In Minfeld und Teilen von Kandel * Update 29. Juli
Keime im Trinkwasser: Leitungswasser bitte weiter abkochen
Minfeld/Kandel. Im Wasserwerk in Kandel wurden im Rahmen einer routinemäßigen Kontrolle Verunreinigungen festgestellt, die die Gemeinde Minfeld sowie Teile der Saarstraße in Kandel – Hausnummern 124-188 sowie 157-223 - betreffen. Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Germersheim hat daraufhin unverzüglich weitere Beprobungen in Auftrag gegebenen, dabei wurde soeben ein E.coli Keim bestätigt.
Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Germersheim hat daraufhin ein Abkochgebot für die gesamte Gemeinde in Minfeld und die betroffenen Teile der Saarstraße in Kandel erlassen. Dieses gilt insbesondere für die Zubereitung von Getränken, Eis oder Eiswürfel, für das Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder zum Verzehr gedachte Lebensmittel sowie bei der Zubereitung von Speisen und Lebensmitteln. Weiterhin soll auch für das Zähneputzen, den Geschirrabwasch oder für medizinische Zwecke, wie zum Beispiel Wundreinigungen oder Nasenspülungen ausschließlich abgekochtes Wasser verwendet werden. Auch bei kleinen und empfindlichen Tiere empfiehlt es sich, das Abkochgebot zu beachten.
3 Minuten Abkochen vor Gebrauch
Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass das Wasser mindestens drei Minuten sprudelnd kochen sollte. Wer ganz sicher sein will, kann das Wasser bis zu zehn Minuten kochen und dann abkühlen lassen. So ist es insbesondere für Babys, Kleinkinder oder vulnerable Personengruppen sicher und keimfrei. Das Gesundheitsamt empfiehlt, das abgekochte Wasser innerhalb von 24 Stunden zu verwenden, da sich ansonsten neue Keime bilden könnten. Für die Wäsche, für Reinigungszwecke, beim Duschen oder dem Geschirrspülen mit der Maschine ist ein Abkochen nicht erforderlich.
Die Verbandsgemeinde Kandel wird in diesem Zusammenhang auch über eine Kat.Warn Meldung die Bürger:innen der betroffenen Gebiete von dem Abkochgebot informieren. Außerdem wird darum gebeten, Nachbarn oder Bekannte, die in Minfeld oder der Kandeler Saarstraße wohnen, zu informieren, sofern bekannt ist, dass diese über keine entsprechenden Informationskanäle verfügen. „Gerade in heißen Sommermonaten oder bei starken Niederschlägen steigt das Risiko von Verunreinigungen. Regelmäßige Kontrollen, wie sie auch im betroffenen Wasserwerk in Kandel durchgeführt werden, führen im Bedarfsfall zu geeigneten Maßnahmen, die mit dem Gesundheitsamt abgestimmt werden. Die abschließende Kontrolle der Ergebnisqualität sorgt dafür, dass sich die Bürger bei der Verwendung von Leitungswasser sicher fühlen dürfen“, so die Stellvertretende Amtsärztin im Germersheimer Gesundheitsamt, Dr. Anette Georgens.
Spülung der Netze und Chlorung des Wassers
Aktuelle Informationen zur Lage werden auf der Homepage der Verbandsgemeinde Kandel, unter www.vg-kandel.de, vorgehalten, außerdem wurde eine Telefon-Notrufnummer, 0172 2018337, eingerichtet. Zur Behebung des Problems hat das Gesundheitsamt inzwischen die Chlorung des Trinkwassers veranlasst. Begleitet wird diese Maßnahme von einem engen Überwachungsprogramm des Wasserwerks und der Verbandsgemeinde Kandel sowie das Spülen und die Chlorung der betroffenen Netze. Die Kreisverwaltung wird in Rücksprache mit den Verbandsgemeindewerken unverzüglich darüber informieren, sobald das Abkochgebot aufgehoben werden kann.
Info:
Das Bakterium E.coli zählt zu den so genannten coliformen Keimen und steht für Escherichia Coli. Es kann bei starken Niederschlägen oder langen Trockenperioden in das Trinkwassersystem gelangen und kommt normalerweise im menschlichen und tierischen Darm vor. Es kann Durchfall und Blasenentzündungen verursachen - nur in sehr seltenen Fällen kann es zu schwereren Verläufen kommen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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