Siegtreffer in der Nachspielzeit: FCK gewinnt im Stile einer Spitzenmannschaft
![Luca Sirch wird zum Matchwinner: Mit dem 2:1 in der Nachspielzeit hält er die drei Punkte auf dem Betzenberg und belohnt seine starke Form | Foto: Jens Vollmer](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/04/6/1324946_L.jpg?1738660935)
- Luca Sirch wird zum Matchwinner: Mit dem 2:1 in der Nachspielzeit hält er die drei Punkte auf dem Betzenberg und belohnt seine starke Form
- Foto: Jens Vollmer
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FCK. Der 1. FC Kaiserslautern hat seine starke Form im neuen Jahr bestätigt und mit einem dramatischen Last-Minute-Sieg gegen den SC Preußen Münster drei weitere Punkte eingefahren. Am Sonntag gewannen die Roten Teufel auf dem heimischen Betzenberg mit 2:1 (0:0) und rückten damit bis auf zwei Zähler an Tabellenführer 1. FC Köln heran.
Ritter führt Lautern in Front – Mannschaft denkt an verletzten Zuck
Die erste Halbzeit war taktisch geprägt, Kaiserslautern dominierte zwar das Spiel was den Ballbesitz anging, aber dabei sprangen keine klaren Torchancen heraus. Die besseren Gelegenheiten hatte der Gast aus Münster. Die Roten Teufel waren dabei mehrfach im Glück, als Torhüter Julian Krahl den Lautrern das 0:0 gegen Ex-FCK-Spieler Florian Pick festhielt. Nach dem Seitenwechsel übernahm das Team von Markus Anfang zunehmend das Kommando. Die Belohnung dafür folgte in der 50. Minute: Nach einem langen Seitenwechsel von Luca Sirch verarbeitete Erik Wekesser den Ball stark und legte ihn auf Marlon Ritter ab. Der FCK-Kapitän bewies einmal mehr seine Klasse und platzierte das Leder gefühlvoll mit einem kontrollierten Schuss aus spitzem Winkel ins lange Eck – das 1:0 für Lautern! Ritter, der in den letzten Wochen aufblühte, erzielte damit bereits seinen dritten Treffer im Jahr 2025. Nach einer durch kleinere Verletzungen geprägten Phase Ende 2024, in der er oft auf der Bank Platz nehmen musste, ist der Kapitän aktuell nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.
Der Treffer wurde nicht nur frenetisch von den Fans bejubelt, sondern war auch ein emotionaler Moment für das gesamte Team. Die Lautrer Spieler schnappten sich das Trikot ihres langzeitverletzten Mannschaftskollegen Hendrick Zuck und hielten es in die Höhe. Zuck, der von 2010 bis 2013 bereits das FCK-Trikot trug, ehe er zum SC Freiburg wechselte und 2018 aus Braunschweig zurückkehrte, riss sich in der Reha erneut das Kreuzband. Das Team demonstrierte mit dieser Geste eindrucksvoll, den Zusammenhalt ininerhalb der Mannschaft.
Münster bestraft Lautrer Unachtsamkeit
Der FCK blieb nach dem Führungstor am Drücker, verpasste es jedoch, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Das rächte sich in der 79. Minute: Torhüter Krahl unterlief ein missglückter Abschlag, der direkt im Mittelfeld bei den Gästen landete. Lautern war zu weit aufgerückt, wodurch Münster schnell umschaltete und die Gelegenheit eiskalt nutzte. David Kinsombi wurde mit einem präzisen Pass bedient und blieb vor Krahl eiskalt – mit einem trockenen Schuss ins linke untere Eck erzielte er das 1:1. Ein Schock für die Roten Teufel, die sich in der Folge schwer taten, gegen die tiefstehenden Gäste erneut durchzukommen.
Sirch wird zum Matchwinner
Als alles auf ein Unentschieden hindeutete und Preußen Münster durch bewusstes Zeitspiel versuchte, das Remis über die Zeit zu bringen, schlug der FCK in der Nachspielzeit eiskalt zu. In der 92. Minute klärte Leon Robinson nach einem Einwurf den Ball weit aus der eigenen Hälfte heraus. Luca Sirch erkannte die sich ergebende Konterchance und schaltete blitzschnell. Mit einem Doppelpass über Faride Alidou landete der Ball in optimaler Abschlusssituation wieder beim nominellen Defensivspieler Sirch. Der 25-Jährige blieb vor dem Tor eiskalt und schob aus rund zehn Metern flach ins kurze Eck ein – das späte 2:1 und riesiger Jubel im Fritz-Walter-Stadion!
Sirch, der vor der Saison aus der Regionalliga von Lok Leipzig kam, hat sich mittlerweile als absoluter Leistungsträger etabliert. Seit er am achten Spieltag erstmals Spielzeit erhielt und in der darauffolgenden Woche beim Startelfdebüt gegen Paderborn direkt ein Tor erzielte, ist er aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Ob als Innenverteidiger oder auf der Sechs – der FCK kann sich auf Sirch verlassen. Mit seinem zweiten Saisontor in seinem 13. Einsatz krönte er seine starken Leistungen der letzten Wochen.
Nach dem Abpfiff feierte die Mannschaft ausgelassen vor der Westkurve, Fans und Spieler stimmten gemeinsam "Hendrick Zuck"-Sprechchöre an.
Rote Karte für Anfang – FCK-Coach fehlt in Berlin
Trainer Markus Anfang zeigte sich nach Schlusspfiff extrem emotional und diskutierte vehement mit dem Schiedsrichter. Seine Proteste gingen dem Schiedsrichter jedoch zu weit, sodass er nach Spielende die Rote Karte sah. Damit wird er dem FCK am kommenden Wochenende in Berlin fehlen. Die Sperre ist bereits auf ein Spiel festgelegt.
Ausblick: Topspiel in Berlin
Der 1. FC Kaiserslautern bleibt damit im Jahr 2025 ungeschlagen und hat nun 35 Punkte auf dem Konto. Am Samstag, den 8. Februar, steht das Auswärtsspiel bei Hertha BSC an. Neben dem HSV und Bayern München ist der FCK damit die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball, die 2025 noch ohne Punktverlust ist.
Das Duell in Berlin wird um 20:30 Uhr angepfiffen und ist live im Free-TV auf Sport1 zu sehen. Im Hinspiel musste der FCK eine knappe 3:4-Heimniederlage hinnehmen, wobei Philipp Klement, Aaron Opoku und Boris Tomiak für Lautern trafen. Hertha BSC steht aktuell auf Tabellenplatz 12 mit 25 Punkten und wird versuchen, sich aus dem unteren Tabellendrittel herauszukämpfen.
Für den FCK geht es darum, die Erfolgsserie weiter auszubauen und sich in der Spitzengruppe der Tabelle festzusetzen. [kata]
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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