Smart-City-Projekt „Fauthweg“ – die längste smarte Beleuchtungsanlage der Pfalz ist in Kaiserslautern
Hier steht der Mensch im Vordergrund. Individuelle Leuchtensteuerung und Warnung vor Glatteis
Kaiserslautern. Am 12. August wurde feierlich das Smart-City-Projekt „Fauthweg“ eröffnet vom rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und dem KL.digital Geschäftsführer Dr. Martin Verlage. Partner, Medienvertreter und Bürger erhielten Einblicke in das Potenzial der intelligenten Beleuchtungsanlage.
Die Stadt Kaiserslautern, KL.digital und ICE Gateway arbeiteten in den vergangenen Monaten intensiv an der Digitalisierung des Weges und der Umrüstung der insgesamt zehn Straßenleuchten. Auf der rund 300 Meter langen Pilot-Strecke entstand so die längste intelligente und vernetzte Strecke von Leuchten in Rheinland-Pfalz.
Smart-City-Projekt „Fauthweg“
Die smarte Strecke beinhaltet zahlreiche Innovationen. Über Taster und Bewegungsmelder werden die Leuchtpunkte bedarfsgerecht gesteuert. Die Leuchten melden selbstständig Fehlfunktionen und Wartungsbedarf. Projektoren werfen Warnungen bei Glätte auf den Gehweg. Die Lampen können ferngesteuert werden, beispielsweise aus einer Leitstelle. Es sind Sensoren für die Messung von Temperatur, Luftfeuchte und Nutzungsfrequenz vorhanden. Das Licht ist dort, wo es sein soll: Durch den Einsatz moderner LED-Technik wird der Energieverbrauch bei eingeschaltetem Licht um 70 Prozent gesenkt, das Streulicht erheblich reduziert.
„Digitale Möglichkeiten sollten so eingesetzt werden, dass sie die Lebensqualität konkret verbessern und direkte Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger schaffen. Mit der engen Verzahnung neuer technischer Möglichkeiten und der Stadtentwicklung hat Kaiserslautern einen deutschlandweiten Vorbildcharakter inne. Die smarten Leuchten sind erneut ein Schritt nach vorne. Auch die Entscheidung zur 5-G-Modellregion und der Smart City bestätigen die positive Weiterentwicklung eindrucksvoll. Gleichzeitig kooperieren die Stadt und KL.digital im „Interkommunalen Netzwerk Digitale Stadt“ bereits jetzt mit Andernach, Speyer, Wörth am Rhein und Zweibrücken sowie ab 2020 weiteren Städten, um Erfolgsprojekte und Ideen in die anderen Regionen des Landes zu tragen“, so Lewentz.
Lautern ist digitaler Vorreiter
Kaiserslautern baut mit dem Projekt Fauthweg seine Position als digitaler Vorreiter in Rheinland-Pfalz weiter aus. Bewusst wurde sich für die Umrüstung einer bestehenden Beleuchtung entschieden, um als nachhaltiges Beispiel für andere Kommunen voranzugehen.
Weichel erläutert: „Unser Ziel war es, eine Strecke umzurüsten, nicht eine komplett neue Anlage aus dem Boden zu stampfen. So ist erstens die Übertragbarkeit auf weitere Straßen besser gewährleistet und zweitens natürlich auch auf andere Kommunen. Diese neue Lösung spart der Verwaltung Zeit und Kosten.“
Für KL.digital ist die Eröffnung ein weiterer wichtiger Schritt in eine digitale Zukunft mit großem Nutzen für die Bevölkerung. Verlage zur Eröffnung: „Das Projekt passt perfekt in die herzlich digitale Stadt Kaiserslautern. Hier steht der Mensch im Vordergrund. Fußgänger und Radfahrer können die Beleuchtungsstärke mit Betätigung eines Schalters individuell anpassen und die Helligkeit beispielsweise im Falle einer Sehbehinderung oder bei gesteigertem Sicherheitsbedürfnis erhöhen. Sensoren messen die Temperatur und Projektoren warnen mittels eines Schriftzuges auf dem Boden vor eventueller Glätte.“
ICE Gateway entwickelte die innovative Smart-City-Lösung und baute das sichere IoT-Netzwerk auf Basis programmierbarer Mobile Edge Computer (iceMEC) auf. Diese Lösung ermöglicht neben einer intelligenten Leuchtensteuerung eine Umwelteinflussüberwachung, Glatteissignalisierung und Verkehrsmessung. „Wir haben die Sensorik speziell auf die Bedürfnisse der Stadt Kaiserslautern eingestellt. Im Herbst werden bereits die ersten wertvollen Erkenntnisse des Testgebietes vorliegen“, erklärt ICE Gateway Geschäftsführer Ralf Gerbershagen.
„Wir möchten mit der Strecke wertvolle Erfahrungen zum Einsatz von neuen Lösungen für die Städte der Zukunft sammeln. Wenn die Systeme bringen, was wir erwarten, wollen wir weitere Wege und Straßen mit der neuen Technik ausrüsten“, so der gemeinsame Blick nach vorne von Weichel und Verlage.
Über KL.digital
Die städtische KL.digital GmbH wurde Ende 2017 gegründet, im Nachgang zu dem Bitkom-Wettbewerb „Digitale Stadt“, an dem sich die Stadt Kaiserslautern beteiligte. Die Stadt bündelt damit Ihre Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung. Die KL.digital GmbH hat die Aufgabe, den Einsatz innovativer Technologien zur Unterstützung der digitalen Transformation zu erproben, vor allem im Hinblick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen und die Akzeptanz in der Bevölkerung, und die Beratung öffentlicher Einrichtungen beim digitalen Wandel. Die KL.digital GmbH hat aktuell sieben Mitarbeiter und ihren Sitz in Kaiserslautern. Die Gesellschaft finanziert sich zu 90 Prozent über einen Zuschuss des Ministeriums des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz, die Stadt trägt einen Eigenanteil von 10 Prozent der Kosten.
Weitere Informationen unter www.herzlich-digital.de.
Über ICE Gateway
ICE Gateway bietet innovative Smart-City-Lösungen und versteht sich dabei als Digitalisierungsstrategie-Partner. Mit Hilfe einer sicheren Infrastrukturlösung, basierend auf einem programmierbaren Mobile Edge Computer (iceMEC), baut ICE Gateway ein IoT-Netzwerk auf. Dieses digitale Netzwerk ist der Grundstein für zahlreiche Services in den Bereichen Straßenbeleuchtung, öffentlicher Verkehr, Sicherheit, Sensorik und Marketing. Die Smart-City-Lösungen sind sicher, einfach zu installieren und beliebig skalierbar. Die Komplexität für den Kunden ist dabei auf ein Minimum reduziert, da ICE Gateway alle IT-Services erbringt. Alle Anwendungen sind datenschutzkonform.
Weitere Informationen unter www.ice-gateway.com/. ps
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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