Das geht uns alle an

Sag JA! zur Biene! Teil 8 - Der Gesang der Honigbienen
"Hört mal, wie sie summen"

Imker Michael Kullmann zeigte den Kindern seine Arbeit mit den Bienen | Foto: Kita Villa Kunterbunt
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  • Imker Michael Kullmann zeigte den Kindern seine Arbeit mit den Bienen
  • Foto: Kita Villa Kunterbunt
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Kirchheimbolanden. Seit mehreren Wochen beschäftigen sich die Kinder der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt mit dem Leben der Bienen. Ende Juni besuchten sie Michael Kullmann, um die Arbeit des Imkers kennenzulernen und erstaunliche Dinge über die summenden Insekten, die in großen Familienverbänden leben, zu erfahren.

Zu Beginn ihrer Entdeckungsreise werden die Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass Bienen nur stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Ansonsten sind sie friedliebende Tiere, die nicht für sich selber sorgen, sondern immer nur für ihr gesamtes Volk arbeiten.
Ein vorbereiteter Schaukasten zieht alle Kinderaugen sofort auf sich. Ganz dicht drängen sich die Gesichter der kleinen Besucher an das Glas und entdeckten die große Hauptbiene. Sie hat einen blauen Punkt auf ihrem Körper und fiel sofort auf: Die Bienenkönigin. Der Bienenfachmann berichtet, dass die farbliche Markierung das Alter der Königin verrät und sie dadurch auch schneller im großen Volk zu finden ist. Sie legt täglich bis zu 2.000 Eier.

Fleißige Tierchen

Aber auch die weiblichen Arbeiterbienen sind fleißig, so berichtet der Jakobsweiler Imker mit seiner mehrjährigen praktischen Erfahrung. Sie putzen die Waben und den Stock, pflegen die Brut, versorgen die Königin mit allem was sie braucht, machen Honig, holen Wasser, sammeln Nektar, stampfen die Pollen, bestäuben Pflanzen und Bäume, bauen, bewachen, kundschaften aus und dienen sogar als Ventilator.
Die männlichen Bienen besitzen keinen Stachel, werden Drohnen genannt und sind zuständig für die Befruchtung der Königin, damit sie viele Eier legen kann.
Im Gras neben dem Schaukasten steht ein richtiger Bienenkasten. Der Deckel wird abgenommen und durch eine aufgeklebte durchsichtige Folie können die Kinder direkt in das Bienenvolk hineinschauen. Es gibt so viel zu sehen und vor allem zu hören. Ein Junge legt sein Ohr auf die Folie und lauscht. Immer wieder strahlt sein Gesicht, als wenn er die Gespräche der gestreiften Insekten verstehen würde.

Genaue Arbeitsaufteilung

Was genau die Arbeiterbienen tun müssen, hängt davon ab, wie alt sie sind: Im Alter von einem bis vier Tagen sind sie Putzbienen und dafür verantwortlich, die Waben sauber zu halten. Mit fünf bis elf Tagen werden sie zu Ammenbienen und versorgen den Bienennachwuchs, da ihre Futtersaft-Drüsen ausgebildet sind. Wenn die Wachsdrüsen vorhanden sind, mit 12 bis 18 Tagen, werden sie Baubienen und bauen Waben. 19 bis 21 Tage alte Arbeiterbienen werden nun zu Wächterbienen, die an den Eingängen des Bienenstocks Eindringlinge und Feinde abwehren. Erst im Alter von 22 bis 40 Tagen fliegen Arbeiterinnen schließlich zu den Bienenweiden nach draußen und sammeln Pollen, Nektar und Wasser.

Wie wird aus Nektar Honig?

Kommt eine Biene mit dem im Honigmagen gespeicherten Nektar vom Sammeln zurück, würgt sie den Inhalt in den Mund einer Ammenbiene. Die mischt den Nektar mit einem Stoff, den sie in einer Drüse produziert, füllt ihn in eine Zelle und verschließt sie mit Wachs. So entsteht der Honig, der den Bienen im Winter als Nahrung dient.
„Schaut mal Kinder, das ist ein Smoker. Wir machen jetzt erst einmal etwas Rauch. Den braucht ein Imker, wenn er mit den Bienen arbeiten muss, damit sie ruhiger werden“, kündigt Michael Kullmann nach einer Weile an, der gleichzeitig auch Ausbilder für werdende Imkerkolleginnen und -kollegen ist. Interessiert verfolgen die Kinderaugen, was es damit auf sich hat. Das erwähnte Imkereigerät besteht aus einer zylindrischen Brennkammer mit Tülle und einem Blasebalg, der den Rauch antreibt.

Im Nu wird ein Stück Eierkarton im Smoker angezündet, einige Lavendelzweige draufgelegt und von den umstehenden Nasen wahrgenommen: „Das riecht ja.“ Der Reihe nach dürfen die jungen Besucher den Rauch mit dem Blasebalg verpusten. Das braucht etwas Kraft, macht aber allen großen Spaß. Der Bienenspezialist erzählt weiter, dass Bienen, wenn sie mit Rauch bepustet werden, davon ausgehen, dass es brennt. Sofort nehmen sie so viel Honigproviant in ihre Honigmagen auf, wie nur möglich, um ihre Nahrung zu sichern. Genau das macht sie träge. Michael Kullmann weist darauf hin, welche wichtige Bedeutung die Biene für den Menschen hat.

Wichtiges Nutztier

Damit sich der Satz von Albert Einstein „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“ nicht bewahrheitet, setzt sich der Michael Kullmann und der Imkerverein Donnersberg dafür ein, dass mehr Obstbäume, Wildblumen, Hecken und Sträucher gepflanzt und dass Insekten-Hotels im Garten, auf dem Balkon oder in freier Natur aufgestellt werden. Bienen gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde und was viele Menschen nicht wissen: Nach Rind und Schwein ist die Biene das drittwichtigste Nutztier in Deutschland.

Für die Kinder und deren Erzieherinnen wurde der gelungene, lehrreicher Ausflug mit einem Honigbrot-Schmaus beendet. Die Kita-Bienenfreunde wissen nun, welchen wichtigen Beitrag Michael Kullmann und die vielen Imker, die sich für das Leben der Bienen einsetzen, leisten.

Weitere sehr interessante Informationen zu Bienen gibt es unter www.imkerverein-donnersberg.de.
Wer Lust, Zeit und Ideen hat, das Projekt zu unterstützen, ist herzlich eingeladen der Kita Villa Kunterbunt in der Dannenfelser Str. 10 in Kirchheimbolanden eine E-Mail unter mail@kita-villa-kunterbunt-kirchheimbolanden.de zu schreiben oder unter der Telefonnummer 06352 8545 anzurufen. Das gesamte Team freut sich. 

Hier geht es zu den Artikeln Teil 1 bis 7:

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Imker Michael Kullmann zeigte den Kindern seine Arbeit mit den Bienen | Foto: Kita Villa Kunterbunt
Die Bienenkönigin mit dem blauen Punkt | Foto: Kita Villa Kunterbunt
Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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