Heilpädagogium Schillerhain zum vierten Mal bei Deutscher Fußballmeisterschaft für Jugendhilfe-Einrichtungen
„Fairplay und schöne Spiele wichtiger als der sportliche Erfolg“
Kirchheimbolanden. Bereits zum vierten Mal nimmt das Heilpädagogium Schillerhain an der Deutschen Fußball-Meisterschaft für Jugendhilfeeinrichtungen teil, die am Pfingstsonntag in Lübeck stattfindet. Der Sieger des Turniers qualifiziert sich für die Fußball-WM der Jugendhilfeeinrichtungen Anfang Juli in Warschau. Nachdem die Kicker aus der Kirchheimbolandener Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung bei ihren bisherigen Turnierteilnahmen immer in einer Spielgemeinschaft mit Einrichtungen aus Berlin und Bad Oldesloe angetreten waren, sind sie diesmal Teil eines rein pfälzischen Teams: zusammen mit Spielern aus dem ebenfalls zur Evangelischen Heimstiftung Pfalz gehörenden Evangelischen Jugendhilfezentrum Stauf gehen sie als „Pfälzer Stiftungskicker“ an den Start.
„Wenn am Ende ein einstelliger Platz für uns herausspringt, wären wir darüber sehr glücklich“, sieht Betreuer Bruno Dietz die „Pfälzer Stiftungskicker“ angesichts von 20 teilnehmenden Teams aus ganz Deutschland nicht unbedingt in der Favoritenrolle. Für den Erzieher, der seit Jahren die Fußball-AG des Heilpädagogiums betreut und das Schillerhain-Team bisher zu allen Deutschen Meisterschaften begleitet hat, sind ohnehin ein fairer Wettkampf und schöne Spiele bei dem Turnier wichtiger als der rein sportliche Erfolg. „Der Fairplay-Gedanke wird bei dem Turnier ganz groß geschrieben. Die Förderung und Verbesserung zwischenmenschlicher, sozialer Kompetenzen gehört zu den erklärten Zielen der Veranstaltung“, erklärt Dietz, der 2017 auch zum Trainerstab der deutschen Jugendhilfe-Nationalmannschaft gehörte.
Auch bei der Auswahl der sechs Teammitglieder aus dem Schillerhain hat Dietz deshalb das Augenmerk sehr stark auf das Verhalten innerhalb und außerhalb des Teams gelegt. „Wir wollen eine Mannschaft, welche die sozialen Normen und Werte vertritt, die bei dem Turnier eine wichtige Rolle spielen“, betont er. Die Idee zur Spielgemeinschaft mit dem Kinder- und Jugendheim Stauf sei am Rande eines Fußballturniers im Herbst letzten Jahres entstanden, an dem beide Einrichtungen teilgenommen hatten. Wie Dietz erzählt, sei er dabei mit André Müller, dem Betreuer der Staufer Mannschaft, ins Gespräch gekommen und man habe ein Freundschaftsspiel vereinbart, aus dem dann gemeinsame Trainingseinheiten einmal im Monat entstanden seien: „Während der Einheiten haben André Müller und ich uns über die Erfahrungen und Werte ausgetauscht, die wir mit unseren Fußball-AG’s verfolgen und dann kam es zu der Idee, zusammen bei der Deutschen Meisterschaft anzutreten.“
Speziell zur Vorbereitung auf das große Turnier wurden die gemeinsamen Trainingseinheiten im Mai noch einmal intensiviert, bevor es am Pfingstsamstag auf die Reise nach Lübeck gehen wird. Für vier der sechs Spieler aus dem Schillerhain, alle zwischen zwölf und sechzehn Jahre alt, wird es die erste Turnierteilnahme sein. Vier Betreuer und fünf Jugendliche werden als Trainerstab und Fan-Unterstützung zusätzlich mit dabei sein. Die Deutsche Meisterschaft wird am Pfingstsonntag im Stadion des Regionalligisten VfB Lübeck ausgetragen. Bei dem Kleinfeldturnier ermitteln die Teilnehmer zunächst in vier Gruppen zu je fünf Mannschaften die Halbfinalisten, die dann um den Finaleinzug kämpfen. Der Turniersieger qualifiziert sich für die 7. Fußball-Weltmeisterschaft der Jugendhilfe-Mannschaften, die am 13. und 14. Juli in Warschau stattfinden wird.
Autor:Martin Müller aus Germersheim |
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