Verbandsgemeinde Kandel erstellt Klimaschutzkonzept bis 2050
„Etwas Großes und für alle Gewinnbringendes“
Kandel. Auch in unserer Region sind die Zeichen des Klimawandels erkennbar: Das Starkregenrisiko hat zugenommen, eine Hitzeperiode mit wenig Niederschlägen im zu Ende gehenden Jahr zu Ernteeinbußen geführt. Als eine Kommune mit Vorbildfunktion erarbeitet die Verbandsgemeinde Kandel ein Klimaschutz-Konzept.
„Das Klimaschutzkonzept soll Entscheidungshilfe und Planungsgrundlage sein für unsere zukünftigen Klimaschutzaktivitäten und für damit einhergehende Maßnahmen unter anderem zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Verbandsgemeinde“, sagte Verbandsbürgermeister Volker Poß bei der Auftaktveranstaltung am 18. Oktober in der Aula der Stadthalle.
„Ein solches Klimaschutzkonzept kann auch zur regionalen Wertschöpfung beitragen, wenn Unternehmen und Firmen in unserer Region mit uns Klimaschutzmaßnahmen realisieren. Das Klimaschutzkonzept hat etwas Großes und für uns alle Gewinnbringendes“, so Poß weiter. Gerade deshalb soll es nicht am Schreibtisch irgendeines Büros erfolgen, sondern alle Bürger sind aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen, denn ein jeder kann und soll auch im Kleinen etwas dafür tun.
Wissenschaftlich begleitet wird die Erstellung des Konzepts vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld der Universität Trier. Die Kosten trägt weitgehend das Bundesumweltministerium. Wie Christian Koch vom IfaS ausführte, werden unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten insbesondere folgende Bereiche berücksichtigt: kommunales Flächenmanagement, Liegenschaften, Straßenbeleuchtung, private Haushalte, Industrie, Gewerbe und Handel, Dienstleistungen, Mobilität, Abwasser und Abfall. Zunächst wird der Ist-Zustand ermittelt, dann ein Maßnahmenkatalog erstellt. Anschließend ist die Arbeit des IfaS beendet und die Verbandsgemeinde mit der Umsetzung gefordert. Dann gibt es die Möglichkeit, sich eine Personalstelle für das Management fördern zu lassen.
Leitziel ist wie auf Bundesebene eine Treibhausgaseinsparung von 80 bis 90 Prozent bis 2050. Der Klimaschutzbeauftragte der Kreisverwaltung Germersheim, Sascha Rachow, stellte beispielhafte Klimaschutzmaßnahmen an kreiseigenen Liegenschaften vor. Die Auftaktveranstaltung war sehr gut besucht, die lebhafte Diskussion brachte viele Anregungen.
Um eine breite Bürgerbeteiligung zu erreichen, werden noch Workshops und Gespräche angeboten. Ansprechpartnerin in der Verbandsgemeinde ist Sigrid Hoffelder, Fachbereich 2, Bauen und natürliche Lebensgrundlagen, Telefon 07275 960-325. hb/end
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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