Ball auf Ache ablegte. Ache schoss überlegt vom linken Strafraumeck in den rechten Winkel und erzielte mit diesem herausragenden Abschluss sein neuntes Saisontor für den FCK.
Nach der Halbzeitpause wirkte der FCK etwas wacher, hatte eine gute Gelegenheit auf das 2:1. Richmond Tachie spielte Ache mit einem Pass von rechts Außen frei. Der Stürmer nahm den Ball mit, schlug einen Haken und ließ den Elversberger Verteidiger aussteigen. Das kurze Zeitfenster für den Querpass zum mitgelaufenen Ritter verpasste Ache, stattdessen suchte er mit dem schwachen linken Fuß den Torabschluss. Dem Schuss fehlte es jedoch an Druck und Präzision (54.)
Mitten in der kleinen Offensivphase der Lautrer erhielten die Elversberger einen Elfmeter: Fellhauer kam auf der rechten Seite im Strafraum gefährlich an den Ball und wollte den Ball links am heranstürmenden Touré nach innen vorbeispitzeln. Touré hatte die Arme weit vom Körper und bekam den Ball an die Hand. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied sofort auf Elfmeter und zeigte auf den Punkt. Den Elfmeter verwandelte Jacobsen sicher im rechten unteren Eck zum 2:1 (56.)
Der Führungstreffer gab den Saarländern kurzzeitig Aufwind: Sahin bekam den Ball nach einer Ablage im Rückraum des Sechzehnmeterraums und schoss auf die rechte Torseite, Julian Krahl parierte den Abschluss stark (57.) Auf der Gegenseite kamen die Lautrer nicht mehr zu nennenswerten Großchancen. Auch der Doppelwechsel Stojilkovic und Opoku für Ache und Tachie konnte den Druck auf die Hausherren nicht verstärken. Stattdessen setzte sich Fellhauer erneut durch, von der rechten Seite passte der Elversberger in die Mitte, wo der eingewechselte Pfälzer Paul Stock aus dem Rückraum angerauscht kommt und zentral auf den Lautrer Torhüter abschloss. Julian Krahl reagierte blitzschnell und klärte den Ball zur Ecke (73.)
Der FCK war in der Endphase des Spiels ohne Zugriff: viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel, zu einfache Ballverluste. Mit dem Dreifachwechsel Simakala, Abiama und Redondo für Raschl, Ronstadt und Puchacz warf Grammozis noch einmal alles nach vorne, doch die vereinzelten Chancen verpufften durch falsche Entscheidungen oder falsches Timing. So eine der Großchancen in der 83. Minute: Aaron Opoku erhielt den Ball auf der rechten Seite, spielte sein Tempo aus und wollte den Ball auf den mitgelaufenen Stojilkovic im Zentrum ablegen. Der Elversberger Keeper fing den Querpass jedoch ohne Mühe ab. Auch in der 88. Spielminute kam Opoku nach einem Doppelpass links an der Grundlinie an den Ball und passte den Ball in den Rückraum, wo Ritter den Ball jedoch nicht schnell genug verarbeiten kann. Über Umwege landete der Ball beim eingewechselten Neuzugang Dickson Abiama. Sein Abschluss ging jedoch über das Tor.
Im Heimspiel auf fremdem Rasen verliert der FCK mit 1:2. Der Ausgleich zum 1:1 zur Halbzeit durch Ache kam überraschend, das 2:1 nach Handelfmeter zog den Lautrern in einer vermeintlich starken Phase den Stecker. Bei beiden Siegen gegen Schalke und Hertha BSC überzeugte der FCK unter anderem durch verbesserte geschlossene und kompakte Defensivarbeit, gegen den SVE musste man im 20. Spieltag das 20. Mal mindestens ein Gegentor hinnehmen. Im Hinspiel Zuhause gewann der FCK noch knapp mit 3:2 und schaffte am dritten Spieltag und zuvor zwei verlorenen Spielen eine kleine Wende, jetzt folgte nach zwei gewonnenen Spielen und der Pokalparty am Mittwoch die Ernüchterung gegen taktisch gut eingestellte Elversberger.
Die Tabellensituation nach dem Spiel
Die Ergebnisse der direkten Tabellennachbarn sorgen dafür, dass dem 1. FCK nach dem Spiel in Elversberg mit 21 Punkten zurück auf den 15. Tabellenplatz fällt, S04 ist wieder einen Rang vor Kaiserslautern. Dicht dahinter folgen Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig mit 20 Punkten, der VfL Osnarbrück ist mit elf Punkten weiter das Schlusslicht der Liga. Der VfL und die Eintracht spielten bereits am Samstag, 3. Februar. Einen Tag vor dem Spiel des FCK holten die Osnarbrücker in Nürnberg einen Punkt nach Rückstand, Braunschweig verlor auswärts auf Schalke mit 0:1. Zeitgleich zum Spiel der Lautrer verloren die Rostocker auswärts in Hannover mit 1:2 trotz Überzahl am Ende. Der FCK spielt bereits am Samstag, 10. Februar, wieder Zuhause auf dem Betzenberg bei Flutlicht um 20.30 Uhr gegen den SC Paderborn. Das Hinspiel gewann der FCK knapp mit 2:1 durch Treffer von Marlon Ritter und Ragnar Ache. kata
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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