Mentoren berichten
Mentoring-Programm des Referats Wirtschaft und Transfer der Hochschule Kaiserslautern
HS KL. Warum ich mich als Mentor für dual Studierende und KOSMO-Studieninteressierte der Hochschule Kaiserslautern engagiere
„Mentoren der ersten Stunde“ des Mentoring-Programms des Referats Wirtschaft und Transfer der Hochschule Kaiserslautern berichten
Mit dem Mentoring-Programm möchten wir den Studienerfolg der KOSMO-Studierenden optimieren und die intensive Vernetzung zwischen Hochschule und teilnehmenden Unternehmen fördern. Durch die regionale Einbindung – gerade internationaler Studierender – erhoffen wir uns, die Bleibeentscheidung positiv zu beeinflussen.
Unsere Mentorinnen und Mentoren sind in der Berufswelt erfahrene Personen, die zum Teil in Partnerunternehmen agieren. Manche sind Alumni der Hochschule und selbst ehemalige duale Studierende. Sie begleiten und unterstützen Studieninteressierte und jüngere Studierende auf ihrem Weg in Studium und Arbeitswelt. Sie investieren ihre Zeit und engagieren sich ehrenamtlich.
Wir haben mit drei unserer Mentoren gesprochen:
Thomas Braun absolvierte zuerst eine Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst (Personentransport) und durchlief anschließend ein Studium zum Diplom Wirtschaftspsychologen (FH). Direkt nach seinem Studium arbeitete er für kurze Zeit als freiberuflicher Trainer und anschließend bei der Agentur für Arbeit u. a. als Fachausbilder. Danach war er als angestellter Kommunikationstrainer in der freien Wirtschaft und als Fachkräfte- und Qualifizierungsberater bei der Industrie- und Handelskammer der Pfalz beschäftigt. Seit 2017 ist er Mitarbeiter bei der Handwerksammer der Pfalz und im Projekt KAUSA (Koordinierungsstelle für Ausbildung und Migration) tätig.
Thomas Braun (Photo: privat)
Peter Ehses schloss sein Studium der Technischen Betriebswirtschaftslehre an der HS KL mit dem Diplom ab. Er war als Mitarbeiter in dem Werkscontrolling der FESTO AG & Co. KG im Werk Rohrbach tätig, von wo aus er direkt nach dem Studienabschluss in das zentrale Controlling der FESTO AG & Co. KG, Esslingen als Spezialist Controlling wechselte. Mitte 1999 entschied Herr Ehses sich zu einer kompletten Aufgaben- und Tätigkeitsänderung und trat als Consultant in der SAP Retail Solutions GmbH/SAP Deutschland GmbH & Co. KG, St. Ingbert ein. Bis Ende 2012 füllte er dort im Bereich Consulting verschiedene Rollen aus (z.B. Lead Fashion Competence Center, Business Development Manager EMEA). Seit 2012 ist Herr Ehses in der SAP SE an der Geschäftsstelle St. Ingbert als Chief Product Manager (Retail) mit weltweiter Verantwortung tätig.
Peter Ehses (Photo: privat)
Tobias Schmidt schloss sein Bachelor-Studium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt Verfahrenstechnik 2016 an der HS KL ab. Er absolvierte sein Studium nach dem Kooperativen Studienmodell (KOI/KOSMO) bei der BASF SE in Ludwigshafen, wo er neben einer IHK-Ausbildung zum Mechatroniker auch erste Erfahrungen als Ingenieur sammeln konnte. Anschließend verfolgte er ein Masterstudium in Energie- und Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Kaiserslautern. Seit 2018 ist er inzwischen in der Industrie bei der BASF SE als Verfahrensingenieur tätig.
Tobias Schmidt (Foto: privat)
Peter Ehses, Alumnus der Hochschule Kaiserslautern, sieht die Mentoring-Beziehung basierend auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Verständnis als langfristig ausgerichtet und mit dem Ziel, Entwicklungen anzustoßen. Ein Mentor übernimmt dabei gleich mehrere Rollen und Aufgaben: Er ist Vorbild, Ratgeber, Coach, Kritiker und Förderer.
