Wie „Modern Voices“ im 25. Jubiläumsjahr durch die Coronakrise geht
Musikstücke per WhatsApp und E-Mails für die Soloprobe daheim
Kandel. Nach dem Motto „Don´t Worry, Be Happy“ des bekannten Musikers Bobby McFerrin, der vor kurzem seinen 70sten Geburtstag gefeiert hat, versucht der moderne gemischte Chor „Modern Voices“ aus Kandel die erzwungene Pause durch das Corona-Virus kreativ locker zu bewältigen. Vor vier Wochen noch waren die etwa 30 Sängerinnen und Sänger geradezu vollzählig in Fischbach zu einem Probenwochenende zusammengetroffen, um sich voller Vorfreude und konzentriert auf die geplanten Jubiläumskonzerte vorzubereiten. Das avisierte Programm, das der Chor mit seiner Dirigentin Sevérine Grimbert einübte, umfasste ausgewählte deutsch- und englischsprachige Pop-Rock-Stücke und rhythmische Latin-Songs, die das Publikum in den vergangenen Jahren besonders begeistert haben; aber auch neue Musikstücke wurden hoch motiviert eingestimmt, die jetzt zum Repertoire gehören.
Musikalisch gut gerüstet und gestärkt durch den erlebten Zusammenhalt gingen die SängerInnen in die heiße Phase der Konzertorganisation: Plakate drucken etc. Anfang Mai sollten ein Konzert in Kandel und eines in Landau stattfinden, um das 25-jährige Bestehen des Chors mit den Besuchern und Freuden zu feiern. Noch dachte niemand, dass sich das ganze Vorhaben binnen kürzester Zeit in Luft auflösen werde.
Nachdem sich die Warnmeldungen überschlugen, entschied das Gremium, sowohl die Konzerte wie auch die Chorproben für zunächst unbestimmte Zeit abzusagen. Die Enttäuschung war bei allen groß, aber der Chor hat im Laufe seiner 25-jährigen Geschichte schon manche Krise erfolgreich bewältigt. Gegründet 1995 zunächst als Projektchor des Männergesangvereins Liederkranz 1872 Winden, wechselte der Chor vor circa zwölf Jahren nach einem Zerwürfnis mit dem Chorvorstand nach Kandel und ist seither Mitglied im Frauen- und Familienzentrum/Haus der Familie.
Auch Wechsel in der Chorleitung lösten Unsicherheiten bei den SängerInnen aus, manche Mitglieder verließen den Chor, Neue stießen dazu. Seit drei Jahren leitet die gebürtige Französin Sevérine Grimbert die „Modern Voices“ und hat ihnen durch ihr Augenmerk auf Stimmenbildung und Dynamik neue Konturen verliehen.
Trotz der schmerzlich vermissten Singstunde am Montagabend in der Kandeler Stadthalle wird weiter tüchtig geübt, denn die Konzerte zum 25-jährigen Jubiläum sind zwar aufgeschoben, nicht aber aufgehoben. Jetzt zahlt sich aus, dass S. Grimbert die einzelnen Stimmen schwieriger Stücke einspielt bzw. einsingt, die dann den SängerInnen per WhatsApp und E-Mail-Verteiler für die Soloprobe Daheim zur Verfügung stehen. Jeder kann seine Stimme nun wann immer und sooft er will üben, auch im Zusammenklang mit den anderen Stimmen: Singen macht Spass und befreit! Das gilt einmal mehr in dieser Zeit von Covid-19. Gewiss, auf die „leibhaftige“ Zusammenkunft müssen die Chormitglieder verzichten, aber bedrückt sein, das brauchen sie nicht: „Don´t worry, be happy!“ ... bis die Ausgangsbeschränkung hoffentlich alsbald wieder aufgehoben werden kann. Das wünschen sich natürlich alle Modern VoicelerInnen, um in der montäglichen Chorprobe wieder gemeinsam für die Festkonzerte durchstarten zu können.
Vielleicht hat die Eine oder der Andere Lust, im Chor mitzusingen. Interesse und Spass am Singen reicht, alles andere ergibt sich von selbst! Nähere Informationen finden sich auf der Homepage www.modern-voices.com und bei den Chorsprechern Volker Jährig: Mobil 0151-5693770 und Gerhard Nuss: Telefon 07272-9586087. ps/end
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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