Ganztägige Klinikanbindung lässt auf sich warten
Bus 118 zwischen Langensteinbach und Zündhütle bleibt erhalten
Buslinie 118 geht in den Regelbetrieb
Erfreuliche Nachrichten wurden im Ortschaftsrat Wettersbach bekanntgegeben: Die Buslinie 118 Langensteinbach – Mutschelbach – Stupferich – Palmbach – Grünwettersbach – Zündhütle bleibt nach dem Probebetrieb erhalten und wurde den Regelbetrieb übernommen. Dies geht aus der Antwort zu einer Anfrage der CDU/FW-Fraktion Wettersbach hervor, die im Juni bei der Sitzung des Ortschaftsrates Wettersbach behandelt wurde. Der Probebetrieb der Buslinie 118 lief seit Dezember 2017 von Montag bis Freitag mit stündlichen Fahrten.
Freuen können sich vor allem Fahrgäste aus Karlsbad – Mutschelbach, sie haben bei Umstieg am Umsteigeknoten Durlach - Zündhütle in den Bus 44 oder 47 eine zusätzliche schnelle Busverbindung zum Karlsruher Hauptbahnhof. Da der Bus 47 ab dem Hauptbahnhof als Linie 55 weiter fährt, kann man ohne umzusteigen auch zum ZKM oder zum St. Vincentius Krankenhaus weiter fahren. Außerdem kommt man mit der Linie 118 bei Umstieg in Stupferich in den Bus 23, aus ganz Karlsbad schneller nach Durlach. Selbst Fahrgäste aus Auerbach, Ittersbach oder Spielberg kommen so schneller in die Durlacher Innenstadt.
Interessant wird die Linie 118 ab dem 24. September 2020 für IKEA-Fans aus Karlsbad. Mit dem ÖPNV kann man die neue Ikea-Filiale an der Straßenbahnhaltestelle „Weinweg“ mit dem Bus 118 und der TRAM 2 schnell und preisgünstig erreichen.
Fahrgäste aus Auerbach können vormittags sogar im Bus sitzenbleiben, da der Bus 153 nach einem kurzen Aufenthalt am Bahnhof Langensteinbach als Linie 118 weiterfährt.Besondere Fahrpreisunterschiede für Karlsbader Fahrgäste
Karlsbader Fahrgäste können bei der Fahrt mit der Linie 118 preisgünstiger nach Karlsruhe fahren. Bei der Fahrt von Karlsbad nach Karlsruhe über die Höhenstadtteile (oder zurück) werden nur drei Waben durchfahren. (Doppelwabe 100 Karlsruhe und Wabe 259 Karlsbad). Daher können sich die Nutzer der Buslinie 118 gezielt eine 3-Waben-Fahrkarte kaufen. Bei der üblichen Fahrt mit der S11 über Ettlingen nach Karlsruhe muss eine Fünf-Waben-Karte gekauft werden.
Dadurch ergeben sich folgende Preisunterschiede (Fahrt mit Bus 118 // Fahrt über Ettlingen nach Karlsruhe): Stand 19.08.2020
- Einzelfahrkarte 3 Waben = 3,60 € // 5 Waben = 5,10 €
- Tageskarte für eine Person = Citysolo 3 Waben = 6,70 € // Regiosolo = 11,80 €
- Tageskarte für bis zu fünf Personen = Cityplus 3 Waben = 11,20 € // Regioplus 20,50 €
- Monatskarte übertragbar 3 Waben = 85,50 € // 5 Waben = 127,00 €
Alle anderen Fahrkartenpreise und den Wabenplan finden Sie auf den Webseiten des KVV.
Vorteile für die Karlsruher Höhestadtteile
Die Linie 118 bietet für Stupfericher, Palmbacher und Grünwettersbacher Fahrgäste eine zusätzliche stündliche Verbindung von und zum Zündhütle.
Fahrgäste aus den östlichen Karlsruher Stadtteilen, die in der Mehrzahl zum SRH-Klinikum fahren wollen, müssen teilweise noch warten. Da der Bus 118 vorerst nur nachmittags bis zum Klinikum fährt, kann die Linie auch weiterhin nicht für berufliche Fahrten von Klinikmitarbeitern genutzt werden. Bei den morgendlichen Fahrten ist nach wie vor am Bahnhof Langensteinbach Endstation. Auch Badegäste aus den Karlsruher Höhenstadtteilen können seit Sommer 2019 mit dem Bus das Freibad Langensteinbach erreichen, was besonders für Jugendliche, die auch in Langensteinbach zur Schule gehen, von Vorteil ist. An den heißen Tagen des vergangenen Sommers nutzten dies bereits viele Jugendliche, in diesem Jahr ist der Badebesuch wegen der Corona-Krise etwas schwieriger.
Firmenansiedlungen im Bereich Palmbach - Stupferich
In der Gegenrichtung profitieren besonders die Mitarbeiter der Firma PI Physik Instrumente und den weiteren Arbeitgebern in Stupferich, Palmbach und Grünwettersbach aus Karlsbad kommend, von der neuen Verbindung. Durch die aktuelle Ansiedelung zahlreicher neuer Firmen im Palmbacher Gewerbegebiet Winterrot (Rudolf-Link-Straße) entsteht hier weiterer Bedarf.
