Ehrenamtliche HospizbegleiterInnen
"Da sein" mit allen Sinnen
„Nicht so schnell, ich komme nicht mit!“
Da sind wohl zwei in unterschiedlichem Tempo unterwegs – und einer fühlt sich abgehängt…
Oder anders herum: „Geht’s nicht auch ein bisschen schneller? Ich muss mir das alles nicht so genau ansehen!“ Gemeinsam unterwegs zu sein heißt noch lange nicht, sich begleitet zu fühlen.
Was ist denn ein idealer Begleiter oder eine ideale Begleiterin? Gibt es die überhaupt? Was schätze ich an demjenigen oder an derjenigen, die mich begleiten?
Das waren Fragen, mit denen sich die angehenden HospizbegleiterInnen des Ambulanten Hospizdienstes Donnersberg-Ost in Kirchheimbolanden am vergangenen Samstag intensiv beschäftigt haben. Buchstäblich „mit allen Sinnen“. Sie schulten ihre Wahrnehmung in Übungen: Wie fühlt es sich an, sich jemandem anzuvertrauen, sich auf jemanden zu verlassen? Zu zweit begaben sie sich auf Erkundungstouren und ließen sich abwechselnd mit geschlossenen Augen führen. Eine Aufgabe mit „Aha-Effekt“: „Das ist ganz schön schwer! Aber ich bin richtig stolz auf mich, dass ich das geschafft habe“, meint eine Teilnehmerin in der Nachbesprechung.
Begleiten, stellen die TeilnehmerInnen fest, das heißt mit dem Partner, der Partnerin auf einer Höhe zu sein, einen Weg gemeinsam zu gehen. Sie merken, dass Achtsamkeit ein wesentliches Merkmal der Begleitung ist. Bin ich aufmerksam? Nehme ich meinen Partner, meine Partnerin wahr – oder bin ich mit meinen Gedanken ganz woanders? Diese Aufmerksamkeit ist eine der Grundlagen für ihre zukünftige Tätigkeit als HospizbegleiterInnen: Offene Augen und Ohren zu haben für die Bedürfnisse der Menschen, die sie begleiten und Zeit mitzubringen für die Begegnung.
Die Ausbildung der neuen Ehrenamtlichen geht weiter: Demnächst werden sie im Hospiz oder auf der Palliativstation hospitieren und schon ganz konkret Erfahrungen damit machen, was es heißt, Menschen am Ende ihres Lebens zu begleiten. Im kommenden Jahr ist es dann soweit, dass sie die zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes – Ingrid Horsch und Sabine Nauland-Bundus – und die 25 Frauen und Männer der Hospizgruppe in Kirchheimbolanden unterstützen werden. Bis dahin liegt noch eine spannende Zeit vor ihnen!
Auskünfte über die Arbeit des Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes Donnersberg-Ost und über die Ausbildung der ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen:
Telefon 06352/70 597 14
hospizdienst.donnersbergkreis@diakonissen.de
Autor:Sabine Nauland-Bundus aus Kirchheimbolanden |
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