Bürgermeister Niedermeier sprach beim Neujahrsempfang
Frohen Mutes in die Zukunft
Kandel. „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“ - Mit diesen Worten von Wilhelm von Humboldt eröffnete Bürgermeister Michael Niedermeier den Neujahrsempfang der Stadt am 12. Januar in der brechend vollen Stadthalle. Nach Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, darunter die Landtagsabgeordneten Alexander Schweitzer und Martin Brandl, sowie Vertreter der französischen Partnerstadt Reichshoffen, gab Niedermeier einen Rückblick auf 2019 und einen Ausblick auf 2020. Die Wahl zum neuen Bürgermeister, für die er sich nochmals bedankte, sei für ihn ein freudig angenommener Auftrag. Seinem langjährigen Amtsvorgänger Günther Tielebörger sprach er Respekt und Anerkennung aus.
Wie dieser bei früheren Anlässen konstatierte auch Niedermeier ein strukturelles Defizit im Haushalt der Stadt. Letztendlich sieht er dafür das Land in der Verantwortung, was er am Beispiel der beiden Kindergartenneubauten verdeutlichte. Die Stadt müsse 10 Millionen Euro investieren, eine Million Euro pro Gruppe. Das Land gebe pro Gruppe 67.000 Euro und für die baubedingte Verlagerung einer Gruppe gar nichts, obwohl die Maßnahme dem neuen Kitagesetz geschuldet sei. Das sei doppelt bedauerlich. Niedermeier forderte eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen durch das Land, ein „Herzensanliegen“, das er die beiden Landtagsabgeordneten bat, als Botschaft mit nach Mainz zu nehmen.
Die Erschließung des Neubaugebietes K2 nördlich des Höhenwegs sei in vollem Gange. Die städtischen Grundstücke werden unter Marktpreis – mit 360 Euro pro Quadratmeter – und nach einem sozialen Schlüssel verkauft, um jungen Familien eine Chance zu geben.
Ein weiterer wichtiger Baustein sei die Wirtschaftsentwicklung. Im Rahmen seiner Unternehmertour sucht Niedermeier das Gespräch mit Gewerbetreibenden. Gemeinsam mit Citymanagerin Jennifer Tschirner werden Maßnahmen für die Innenstadt entwickelt. So konnten 2019 in der Innenstadt eine Tanzschule, ein Schülernachhilfebüro und ein Pop-up-Store angesiedelt werden. Im Gewerbegebiet östlich der Lauterburger Straße hat die Deutsche Post ein Grundstück für ein neues Verteilerzentrum erworben. Auf weitere Sicht ist ein interkommunales Gewerbegebiet mit Hagenbach und Wörth angedacht. Sofern es realisiert wird, führt das zu Bodenverlusten für die Landwirtschaft. Das soll im Einvernehmen mit den Landwirten geschehen, die gute Lebensmittel direkt vor der Haustür produzieren und Schutz verdienen.
Unter Federführung der Beigeordneten Jutta Wegmann soll ein Klimaschutzkonzept erarbeitet werden. Auch verstärkte Bürgersprechstunden und die Wahl eines Jugendstadtrats sind geplant.
Niedermeier lud alle Bürger zum Mitgestalten ein: „Gehen Sie gemeinsam mit mir, dem Stadtvorstand und dem Stadtrat stark und frohen Mutes in die Zukunft. Sie wird gut werden. Trotz so mancher Unwägbarkeiten, bin ich mir da sicher.“
Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang von der Stadtkapelle unter der Leitung von Andreas Hack. Der Ehrungsteil war dieses Jahr auf die Verleihung des Ehrenamtspreises und der Schülerstipendien verkürzt, weil, so Niedermeier, „irgendwann der Aufmerksamkeitspegel einfach nicht mehr da ist“. Die Sportlerehrung bekommt einen eigenen Termin. Stattdessen gab es zum Abschluss etwas Neues, den Auftritt von Kindern aus der städtischen Kita „Die Entdecker“. Sie erhielten begeisterten Beifall.
hb
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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