In der Rudolf-Link-Straße habe sich bisher die Firmen Gipser & Stuckateurbetrieb Doll, Kälte-Klima-Ladenbau (Sachs und Bender GbR) sowie Medien & Werk (Schramm und Beck GbR) angesiedelt. Im Sommer 2020 kamen die Firmenzentralen der Unternehmen CML Europe GmbH und ProMotion Industrie-Elektronik GmbH dazu. Das "Hotel Winterrot" und die Firma Volkmann Reifen und Service haben ihre Betriebseröffnung für Oktober 2020 vorgesehen.
Außerdem plant die Firma Wiggert & Co. GmbH aus Karlsruhe - Durlach ein Produktionsgebäude. Die Firma Piston Holding GmbH, mit den Firmen Edeka - Piston GmbH & Co. KG, Piston Verwaltungs GmbH, ZOO & Co. Baden GmbH und GöPi GmbH wird noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Verwaltungs- und Produktionsgebäude beginnen. Auch die Firma Physik Instrumente (PI) GmbH & Co KG, Auf der Römerstraße, plant Erweiterungen für zukünftig bis zu 1.000 Mitarbeiter.
Bisherige Entwicklung der Buslinie
Die neue Buslinie hatte in den ersten drei Jahren an zahlreichen „Geburtswehen“ zu leiden. Wegen der Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Palmbach war im Jahre 2018 nur ein schwieriger Betrieb mit Fahrten über Feldwege inclusive zahlreicher Verspätungen möglich. Nach einem Jahr stieg die Gemeinde Waldbronn aus der Mitfinanzierung des Probebetriebes der ebenfalls neuen Buslinie 117 zwischen Waldbronn und Durlach-Zündhütle aus. Diese Linie wurde daraufhin eingestellt. Im darauffolgenden Jahr kam es noch dicker. Aufgrund der Großbaustelle auf der Autobahn A8 zwischen dem Anschluss Karlsbad und dem Karlsruher Dreieck sowie der gleichzeitigen Vollsperrung der L623 (Ochsenstraße) zwischen Palmbach und Langensteinbach versanken die Karlsruher Höhenstadtteile im Verkehrsstau. Alle Buslinien hatten hierunter stark zu leiden. Im jetzt dritten Jahr, hätte die Buslinie 118 so richtig durchstarten können, dann kam der Corona-Virus und der ÖPNV verlor zeitweise den größten Teil seiner Fahrgäste.
Dennoch wurde die 118er Linie von der AVG immer weiter ausgebaut. Zum Dezember 2018 wurde die Linie bis Wolfartsweier / Durlach-Zündhütle verlängert, im Juni 2019 wurde das Gewerbegebiet Karlsbader Schießhüttenäcker (KSC) angebunden und die Fahrten am Nachmittag vom Bahnhof Langensteinbach bis zum Klinikum verlängert.
Zukünftige Planungen
Aus dem Gemeinderat Karlsbad ist bekannt, dass es vom SRH-Klinikum und der Gemeinde Karlsbad Planungen gibt, eine neue Haltestelle im Bereich Guttmannstraße/Schwesternwohnheim anzulegen. Die bisherige Bushaltestelle "Langensteinbach Klinikum" liegt etwa 400 Meter vom Klinikum, mit heute über 1.000 Mitarbeitern, entfernt. So sollen durch kurze Fußwege zum Klinikum die Karlsbader AVG-Buslinien 118 und 152 sowie die Pforzheimer Regionalbuslinie 721 für Klinikmitarbeiter, Besucher und Patienten attraktiver gemacht werden. Für die neue Haltestelle, gegenüber der Schranke beim Haupteingang, sind aufwendige Baumaßnahme notwendig, diese sollen 2021 zur Ausführung kommen. Nach Fertigstellung dieser neuen Haltestelle besteht beim KVV die Möglichkeit, die Buslinie 118 auszubauen und auch morgendliche Fahrten zum SRH-Klinikum anzubieten. Dann können SRH-Mitarbeiter aus den östlichen Karlsruher Stadtteilen den ÖPNV zur Arbeitsstelle nutzen. Auch Klinikbesucher könnten dann ganztags mit dem ÖPNV anreisen, denn besonders seit der Insolvenz der Paracelsus-Klinik in Durlach wird das Klinikum verstärkt von Patienten aus den Höhenstadtteilen genutzt. Bis zur Verwirklichung ist also noch etwas Geduld gefragt.
Im Ortschaftsrat Wettersbach gibt es außerdem Bestrebungen die Südoststadt über das Killisfeld durch eine Ergänzung des Liniennetzes direkt an die Bergdörfer anzubinden. Außerdem wurde über eine Verlängerung der Buslinie 47 von Stupferich bis Pfinztal - Kleinsteinbach diskutiert, um eine Verbindung zur Stadtbahn S5/S51 in Richtung Pforzheim zu schaffen.
Nach dem Motto „vorbei am Stau“ setzen sich die Fraktionen im Ortschaftsrat Wettersbach gemeinsam für einen besser ausgebauten, zuverlässigeren und pünktlicheren Personennahverkehr im Bereich der Karlsruher Bergdörfer ein. Verbesserte Verbindungen animieren die Bürger am ehesten, auf Bus und Bahn umzusteigen. Von der CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion wurde hierzu ein Konzept entwickelt. (siehe Webseite).
Autor:Roland Jourdan aus Karlsruhe |
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