Tiefengeothermie im Oberrheingraben

Informationsveranstaltung zum Stand der Wissenschaft und zu rechtlichen Grundlagen

Steinweiler. Vor dem Hintergrund drastisch steigender Energiekosten und der Abhängigkeit von Rohstofflieferanten kommt den regenerativen Energiequellen mehr denn je eine überaus hohe Bedeutung zu. Dabei stellt Geothermie eine Möglichkeit dar, in der Wärmeerzeugung unabhängiger, günstiger und vor allem umwelt- und klimafreundlicher zu werden. Hierin integriert bietet die Gewinnung von Lithium wirtschaftliche Chancen, da Lithium in vielen Produkten, wie Batterien und Akkus, Verwendung findet und ein wichtiger Rohstoff bei der Energiewende ist.
Dergestalt haben in den zurückliegenden Monaten bereits mehrere Firmen Anträge beim zuständigen Landesamt für Geologie und Bergbau zur Erteilung einer Aufsuchungserlaubnis von Erdwärme und Lithium gestellt und um Zustimmung zur Durchführung von tiefengeologischen Messungen und seismischen Erkundungen zur Lokalisierung möglicher Aufsuchungsfelder gebeten.
Betroffen hiervon sind auch Gemarkungsflächen innerhalb der Verbandsgemeinde Kandel, so dass Ratsgremien damit befasst sind und über die Chancen und Risiken der Tiefengeothermie bereits zum jetzigen Zeitpunkt kontrovers diskutiert wird.
Um die weiteren Beratungen und Diskussionen auf eine sachliche Grundlage zu stellen, lädt die Verbandsgemeinde Kandel gemeinsam mit der Ortsgemeinde Steinweiler zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 8. September, 18:30 Uhr,
in das Bürgerhaus Steinweiler, Hauptstraße 40, Steinweiler, herzlich ein.
Prof. Dr. Frank Schilling, Dekan der KIT-Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften, sowie Leiter des Landesforschungszentrums für Geothermie des Landes Baden-Württemberg, wird den technischen Fortgang der Geothermie, die Umwelteinflüsse und die möglichen Risiken darstellen sowie den aktuellen Stand der Forschung zur Lithiumgewinnung erläutern.
Bergdirektor Holsten Hübner und Bergrat Moritz Farack vom Landesamt für Geologie und Bergbau werden zu den bergrechtlichen Zulassungserfordernissen Stellung nehmen und über den Fortgang der Genehmigungs- und Erlaubnisverfahren informieren.
Nach den jeweiligen Vorträgen können Fragen an die Experten gestellt werden. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.