Gläubigerausschuss entscheidet über FCK-Investor
Regionale Investoren erhalten den Zuschlag
FCK. Update 17.40 Uhr:
Die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses der 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA haben auf Ihrer heutigen Sitzung den eigenverwaltenden Geschäftsführer, Soeren Oliver Voigt, beauftragt, den Investoren-Vertrag mit der Gruppe regionaler Investoren final zu verhandeln und abzuschließen.
Dieser Vertrag schafft eine unabdingbare Grundlage für den Insolvenzplan, der mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens dem zuständigen Amtsgericht vorgelegt werden muss. Darüber hinaus sehen die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses in dem Angebot der regionalen Investorengruppe die wirtschaftliche beste Basis für eine nachhaltig belastbare Zukunft des Vereins. Die Vertreter des 1. FC Kaiserslautern e.V., die als Gäste zu der Sitzung des vorläufigen Gläubigerausschusses eingeladen waren, haben der Vorgehensweise zugestimmt.
„Die Zustimmung der Vereinsvertreter war für die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses von entscheidender Bedeutung“, erläutert der vorläufige Sachwalter, Dr. Andreas Kleinschmidt.
„Der vorläufige Gläubigerausschuss hat sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen intensiv mit den vorliegenden Offerten und Angeboten befasst und den interessierten Parteien ausreichend Zeit gegeben, die eingeforderten notwendigen Unterlagen vorzulegen“, erklärt Soeren Oliver Voigt. „Unabhängige, sachverständige Prüfer wurden vom vorläufigen Gläubigerausschuss beauftragt, die tatsächlich vorliegenden Dokumente zu analysieren, zu bewerten und zu vergleichen. Letztendlich stellten die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses heute einstimmig fest, dass ausschließlich die Gruppe der regionalen Investoren die Vorgaben zu Bonitätsprüfung, zu Geldwäsche, zu Compliance sowie zu den Regularien und Statuten des DFB und der Satzung des FCK erfüllen konnte.“
„Die heutige Entscheidung des vorläufigen Gläubigerausschusses als zentralem Gremium im vorläufigen Insolvenzverfahren verschafft uns die für die nächsten Schritte dringend gebotene Transaktionssicherheit“, ergänzt der Generalbevollmächtigte der 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA, Dirk Eichelbaum. „Wir haben jetzt die Chance, den Insolvenzplan fristgerecht bei Gericht einzureichen. Mit der Eröffnung des Verfahrens kann das zuständige Amtsgericht dann den Termin für die Gläubigerversammlung festlegen, die über die Annahme des Insolvenzplans zu entscheiden hat.“ ps
FCK. Um 17.30 Uhr wird am heutigen Mittwoch (29. Juli) aller Voraussicht nach die mit Spannung erwartete Entscheidung des vorläufigen Gläubigerausschusses zum künftigen Investor des 1. FC Kaiserslautern verkündet. Wenngleich die Formulierung "mit Spannung erwartet" wohl nicht ganz seine Berechtigung hat. Denn spätestens in den Tagen nach der Vorstellung der beiden Investoren-Angebote am 20. Juli hat sich über die Medien ein Stimmungsbild manifestiert, das es nahe legt, dass das Pendel eindeutig zugunsten der sogenannten "regionalen" Investoren um Giuseppe Nardi, Dr. Peter Theiss und Klaus Dienes ausschlagen dürfte. Eine Entscheidung des vorläufigen Gläubigerausschusses für das alternative Angebot der Investorengruppe um den in Dubai lebenden Horst Peter Petersen wäre eine echte Überraschung.
Seit 15 Uhr berät der Gläubigerausschuss über die beiden Angebote der beiden Investoren-Gruppen an den FCK. Der Ausschluss hat sich nach eigenen Angaben intensiv mit den vorgestellten Offerten zur Sanierung des 1. FC Kaiserslautern befasst. Die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses setzen sich aus den beiden Großgläubigern Quattrex und Sportfive, den durch ein Pfälzer Hotel vertretenen Kleingläubigern sowie Vertretern der Arbeitnehmer des FCK und der Agentur für Arbeit zusammen.
Die Regionalen Investoren bieten dem FCK rund 8,3 Millionen Euro für 25 Prozent der Anteile. Sie taxieren den Unternehmenswert auf rund 33 Millionen Euro. Das seit Wochen vom FCK-KG-Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg E. Wilhelm vehement unterstützte Angebot der Investorengruppe um Horst Peter Petersen beläuft sich nach Informationen des Wochenblatts auf rund 16,5 Millionen Euro für 75 Prozent der Anteile.
Die Investorensuche war in den vergangenen Wochen von jeder Menge negativer Begleitgeräuschen geprägt. Während sich Jörg E. Wilhelm via Twitter immer wieder befleißigt sah, die mangelnde Transparenz des Auswahlverfahrens des künftigen Investors und heftigen Gegenwind im Hinblick auf seine Person anzuprangern, versuchten Markus Merk und Rainer Keßler mit nicht sonderlich großem Erfolg, die Einheit der Gremien zu beschwören. Wilhelm hat bereits in den Raum gestellt, auf der kommenden Jahreshauptversammlung detailliert zu allen Vorgängen der jüngsten Vergangenheit Stellung zu beziehen und eine mögliche Klage anzustreben, sollte das "Dubai"-Angebot nicht zum Zuge kommen. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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