Am Samstag, 27. April, wird Kandels Wahrzeichen in einen Laufsteg verwandelt
Außergewöhnliche Modenschau in der St. Georgskirche
Kandel. Mode ist ein Spiegel der Gesellschaft und zugleich das ausdruckstärkste Kommunikationsmittel, über das die Menschen verfügen. Anlässlich des 500. Geburtstags des St. Georgturms hat der Verein für Handel und Gewerbe gemeinsam mit Pfarrer Dr. Arne Dembek von der protestantischen Kirchengemeinde Kandel eine historische Modenschau organisiert. Am Samstag, 27. April, werden ab 18 Uhr vier Models auf einem Laufsteg in der St. Georgskirche wandeln und Mode aus den Epochen Barock, Rokoko, Mittelalter und Renaissance präsentieren. Claudia Bischoff von Möbel Bischoff hat die Kostüme für die Modenschau genäht. Zwischen der Präsentation der historischen Kleidung zeigen die Models aktuelle Outfits.
„Für uns als Kirchengemeinde ist es ein besonderer Anreiz im Jubiläumsjahr das Wahrzeichen von Kandel so vielen Menschen wie möglich mal in einer ganz anderen Form zu präsentieren“, sagt Dr. Dembek. „Die historische Modenschau bietet uns eine schöne Möglichkeit dazu.“
„Wir Mitglieder des VHG saßen zusammen und haben uns Gedanken darüber gemacht, wie wir uns in die 500-Jahr-Feier mit einbringen können“, erzählt Tina Lutz, die eine der Koordinatoren der Modenschau ist. „Diese Veranstaltung ist auch eine schöne Möglichkeit, Menschen die Kirche näher zu bringen, die sonst nichts mit ihr zu tun haben.“ Zahlreiche VHG-Mitglieder haben tatkräftig mitgewirkt, damit die Modenschau ein voller Erfolg wird.
Während der Modenschau sitzen die Besucher in den Kirchenreihen. „Die Laufstege sind etwas höher installiert, sodass jeder etwas sehen kann“, erklärt der Pfarrer. Moderiert wird die Veranstaltung von Jutta Klein. Markus Eisel umrahmt die Modenschau musikalisch.
Gebaut wurde der St. Georgsturm innerhalb von 18 Jahren. Fertiggestellt wurde er 1519 – also vor genau 500 Jahren. Der Turm besitzt sechs Glocken und weist eine Höhe von ca. 60 Metern auf. „Er wirkt aber höher, weil er auf einer Anhöhe steht“, fügt Dr. Dembek hinzu. „Vermutlich gab es damals eine Türmerwohnung. Dort lebte jemand, der von oben auf die Stadt schaute und mögliche Feuer meldete.“ Bis in die 1980er Jahre war der St. Georgsturm in städtischer Hand, dann wurde er der Kirchengemeinde geschenkt.
„Den Wandel der Zeit kann man sehr gut an der Mode ablesen“, stellt Dr. Arne Dembek eine Verbindung zwischen dem Jubiläum und der Modenschau in der Kirche her. „Vor vielen Jahrhunderten haben die Menschen mit diesen für uns heute historischen Kostümen die Gottesdienste besucht. Die Kirche ist seit jeher ein Versammlungsort für Menschen jeden Alters, Geschlechts und Standes – und wie sich die Menschen kleiden, gehört einfach zum Menschsein dazu.“ „In den letzten Jahrhunderten hat sich nicht nur die Mode gewandelt, sondern auch die Kirche – in beiden ist Bewegung“, fügt Tina Lutz hinzu. „An unserer historischen Modenschau treffen sich Kirche und Mode an einem Punkt.“ ps
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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