Gefördert durch das Programm „Stadt und Land“
Neuer Radweg zwischen Kandel und Minfeld sorgt nicht nur für Freude
Minfeld/Kandel. Der im Jahr 2022 fertiggestellte Radweg zwischen Kandel und Minfeld wurde zu 90 Prozent vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau aus Mitteln des Sonderprogramms „Stadt und Land“ gefördert. Daher ließ es sich Staatssekretär Andy Becht nicht nehmen, den neuen, knapp einen Kilometer langen Radweg selbst freizugeben.
Pünktlich um 15.30 Uhr wurde vom Ortsausgang Kandel zum Regenrückhaltebau geradelt, wo die Jugendkapelle des Musikvereins Minfeld bereits mit einem poppigen Programm wartete, um die neue Radstrecke pünktlich zum Beginn der Fahrradsaison 2023 für die öffentliche Nutzung freizugeben.
Statt wie geplant 115.000 Euro kostete der neue Radweg zwar sage und schreibe 228.000 Euro, wie Volker Poß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde berichtete, aber auch die entstandenen Zusatzkosten können über eine Nachtragsförderung zu 90 Prozent finanziert werden.
"Dieser Radweg ist ein gutes Beispiel dafür, dass solche Projekte nicht an den Finanzen der Kommunen scheitern müssen, denn mit einer Förderung von 90 Prozent können auch kleinere Orte solche Bauvorhaben stemmen", sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Und er brachte gute Nachrichten mit: Denn der Bund hat unlängst die Frist zum Abruf der rund 52 Millionen Euro Fördersumme, die es allein für Rheinland-Pfalz gibt, bis ins Jahr 2028 verlängert. "Das sind über zehn Millionen Euro pro Jahr, die allein für unser Bundesland zur Verfügung stehen. Das ist schon eine Hausnummer, mit der es sich arbeiten lässt", sagte Becht. Denn dass es eine Mobilitätswende geben muss, stehe außer Frage, so Becht weiter. Und dass neue Mobilitätskonzepte vielfältig und auf das Nutzerverhalten abgestimmt werden müssen auch. "Ich kann nur bekräftigen: Wir meinen es ernst mit der neuen Mobilität. Das Geld ist da und Herz ist da - für alle Ideen, auch für ungewöhnliche und neue."
Kritik aus der Landwirtschaft
So schön das für die Radfahrer und die jungen Familien, die ins Minfelder Neubaugebiet gezogen sind, klingen mag, so unzufrieden zeigte sich bei der Radweg-Freigabe am Montag die ortsansässige Landwirtschaft. Denn ihr ist die Nutzung des Weges nicht mehr erlaubt - auch wenn eine breitere Wegeführung als Rad- und Landwirtschaftsweg ebenfalls förderfähig gewesen wäre, wie kritische Stimmen im Rahmen der kleinen Feierlichkeit erklärten. Ein Problem, das es noch zu lösen gilt, denn nach Angaben Betroffener gibt es in Kandel und Minfeld nun Landwirte, die ihre Grundstücke nicht mehr anfahren können.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.