Inbetriebnahme der neuen Feuerwehreinsatzzentrale Kandel
Moderne Technik für moderne Feuerwehr-Arbeit
Kandel. Wenn die Feuerwehr gebraucht wird, muss es schnell gehen! Notrufe über die 112 laufen in der nächstgelegenen integrierten Leitstelle auf, der Disponent erfasst die Daten und alarmiert parallel dazu die zuständige Feuerwehr. Wenn eine Feuerwehr in der Verbandgemeinde Kandel alarmiert wird, wird automatisch die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) in der Feuerwehr Kandel besetzt. Die geschulten Feuerwehrangehörigen haben von dort Zugriff auf die erfassten Einsatzdaten und lotsen über Funk die Einsatzkräfte zum Ziel. Als rückwärtige Führungsunterstützungseinrichtung sind sie für den Einsatzleiter jederzeit erreichbar und disponieren den Einsatz. Zu den vielseitigen Aufgaben gehören unter anderem die Dokumentation des Einsatzes, Informationsbeschaffung für den Einsatzleiter und gegebenenfalls die Nachalarmierung weiterer Einsatzkräfte.
Veraltete Technik
Die alte FEZ ist nach 30 Jahren mittlerweile in die Jahre gekommen und wurde zuletzt dem Aufgabenspektrum nicht mehr gerecht. Um effizient arbeiten zu können benötigt es einen Haupt- und einen Nebenarbeitsplatz. Die beengten Platzverhältnisse machten dies nicht möglich. Der Arbeitsplatz bot zuletzt nicht mehr genügend Platz für die technischen Geräte, wie die Digitalfunkgeräte und den Alarmgeber. Mit dem Umbau wurde man den Anforderungen einer zeitgemäßen FEZ gerecht. Die ergonomischen Arbeitsplätze sind so gestaltet, dass sämtliche Geräte in greifbarer Nähe sind. Über eine Monitorwand können Informationen angemessen dargestellt werden. Ein zusätzlicher Bereich ermöglicht die Lagedarstellung an einer Magnetwand sowie die für Lagebesprechungen und Koordination bei Großschadenslagen, wie Unwetter oder Personensuchen. Bei diesen Einsätzen musste aufgrund beengter Platzverhältnisse immer wieder auf den Flur ausgewichen werden, da es die Platzverhältnisse nicht anders zuließ.
Ein Jahr Bauzeit
Im ersten Bauabschnitt wurde von Mai 2020 bis Juli 2020 in Eigenleistung zunächst der Umzug der FEZ in die Räumlichkeiten der alten Atemschutzwerkstatt durchgeführt. Es erfolgte ein Rückbau der angrenzenden Toilettenanlage und Umbau zum neuen Server-/Technikraum mit Umzug der EDV-, Funk- und Gebäudetechnik.
Von Juli 2020 bis März 2021 erfolgte dann im zweiten Bauabschnitt der Abbruch der Zwischenwand zwischen FEZ und altem Serverraum, um die erforderliche Raumgröße für das Mobiliar zu schaffen. Der bauliche Brandschutz wurde auf den Stand der Technik gebracht. Es wurde eine Akustikdecke mit LED-Beleuchtung eingebaut. Die Elektroinstallation inklusive Datentechnik wurde in diesem Zuge ebenfalls erneuert. Nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes erfolgte der Einbau der zwei Einsatzleittische, der Monitorwand und der Möblierung. Der Hauptarbeitsplatz ist ausgestattet mit einem höhenverstellbaren Tisch, PC, vier Monitoren, individueller Arbeitsplatzbeleuchtung, einem Panel für Gebäudetechnik, Lautsprecher, Pultaufsatz mit Telefon, Funk-Sprechterminal, POCSAG-Alarmgeber. Der Nebenarbeitsplatz ist ausgestattet mit einem höhenverstellbaren Tisch, PC, drei Monitoren, individueller Arbeitsplatzbeleuchtung, Pultaufsatz mit Telefon, Funk-Sprechterminal. Die Stromversorgung der FEZ ist über eine USV und einem Notstromaggregat abgesichert.
Neue FEZ in Betrieb
Die offizielle Inbetriebnahme der neuen FEZ erfolgte am 21. Mai. Der Architekt Rüdiger Günther aus Kandel begleitete die Baumaßnahmen. Die Koordination, sowie Planung der technischen Ausstattung und Einrichtung erfolgte durch den Fachbereich 2 der Verbandsgemeindeverwaltung Kandel mit tatkräftiger Unterstützung durch die Feuerwehr Kandel. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen rund 335.000 Euro und liegen damit etwa 50.000 Euro unter dem geplanten Budget.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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