NVS NaturStiftung Südpfalz stellt Projekt vor
Biotopverbund - Feuchtwiesen erleben
Erlenbach. Ein Mosaik aus artenreichen Blühwiesen, Feuchtwiesen, Teichen, Säumen, Trockenmauern und Wald, um einen optimalen Lebensraum für Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger auf dem etwa vier Hektar großen Gebiet der NVS Naturstiftung Südpfalz östlich von Erlenbach zu entwickeln. Direkt daneben liegt eine Streuobstwiese mit lockerem Baumbestand, Fallobst, Licht- und Schattenbereichen, Wiesen und Totholz. Das vielfältige Biotop beeindruckte Vertreter von Behörden, haupt- und ehrenamtliche Naturschützer, Landwirte, interessierte Bürger und auch Landrat Dr. Fritz Brechtel.
„Ich sehe hier eine bunte Mischung von Gästen: Politiker, Vertreter von Behörden, haupt- und ehrenamtliche Naturschützer, Landwirte, interessierte Bürger“, sagte Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim bei der Veranstaltung der NVS NaturStiftung Südpfalz am 20. Juni vor über 60 Teilnehmern. „Und genau so können wir die Natur am besten schützen, indem wir vielfältig zusammenarbeiten“. Er hob in seinem Grußwort zudem die besondere Artenvielfalt der Südpfalz hervor, die durch das Projekt weiter gefördert würde.
Auf den Feuchtwiesen zwischen Erlenbach und Mühlgraben entwickelt die NVS NaturStiftung Südpfalz weiter, was Emil Enzinger aus Erlenbach begonnen hatte: Ein Mosaik aus artenreichen Blühwiesen, Feuchtwiesen, Teichen, Säumen, Trockenmauern und Wald, um Lebensraum für Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger zu schaffen. Die Stiftung hat das vier Hektar große Gebiet im Jahr 2019 aus der Erbmasse von Enzinger erworben. „Emil Enzinger hat immer geschwärmt von den Wiesen“, erzählte Anette Kloos, Wegbegleiterin und Nachlassverwalterin des im Jahr 2018 Verstorbenen „und sich gewünscht, dass sie erhalten bleiben und an den Naturschutz gehen.“
Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Die Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bewilligte einen Förderantrag der NVS NaturStiftung, sodass der Erwerb der Fläche und ein Teil der Pflegekosten bis 2033 mit Mitteln aus Ersatzzahlungen (EZG) im Landkreis Germersheim finanziert werden kann. Ein Großteil der Pflege wird zudem ehrenamtlich vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) geleistet. Im ersten Schritt wurden wo nötig Bäume und Sträucher entfernt, um eine offene Auenlandschaft zu entwickeln oder zu erhalten. Im nächsten Schritt werden artenreiche Blühwiesen und Säume entwickelt, in denen Insekten Nahrung finden, von denen sich wiederum Vögel und Amphibien ernähren. Dank des Strukturreichtums und der Größe des Gebiets können sich so funktionierende ökologische Wechselbeziehungen entwickeln.
Nektarquelle zu unterschiedlichen Zeiten: Feuchtwiese und Streuobstwiese
In unmittelbarer Nachbarschaft erwarb die Stiftung im Jahr 1991 mit Erträgen aus Stiftungskapital zudem eine Streuobstwiese, die ehrenamtlich vom NVS gepflegt wird. Sie ist bereits sehr strukturreich mit lockerem Baumbestand, Fallobst, Licht- und Schattenbereichen, teils feuchten Wiesen, Mulden und Totholz, sodass hier Insekten, Spinnentiere, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger alles finden, was sie zum Leben brauchen. Aktuell wird sie mit Schafen beweidet. Da die Streuobstwiese und die nahe gelegene Feuchtwiese zu unterschiedlichen Zeiten gemäht werden, ergänzen sie sich optimal als Nektarquellen für Insekten. „Wer uns ehrenamtlich bei Mäh- oder Gehölzarbeiten unterstützen möchte, ist herzlich willkommen“, lud Kurt Garrecht, 1. Vorsitzender des NVS, die Zuhörer ein, als er das Projekt vorstellte.
Dieter Zeiß und Kurt von Nida, die ehrenamtlichen Vorstände der NVS NaturStiftung, freuten sich über die zahlreichen Gäste, die zur Veranstaltung gekommen waren, darunter Volker Poß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel und Maik Wünstel, Ortsbürgermeister von Erlenbach. „Wir konnten heute so viele Mitbürger von der Aufgabe überzeugen, die offenen Lebensräume unserer Kulturlandschaft ökologisch wieder aufzuwerten“, sagte von Nida nach der Veranstaltung. red
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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