„Erst erwirtschaften, dann verteilen“
CDU Generalsekretär Paul Ziemiak bei der Kreis CDU
Die CDU müsse sich nach der Überzeugung ihres Generalsekretärs Paul Ziemiak von links wie rechts klar abgrenzen und sich auf ihr christliches Menschenbild konzentrieren, um erfolgreich zu sein. Beim Besuch der Kreis CDU fand der 34-Jährige auch kritische Worte an die Parteifreunde. Ziemiak ist nicht zufrieden mit seiner Partei, das ist klar. Die Welt sei im Umbruch, die Europäer hätten sich lange mit dem Brexit beschäftigt statt mit der Frage, wie sie leben wollen. „Das gleiche gilt für die CDU: Wir haben uns zu viel mit uns selbst beschäftigt“, sagt der Generalsekretär. Das führte zu Zweifeln bei den Menschen, die es erwarten würden, dass eine Partei mit dem christlichen Menschenbild, deren Gründung vor 75 Jahren eine „revolutionäre Idee“ gewesen sei, sich jetzt um wichtigere Dinge kümmere.Zu diesen Dingen zählt Ziemiak etwa den Kampf gegen den Rechtsextremismus. „Ich selbst hatte das Problem unterschätzt“, gesteht er. Wichtig sei es auch, das Gerechtigkeitsprinzip durchzusetzen: „Wer sich bemüht, bekommt mehr als wer sich nicht bemüht“. Zu seinen klaren Botschaften an die Parteibasis gehört auch diese These: „Erst erwirtschaften, dann verteilen“. Deutschland brauche Innovationen und schnelle Planung, um nicht zu einem Industriemuseum zu werden, fordert er noch – und kritisiert Widerstände gegen die neue Tesla-Fabrik und den Bau neuer Bahnlinien. Der Generalsekretär will die Vorwürfe der Orientierungslosigkeit nicht auf sich sitzen lassen. Er definiert eine klare Abgrenzung gegen links und rechts als den „Markenkern“ der CDU: „Da darf es keine Relativierung geben“. Den Grünen wirft Ziemiak Arroganz vor. Die Linke eigne sich nicht als Partner, weil sie sich weigere, die Mauertoten und Folter in der DDR als Unrecht zu erkennen. Seine Vision für die CDU „in schwierigen Zeiten“ ist eine positive. Die Begründer der Partei seien mutig gewesen, und sie werde 75 Jahre später genügend „Mut für dieses Land“ aufbringen. Es sei gut, schließt Ziemiak, dass die Kandidatenfrage bald auf dem Parteitag entschieden werde. Der Vorsitzende der CDU Pfinztal und stellv Kreisvorsitzende , Frank Hörter nutzte die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Generalsekretär Paul Ziemiak.
Autor:Frank Hörter aus Pfinztal |
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