Sanierung und Ausbau der Kandeler Rheinstraße schreitet voran
Mehrkosten durch breitere Gehwege
Von Stefan Endlich
Kandel. Die Stadt Kandel baut in Kooperation mit dem Landesbetrieb für Mobilität seit dem 14. Januar 2019 die Rheinstraße über einen längeren Zeitraum komplett aus (laut Planung circa zwei Jahre). Im Zuge dieser Sanierung werden auf der Länge von 1,3 Kilometern auch die Gehwege, Stromleitungen und die Wasserversorgung saniert.
Die Bauarbeiten in der Rheinstraße finden in vier Bauabschnitten statt. Mittlerweile fertiggestellt ist der erste Bauabschnitt im Bereich von der Kreuzung Bahnhofstraße/Hauptstraße bis zur Höhe der Raiffeisenstraße. Hier gab es Verzögerungen von Seiten der einbezogenen Versorgungsträger und der Telekommunikation-Anbieter.
Der zweite Bauabschnitt, der die Strecke bis Höhe Kirchgasse einbezieht, verlief nach Plan. Aufgrund der günstigen Wetterbedingungen in diesem Winterhalbjahr kamen die Arbeiten zügig voran. Kein Winterfrost, wenige Regentage.
Der aktuelle dritte Teilabschnitt reicht bis Höhe der Firma David & Bader. Während der Bauphase bemüht man sich auf Seiten der ausführenden Firmen, die Zufahrten zu den Wohnhäusern möglichst offen zu halten. Manche aktuelle Baumaßnahme versperrt den Zugang auch nur für mehrere Stunden oder Tage. Mit Ausweichparkplätzen wurde da gute Erfahrung gemacht.
Die gesamte Straßenbaumaßnahme schafft bei einer Straßenbreite von circa 6,0 bis 6,5 Meter verbreiterte Gehwege und eine etwas schmälere Fahrbahn, was auch zur Einhaltung der Tempo 30 Zone beitragen soll. Und auf dem Bürgersteig kommen problemlos Fußgänger auch mit Kinderwagen aneinander vorbei.
Probleme körnen sich allerdings auftun, wenn zwei große Lkws sich auf der Rheinstraße begegnen. Das Konzept sieht in der fertigen Rheinstraße ausreichend Parkmöglichkeiten vor: Parkbuchten für zwei bis drei Pkws, abgeteilt durch ein Rankgerüst.
Zuständig für den Gehweg ist die Stadt Kandel, für die Fahrbahn der Landesbetrieb Mobilität (LBM) die Verbandsgemeindewerke für Wasser und Abwasser.
Die Kosten für die Sanierung der Gehwege werden von der Stadt Kandel und von den Anlieger je zur Hälfte getragen. Hier hatte man sich im Stadtratsgremium auf Einmalbeiträge festgelegt, im Unterschied zur Handhabung in anderen Kommunen, wo wiederkehrende Beiträge über einen langen Zeitraum die Anlieger finanziell weniger belasten. Als sich im vergangenen Jahr von der Rheinstraße-Sanierung betroffene Hausbesitzer ihren Unmut kund taten, wurde dies zum Thema im Kommunalwahlkampf. In einer Bürgerversammlung im Mai 2019 kam es zum Faktencheck durch einen Bausachverständigen. Tatsache ist, dass die jetzt verbreiterten Bürgersteige zwangsläufig höhere Umlagen der Baukosten für die Anlieger bringen.
Nicht auszuschließen sind künftig soziale Härtefälle, wenn ein Hausbesitzer mit geringer Erwerbsrente mehrere Tausend Euro auf einmal an Umlagen an die Stadt entrichten soll.
Anwohner der Rheinstraße sprechen mitunter schon von einer Quasi-Enteignung, sollte zur Bezahlung des Einmalbeitrages in einem solchen Fall der Haus- und Grundstücksbesitzer eine Hypothek auf das eigene Grundstück aufnehmen müssen.
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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