Innerhalb seines vielfältigen Portfolios kennt Ehses auch aus anderen Zusammenhängen die Problematik, dass Studierende immer jünger werden und leider oft auch immer weniger auf das „Leben“ im und um einen möglichen Job herum vorbereitet sind. Die Arbeitswelt und hier insbesondere der so schwierige Einstieg in diese Welt ändert sich umgekehrt proportional zu der Selbständigkeit der Studierenden. Hinzu kommt der administrative Dschungel in Deutschland – hier insbesondere für Studierende aus dem Ausland: „Da möchte ich gerne ein wenig in der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen“.
Auch Thomas Braun und Tobias Schmidt sehen ihr Engagement für die jungen Erwachsenen als Investition in „unsere Zukunft“. Konkret bedeutet das für die Mentoren: viele Gespräche und Hilfestellungen rund um das Thema Bewerbungen und zur Organisation des Studienalltags – vorrangig in einem dualen Studium, welches die Studierenden vor besondere Herausforderungen in Sachen Selbst- und Zeitmanagement stellt.
„Im Grunde wünschen sich die meisten Mentees eine Art Beratung in ihrer aktuellen Situation vor dem Eintritt in ein duales Studium. Die Fragen und Anliegen reichen von ,Was muss ich für ein Studium im Fach XY mitbringen?‘ bis hin zu konkreten Tipps für Entscheidungen, um am Ende für die gewünschte Berufseinstiegsstelle bestmöglich vorbereitet zu sein“, so Schmidt aus seiner Erfahrung heraus: „Hier gibt es wenig Unterschiede zwischen Nicht-Muttersprachlern und Muttersprachlern“.
Im besten Fall gestaltet sich eine Mentoring-Beziehung symbiotisch und von Nutzen für alle Beteiligten. Voraussetzung dafür ist Offenheit – auf beiden Seiten: So weiß Ehses aus der Diskussion mit erheblich jüngeren Menschen, die am Anfang ihres Berufslebens stehen und auch schon diverse spannende Wege bestritten haben, einen Mehrwert für sich selbst zu ziehen. Schmidt unterstreicht: „Viele Fragen und Themen erinnern mich an meine eigene Studentenzeit. Wenn man sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben kann und im Anschluss an die Treffen das Feedback bekommt, wirklich geholfen zu haben, gibt einem das selbst natürlich auch ein gutes Gefühl“.
Sich selbst weiterzuentwickeln und dazu zu lernen ist auch für Braun elementarer Bestandteil einer gelungenen Mentoring-Beziehung. Wichtig ist für Ehses dabei, dass „jemand nicht nur konsumieren möchte. Das bedeutet, dass er oder sie die Antworten auf Fragen und Aufgaben nicht vorgedacht und vorgefertigt bekommt. Wenn ich sehe, dass ein erhebliches Maß an Eigeninitiative vorhanden ist und dass der Wille da ist, ,es zu machen‘, dann ist das ein schönes und befriedigendes Erlebnis“.
Berührende und motivierende Momente sieht auch Schmidt beispielsweise als sich „Monate nach dem letzten Treffen ein zuvor unentschlossener Mentee nochmals bei mir für die Tipps bedankt und mitgeteilt hat, dass er mit seiner getroffenen Entscheidung glücklich war und wieder ein Ziel vor Augen hatte“.
Das zu machen, was man möchte – aber auch kann, ist für Braun oberstes Gebot bei Studienfach- und Berufswahl, während Schmidt rät, immer Fragen zu stellen und zu versuchen, in die Diskussion über Themen zu kommen: „Daraus können alle einen Mehrwert ziehen“.
Einen pauschalen Tipp für Nachwuchskräfte auf ihrem Weg in ein duales Studium und in die Berufswelt gibt Ehses, indem er den erheblichen Mehrwert eines dualen Studiums in der Berufswelt aufzeigt: „Der Weg ist sicher auch manchmal steinig, aber es lohnt sich, ihn zu gehen. Bleiben Sie neugierig, weltoffen und hartnäckig“.
Weitere Informationen:
Dr. Kathrin Jörg
Hochschule Kaiserslautern
Referat Wirtschaft und Transfer
kathrin.joerg@hs-kl.de
Autor:Dr. Kathrin Jörg - Transfer HSKL aus Kaiserslautern |
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