Wasserball: VOR dem Alois-Uder-Pokal ist NACH dem Alois-Uder-Pokal
Wenn Krokodile auf Rundschwanz-Seekühe treffen

Dresdner-System beim Alois-Uder-Pokal 2021 | Foto: Graphik: SV Friedrichsthal
  • Dresdner-System beim Alois-Uder-Pokal 2021
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Nach etwas mehr als einem Jahr ohne Wettkampfpraxis dürfen die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs am kommenden Samstag endlich wieder ran: Wie vor 12 Monaten trägt der SV Friedrichsthal auch heuer seinen traditionellen Alois-Uder-Pokal in abgespeckter Form und unter speziellen Auflagen aus. Zwar erneut nur als Ein-Tages-Turnier, diesmal allerdings immerhin mit sieben und somit fast doppelt so vielen Teams wie 2020. Der Modus sieht eine Vorrunde im „Dresdner System“, sowie anschließende Halbfinals und Platzierungsspiele vor.

Seit dem letzten Pflichtspiel der Lauterer Wasserballer, dem 22:5 Erfolg zum Auftakt der Oberliga-Saison 2019/2020 gegen den SC Poseidon Worms, sind mittlerweile mehr als zwanzig Monate vergangen. In der Zeit von jenem 25. Januar 2020 bis heute trugen die Krokodile lediglich drei offizielle Begegnungen aus - allesamt bei der letztjährigen Ausgabe des Friedrichsthaler Turniers. Der errungene zweite Platz im Viererfeld war dabei fast nebensächlich – man war einfach nur froh, nach so langer Pause endlich mal wieder wettkampfmäßig gespielt zu haben.

Kurzzeitig wurde damals sogar über eine Wiederaufnahme des offiziellen Liga-Spielbetriebs geredet, doch bekanntlich kam alles ganz anders und es folgte eine noch längere Durststrecke. Von November bis Mai saßen die KSKler sieben Monate lang sogar komplett auf dem Trockenen, da ihnen kein Schwimmbecken zur Verfügung stand. Erst mit der Öffnung der Freibäder im Juni durften Schwimmer, Synchronschwimmer und Wasserballer endlich wieder in ihr gewohntes Element. Selbst das zunächst anstehende, ungeliebte Konditionstraining trübte die Freude über die Rückkehr ins kühle Nass nur unwesentlich – schwerwiegender war da schon der personelle Umbruch, der bei den Krokodilen mit der langen Pause einherging: Einige erfahrene Spieler zogen sich zumindest vorerst komplett zurück, gut, dass andererseits aber immerhin auch mehrere Nachwuchsakteure aus der eigenen Jugend parat standen. Für Dirk Feddeck, der zwischenzeitlich von Wasserballwart Stefan Raspudic die Rolle des Spielertrainers übernommen hat, besteht somit nun unter anderem eine große Aufgabe darin, diese Jungs an die Herrenmannschaft heranzuführen.

Direkt „ins kalte Wasser werfen“ wird er sie natürlich nicht, allerdings bekommen einige von ihnen tatsächlich bereits am Samstag die Möglichkeit, bei den „Großen“ mitzumischen. Erfahrungsgemäß haben in Friedrichsthal mehrere Teams ihre ganz jungen Spieler mit am Start, sodass trotz allem sportlichen Konkurrenzkampf auch ein optimaler Einstieg für den Nachwuchs möglich ist.

Wie vor zwei Jahren, als der KSK den Turniersieg im Saarland erringen konnte, wenden die emsigen Planer des SVF wegen der recht „ungünstigen“ Teilnehmerzahl von sieben Mannschaften wieder einen eher vom Unterwasser-Rugby bekannten Modus an: Das „Dresdner System“ – eine Mischung aus „Jeder gegen Jeden“ und Gruppenmodus. Hierzu wurden alle Teams virtuell im Kreis angeordnet und jeder spielt nur gegen seine zwei linken und seine zwei rechten „Nachbarn“. Die Ergebnisse werden dann in einer gemeinsamen Tabelle zusammengefasst.

Auf den KSK wartet mit dem WSV Vorwärts Ludwigshafen zunächst ein alter Bekannter aus den südwestdeutschen Ligen, ehe man auf die Wasserfreunde Gemmingen trifft, mit denen man beim Alois-Uder-Pokal ebenfalls schon mehrfach die Klingen gekreuzt hat. Den dritten Gegner SC Poseidon Koblenz kennen zumindest die älteren Krokodile noch von direkten Duellen, da man bis zu den 1990er Jahren und später nochmal in der Saison 2005/2006 zusammen in der Ober- und Verbandsliga Rheinland-Pfalz/Saar antrat, ehe es die Koblenzer aufgrund kürzerer Entfernungen in die Spielklassen von Nordrhein-Westfalen zog. Zu einer Premiere kommt es hingegen, wenn sich die Krokodile mit den Water Polo Manatees - eine speziell für Turniere zusammengewürfelte Truppe von Akteuren aus mehreren süddeutschen Vereinen - messen. Beim Lauterer Mixed-Event im Januar 2020 hatten sich die „Manatees“ zwar angemeldet, mussten dann aber kurzfristig absagen, sodass es jetzt erst am Samstag zum ersten Aufeinandertreffen von Krokodilen und Rundschwanz-Seekühen kommt.

In der Vorrunde bleibt den Lauterern also das Duell mit dem amtierenden Titelverteidiger SV Friedrichsthal erspart – des Weiteren steht auch der SV Saarbrücken auf der gegenüberliegenden Seite des virtuellen Kreises und kann somit ebenfalls frühestens im Halbfinale oder den Platzierungsspielen ein möglicher Gegner des KSK werden. Damit man im Rennen um den Turniersieg bleibt, muss man nach der Vorrunde in der Gesamttabelle mindestens Platz vier belegen, was neben dem erfolgreichen Einbau der Neulinge das Minimalziel der Krokodile sein dürfte. Favoriten auf den diesjährigen Sieg beim Alois-Uder-Pokal sind zweifellos der gastgebende SVF, sowie - je nach Besetzung - die „Manatees“, die sich vor Monatsfrist beim Turnier in Worms bereits einen Titel sichern konnten. Eine genauere Einstufung der Mannschaften fällt nicht nur aufgrund der für alle Teams sehr langen Spiel- und Trainingspause schwer. Interessant wird zudem auch sein, in wie fern sich die Akteure noch an die ganze Reihe neuer Regeln „erinnern“ können, die erst kurz vor der Saison 2019/20 eingeführt wurden und die wahrscheinlich nur von den Wenigsten bereits so richtig verinnerlicht worden sind. (sts)

Spiele des Kaiserslauterer SK:
12:35 WSV Ludwigshafen - KSK
13:40 Wf Gemmingen - KSK
14:40 Water Polo Manatees - KSK
15:45 SC Poseidon Koblenz - KSK
17:25 bis 19:50 Platzierungsspiele

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Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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