Kirchenkino in der St. Georgskirche am Marktplatz
Pfälzer Dialekt in Amerika
Kandel. Der bereits bekannte Dokumentarfilm „Hiwwe wie Driwwe kommt im Rahmen seiner Kinotour nach Kandel. Am Freitag, 18. Oktober, können alle Interessierten in der St. Georgskirche auf dem Marktplatz ins Kirchenkino zu gehen. Die Kirche bietet Getränke und Popcorn an. Der Film wurde bereits vor 15.000 Menschen gespielt. „Die Filmvorführung in einer Kirche ist für uns Premiere“, so die Filmemacher Benjamin Wagener und Christian Schega, die an dem Abend persönlich da sind und ein paar Worte zum Film sagen werden. „Wir freuen uns über dieses besondere Ereignis in unserer Kirche“, so Pfarrer Arne Dembek, „Auch aus Kandel hat es ja viele Menschen in die Neue Welt gezogen. Vielleicht ist unsere Kirche ja kein schlechter Ort, um diesen Pfälzer Spuren zu folgen.“ Filmstart um 20 Uhr; Einlass ab 19 Uhr; Abendkasse neune Euro.
Zwei Pfälzer haben sie gesucht und gefunden - die Verwandtschaft in Amerika. 400.000 Menschen leben dort und sprechen nicht nur eine alte Form des Pfälzischen Dialekts, Pennsylvania (PA) Dutch, sondern gehen auch anderen pfälzischen Gewohnheiten nach: wie Saumagen essen oder Elwetritsche jagen. Einer von ihnen ist der in Pennsylvania geborene Autor und Musiker Douglas „Doug“ Madenford. Er erkundet im Film Traditionen der pfälzischen Kultur „Hiwwe wie Driwwe“, hier in Deutschland und drüben in den USA.
„Hiwwe wie Driwwe“ begleitet Douglas Madenford bei einer Spurensuche durch seine amerikanische Heimat und durch die Pfalz. Auf dieser Reise trifft er in Amerika einen Koch, der Saumagen zubereitet, oder einen Lehrer, der PA-Dutch unterrichtet. In Deutschland begegnet er dem Sprachwissenschaftler Dr. Michael Werner, der sich seit vielen Jahren intensiv mit PA-Dutch beschäftigt und auf Christian „Chako“ Habekost, der als Pfälzer Comedian auch über die Grenzen des Pfälzer Sprachraums bekannt ist. Vor rund 300 Jahren flüchteten viele Pfälzer sowohl vor politischer Verfolgung als auch aus wirtschaftlichen Gründen in die USA und siedelten sich hauptsächlich in und um Pennsylvania an. Dabei brachten sie auch ihre Sprache und Kultur mit in die „Neue Welt“. Beides hat sich in weiten Teilen bis heute erhalten.
Der Dokumentarfilm „Hiwwe wie Driwwe“ (90 Minuten) ist eine Spurensuche nach der pfälzischen Sprache und Kultur - in Deutschland und Amerika. „Es ist erstaunlich, wie die Menschen auf der anderen Seite der Erde unseren Dialekt und unsere Kultur hochhalten. Ein toller Film, um sich seiner Wurzeln bewusst zu werden“, so Citymanagerin Jennifer Tschirner. „Dieses Filmprojekt ist phänomenal. Man spricht immer vom „Pfälzer Original“. Dass man dies auch auf der anderen Seite des Atlantiks finden kann, zeigt dieser Film eindrucksvoll mit Charme und einem Schuss Pfälzer Humor“, so Stadtbürgermeister Michael Niedermeier, der sich freut dass das städtische Citymanagement diese Veranstaltung nach Kandel geholt hat. Und wer sich schon mal mit einer Gaumenfreude auf den Film einstimmen möchte, ist bei La Taverna im Kandler Ratskeller Hauptstraße 61 herzlich willkommen. Dort gibt es anlässlich des Kinoevents Pfälzer Pizza.ps
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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