"Keine Zerschneidung der Ortsteile!"
Vor-Ort-Termin zur Güterverkehrstrasse
Die Bürgerinitiative Gütertrasse (BIG), die Bürgerinitiative Karlsruhe-Molzau und die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard laden zu einer Informationsveranstaltung ein.
Am kommenden Samstag, 14. Oktober, von 15 Uhr bis 15.30 Uhr vor der Altenbürghalle in Karlsdorf-Neuthard.
Anschließend sind Termine in Spöck und Staffort geplant.
Das Treffen ist nicht als öffentliches Diskussionsforum ausgelegt. Vielmehr sollen den Vertretern der Politik vor Ort die gravierenden Auswirkungen anschaulich aufgezeigt werden, die eine nach derzeitigem Stand immer noch mögliche Trassenführung einer Güterverkehrstrasse zwischen den Ortsteilen von Karlsdorf-Neuthard hätte.
Das Stichwort „Zerschneidung und Trennwirkung“, das Gemeinde und BIG in den bisherigen Foren mit der Bahn bereits mehrfach hervorgehoben haben, und auf deren Initiative erst in den Kriterienkatalog der Bahn aufgenommen wurde, spielt hier eine entscheidende Rolle.
Laut Mitteilung der BIG haben für das Treffen am Samstag mehrere Abgeordnete und Vertreter von Bundes- Landespolitik und Institutionen zugesagt. Auch Bürgermeister Sven Weigt, Prof. Dr. Daniel Metz als Sprecher der BIG und Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats werden vor Ort sein.
Wichtig und wünschenswert wäre zum jetzigen Zeitpunkt, da das Projekt mehr und mehr in seine entscheidende Phase geht, eine große Unterstützung des Anliegens „keine Bahntrasse durch Karlsdorf-Neuthard!“, so die Initiatoren.
Dem könnte durch die Teilnahme vieler Bürgerinnen und Bürger beim Termin am Samstag zusätzliches Gewicht verliehen werden.
Unabhängig davon, dass eine Erweiterung der Transportkapazitäten auf der Schiene grundsätzlich nachvollziehbar und notwendig ist, sehen Gemeinde und BIG einen möglichen Trassenbau durch Karlsdorf-Neuthard als hochproblematisch an. „Dadurch würde unter anderem der nahezu einzige flächig zusammenhängende Naherholungsraum zwischen den Ortsteilen unwiederbringlich durchschnitten und faktisch zerstört werden. Die vom Verkehr ringsum ohnehin schon stark belastete Gemeinde Karlsdorf-Neuthard (Bundesstraße, Autobahn…) würde dadurch eine weitere, sehr starke Beeinträchtigung durch einen Trassenbau und durch die damit einhergehende Zerschneidung und Lärmbelastung erfahren, was nicht akzeptabel wäre“, betonen Bürgermeister Sven Weigt und Prof. Daniel Metz.
Weitere Informationen:
www.big-kn.de
www.mannheim-karlsruhe.de
Stichwort: Güterverkehrstrasse
Ausbau zwischen Mannheim und Karlsruhe
Die Deutsche Bahn geht von einem weiter steigenden Güterverkehrs-Aufkommen auf der Schiene aus. Dafür gibt es eine europaweite Planung für die Nord-Süd-Strecke zwischen Rotterdam und Genua. Ein Nadelöhr auf dieser Strecke ist der Abschnitt zwischen Mannheim und Karlsruhe. Dieser Streckenabschnitt zählt zu den wichtigsten und am meisten frequentierten Bahnabschnitten Europas. Er liegt im sogenannten Mittelrhein-Korridor und ist Teil der Magistrale Rotterdam-Genua.
In einem komplexen Findungs- und Planungsverfahren soll dafür eine am besten geeignete Strecke gefunden werden.
Der Ausbau der Verbindung und weiter nach Basel ist schon seit vielen Jahren ein Thema.
Eine im Jahr 2015 vom Bundesverkehrsministerium vorgestellte Studie empfahl einen vierspurigen Ausbau der Strecke zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe, um den gestiegenen und künftigen Anforderungen Rechnung tragen zu können. Schon frühzeitig hat unter anderem der Regionalverband den Einbezug von kommunalen und regionalen Vertretern, eine objektive, nachvollziehbare und sorgfältige Trassenauswahl sowie eine hohe Berücksichtigung von Kriterien der Verträglichkeit eingefordert, unter anderem in Punkto Lärmschutz.
Angefangen mit einem sogenannten Suchraum, wurden mögliche Trassen in einem umfangreichen Verfahren seitdem mehr und mehr eingegrenzt. Momentan sind noch eine Handvoll konkreter Streckenführungen in der Prüfung.
Darunter auch eine Variante, die von Graben-Neudorf her kommend durch den Kammerforst und mitten zwischen die Ortsteile Karlsdorf und Neuthard führen würde, und relativ nah an der Wohnbebauung insbesondere beim Karlsdorfer Ortsausgang nach Neuthard und dem Neutharder Neubaugebiet „Krähbusch.“
Ein Schienenbau an dieser Stelle würde direkt in den regionalplanerisch seit langem geschützten Grünzug zwischen den Ortsteilen massiv eingreifen und diesen quasi aufheben. Entgegen den Erwartungen, dass diese Tatsache an sich einen sehr großen Raumwiderstand und damit eigentlich ein zwingendes Bauhindernis darstellen müsste, ist die Trassenvariante zwischen Karlsdorf und Neuthard noch immer in der - mittlerweile engeren - Auswahl.
Die Trasse würde direkt neben der Altenbürghalle vorbeiführen und unter anderem den dortigen Parkplatz und die angrenzenden Vereinsgelände betreffen. Damit würden nicht nur vorhandene Einrichtungen in ihrem Bestand gefährdet sein, sondern neben dem geschützten Grünzug auch ein sehr viel genutztes Erholungsgebiet zwischen den Ortsteilen.
Autor:Thomas Huber, Pressestelle, Gemeindeverwaltung Karlsdorf-Neuthard aus Karlsdorf-Neuthard |
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