Samstags ab 17. Juni
Neue Busverbindungen zwischen Kandel und Bad Bergzabern

Bus Symbolbild | Foto: arthurhidden/stock.adobe.com
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Südpfalz. Im Rahmen eines Strategiegesprächs zur Weiterentwicklung des ÖPNV in der Verbandsgemeinde Kandel wurde als größte Schwachstelle der fehlende Wochenendverkehr in Richtung Minfeld und Freckenfeld definiert. Am Ende des Gesprächs hatte Landrat Dr. Fritz Brechtel zugesagt, dass ein Busverkehr auf der Linie 547 zunächst samstags mit vier Fahrten hin und zurück eingerichtet werde.
Die ÖPNV-Verantwortlichen der Kreisverwaltung Germersheim Svenja Bürger und Klaus Hölderich haben daraufhin zügig die Machbarkeit mit dem zuständigen Busunternehmen „DB Regio Bus Mitte“ (DRM) abgeklärt. Gleichzeitig wurde mit der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße und dem Busunternehmen Queichtal Nahverkehrsgesellschaft GmbH (QNV) Kontakt aufgenommen, um eine Gesamtlösung entlang des Viehstrichs zwischen Kandel und Bad Bergzabern zu erreichen.
Die nun erarbeitete und durch Testfahrten untermauerte Konzept-Lösung sieht wie folgt aus:
• Die Linie 547 fährt ab Kandel um 8:05, 12:05, 16:05 und 20:05 Uhr (nach Ankunft der Regionalbahnen RB51 aus Karlsruhe und Landau bzw. der Buslinie 548 aus Rheinzabern) via „Kandel (u.a. Grundschule, Saarstraße), Minfeld, Freckenfeld, Schaidt (u.a. Oberdorf) nach Niederotterbach (Ankunft zur Minute _:28).
• Die Linie 544 startet in Bad Bergzabern um 8:00, 12:00, 16:00 und 20 Uhr. Ankunft in Niederotterbach ist 18 Minuten später. Fahrgäste, die in Richtung Kandel weiterfahren wollen, steigen in Niederotterbach auf die Buslinie 547 um.
• Die Linie 544 setzt ihre Fahrt wie bisher, jedoch zukünftig zu anderen Zeiten, via Kapsweyer in Richtung Schweighofen, Rathaus (an zur Minute _:29) fort.
• Ohne Warten geht es mit der Linie 544 zurück nach Niederotterbach mit Ankunft zur Minute _:38 und weiter nach Bad Bergzabern.
• Die Linie 547 fährt von 8:29 bis 20:29 Uhr im 240-Minuten-Takt nach Kandel, Bf zurück (Ankunft: _:55). Um 21:04 Uhr fährt dann noch die Buslinie 548 nach Rheinzabern.
Es besteht also ausreichend Zeit, um in Niederotterbach umzusteigen, sodass letztendlich eine stabile Verbindung von Kandel nach Bad Bergzabern und in umgekehrter Richtung eingerichtet wird.
Die beiden Landräte Dr. Fritz Brechtel (Germersheim) und Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße) freuen sich, dass nicht nur an Samstagen die ÖPNV-Anbindung der Ortschaften Minfeld und Freckenfeld gelungen ist, sondern auch die Gemeinden Vollmersweiler, Steinfeld mit der Haltestelle „Gasthaus Alter Bahnhof Schaidt“, Niederotterbach, Dierbach, Oberhausen und Kapellen durch dieses Fahrplankonzept erstmals angebunden sind.
Zusätzlich profitieren von diesem Busverkehr das Straßendorf Schaidt mit den Haltestellen „Unterdorf“, „Rathaus“ und „Oberdorf“ sowie Bad Bergzabern mit der zusätzlichen Haltestelle „DEMAG“.
„Wenn die Linie 544 den Knoten zur vollen Stunde in Bad Bergzabern erreicht, bestehen Umsteigemöglichkeiten auf die Bahn RB54 nach Winden, auf die Buslinie 543 nach Wissembourg und auf die Buslinie 540 nach Landau mit weiteren Umsteigemöglichkeiten in Klingenmünster nach Annweiler“, stellt der ÖPNV-Referent des Landkreises Südliche Weinstraße, Benjamin Klar, fest und ergänzt: „Es ist toll, wie gut sich die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Germersheim sowie QNV und DRM auch an anderer Stelle anlässt. Wir haben die Chance ergriffen, den Busverkehr der Linie 544 am Samstag neu zu organisieren, nachdem wir von der Kreisverwaltung Germersheim angesprochen worden waren.“
„Wie bisher werktags bei der letzten Fahrt um 20:05 Uhr ab Kandel, konnten wir den Fahrplan eins zu eins kopieren, um an der Haltestelle „Schaidt, Kindergarten“ den attraktiven Umstieg auf die Regionalbahn RB53 in Richtung Landau anbieten zu können“, verweist Svenja Bürger, ÖPNV-Referentin der Kreisverwaltung Germersheim, auf den bestehenden Fahrplan der Linie 547.
