Vom Straßenfußballer zum Nationalspieler - Fritz Walters märchenhafter Aufstieg zum Nationalspieler

Lautringer Buben beim unermüdlichen Kicken: Ganz links Ottmar Walter, ganz rechts Fritz Walter  | Foto: FCK-Musem
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Fritz Walter. Fritz Walter begeisterte schon früh mit seinen Fußballkünsten. Die Walters waren zu Hause fünf Kinder, der Älteste war der schmale Friedrich. Er kam am 31. Oktober 1920 auf die Welt, ein halbes Jahr nachdem auf dem Betzenberg zum ersten mal gespielt wurde. Vorher wurden die Spiele auf der Eselsfürth ausgetragen. Dort fühlte man sich aber durch die Radrennbahn eingeengt. Fritz Walter und der Betzenberg haben also das gleiche Geburtsjahr.

Fast beim VfR gelandet

Fritz Walter blieb nicht Einzelkind. Es folgten Ludwig, Gisela, Ottmar und Sonja. Ihr Vater war über 40 Jahre lang Wirt des Vereinsheims des 1. FC Kaiserslautern. Bereits in frühester Kindheit entdeckte der kleine Fritz seine Liebe zum Fußball, beim inzwischen legendären „Kanälchers“ in der Straße seiner Eltern blitzte schon sein Talent auf. So ging der kleine Fritz zum feineren FV Kaiserslautern, denn seine Mutter war Berlinerin, redete hochdeutsch und sie verlangte ein paar Fußballschuhe für ihren Sohn, die der benachbarte und damals bessere Arbeiterklub VfR Kaiserslautern nicht bieten konnte.
Es waren also die Fußballschuhe, die wie bei Franz Beckenbauer die „depperte Watschn“ Schicksal spielten, die dem Kaiser beim Lokalrivalen 1860 München verpasst wurde und ihn aus Zorn zu den Bayern führte. Der kleine Fritz, wie ihn jeder nannte, kam in die Schülermannschaft des FV Kaiserslautern, der sich kurze Zeit später mit Phönix Kaiserslautern zum 1. FC Kaiserslautern zusammentat. Schon 1936 soll der 16-Jährige per Ausnahmegenehmigung als Profi spielen. Ein Arzt verhindert dies, weil Walter viel zu schmächtig sei. Erst eine einjährige mittägliche Essenskur in der Kaiserslauterer Metzgerei Speyerer, die immer noch in der Glocken-/Beethovenstraße ansässig ist, macht das Ausnahmetalent reif für die erste Mannschaft.

Frühes Debüt

Sein Debüt in der A-Mannschaft des FCK gab Fritz mit 17 Jahren beim Spiel gegen den SV Niederauerbach, in dem er gleich vier Tore erzielte. Er lief als Stürmer mit der Nummer 8 auf den Rücken auf – heute wäre er wohl eher Mittelfeldspieler. Wenig später sorgte er mit drei Toren gegen die SG Burbach für den direkten Wiederaufstieg des 1. FC Kaiserslautern in die Gauliga.
Leben konnte man zu dieser Zeit nicht davon, Fritz Walter machte daneben eine Lehre als Bankkaufmann. In der Saison 1938/39 spielte Fritz Walter in der Bezirksliga und schon mit 19 gab er beim 9:3 gegen Rumänien am 14. Juli 1940 ein gelungenes Debüt in der Nationalmannschaft. Beim Einlaufen wirkte er noch wie ein verschüchterter Schulbub, doch auf dem Spielfeld wandelte er sich zu einer starken, spielgestaltenden Persönlichkeit. So schoss er auch drei der neun Tore persönlich.
Nur die kriegsbedingte Zwangspause von 1942 bis 1950 für die deutsche Nationalmannschaft verhinderte, dass seine internationale Karriere nicht mit weit über 100 Länderspielen zu Ende ging. Ihm wurden die besten Fußballerjahre geraubt.jv

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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