„Bei Ankunft der Linie 547 am ÖPNV-Knoten zur Minute _:00 in Kandel besteht die Möglichkeit der Weiterfahrt mit den Regionalbahnen RB51 nach Wörth/Karlsruhe beziehungsweise nach Landau/Neustadt. Nennenswert ist auch die Umsteigemöglichkeit auf der Linie 548 nach Rheinzabern zum Knoten zur Minute _:30 Uhr. Wenn die Rhein-Neckar-S-Bahn S3 am Wochenende verkehrt, bestehen um zirka 9:30, 17:30 und 19:30 Uhr sehr gute Anschlüsse via Germersheim umsteigefrei nach Mannheim, Hbf bzw. mit 20-minütiger Wartezeit stündlich auf die S51 in Richtung Germersheim. In Germersheim wurden bahnsteiggleiche Umstiege am Wochenende z. B. nach Mannheim eingerichtet. Genauso wie Kandel ist Rheinzabern ein Knotenbahnhof und besitzt zusätzlich am Wochenende auch noch einen Anschluss in Richtung Leimersheim“, berichtet Svenja Bürger im gemeinsamen Gespräch über die Vernetzung des ÖPNV-Angebots im Landkreis Germersheim.
„Ich bin selbst erstaunt, dass es gelungen ist, bei einem 120-Minuten-Takt durchgängige Reiseketten von Hördt, Kuhardt, Leimersheim und Neupotz via Rheinzabern, Kandel, Niederotterbach bis nach Bad Bergzabern und zurück herzustellen“, fügt der ÖPNV-Berater der Kreisverwaltung Germersheim Klaus Hölderich hinzu. Er nennt als Beispiel die Verbindung ab Freckenfeld um 8:41 Uhr via Kandel und Rheinzabern zum Hauptbahnhof Mannheim mit Ankunft 10:26 Uhr und weist darauf hin, dass in der Eintrittskarte der Bundesgartenschau 2023 die Tickets für Bus und Bahn enthalten sind. Etwas Bauchschmerzen bereiteten ihm jedoch die angedachten S3-Fahrpläne ab Dezember 2023, die die Bedeutung des Knotens in Rheinzabern nicht ausreichend würdigten.
Landrat Dr. Fritz Brechtel (GER) dankte bei diesem Strategiegespräch nicht nur den Mitarbeitenden in den Kreisverwaltungen, sondern auch den Busunternehmen: „Es ist immer wieder schön mitzuerleben, wie flexibel und in diesem Fall auch blitzschnell unsere Busunternehmen reagieren und gemeinsam mit uns Lösungen dafür entwickeln. Bereits nach zwei Wochen war alles für einen Start am Samstag, 17. Juni, geklärt. Hier erkennt man den Teamgeist und das gemeinsame Ziel den ÖPNV in der Südpfalz weiter zu entwickeln.“
„Das vernetzte ÖPNV-Konzept mit seinen Reiseketten stimmt. Und mit dem Deutschland-Ticket ist das Angebot auch preislich attraktiv. Jetzt liegt es an unserer Bevölkerung und an unseren Gästen diese neuen ÖPNV-Möglichkeiten zu nutzen“, fügte Landrat Dietmar Seefeldt (SÜW) hinzu.
Anregung zu dieser Maßnahme gab Verbandsbürgermeister Volker Poß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel als „Hauptkunde“. Er sagte abschließend: „Ich wusste nicht, was möglich ist und welche Vorarbeiten in den Kreisverwaltungen an anderer Stelle schon geschaffen wurden. Letztendlich erscheint es mir, als wenn die neugeschaffene ÖPNV-Verbindung Kandel – Bad Bergzabern das letzte fehlende Kettenglied in einem ÖPNV-Gesamtkonzept in der Südpfalz darstellt.“ red

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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