Hospizbegleiter: Qualifiziert und engagiert
Männer im Ehrenamt

Suchbild: Viele Frauen und zwei Männer. Fortbildungswochenende der ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen auf der Ebernburg, 2022
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  • Suchbild: Viele Frauen und zwei Männer. Fortbildungswochenende der ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen auf der Ebernburg, 2022
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„Sagt mal, arbeiten im Hospizdienst eigentlich keine Männer mit?“
Diese Frage bekommen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige häufig zu hören. Die Antwort lautet: „Ja, wir haben ehrenamtliche Mitarbeiter! Zurzeit sind es drei Männer, die sich engagieren, einer befindet sich in Elternzeit!“ Drei von 35, sie sind eindeutig in der Unterzahl.

Was hat nun diese Männer bewogen, sich für sterbende Menschen und deren Angehörige einzusetzen? „Bei mir war es die eigene Erfahrung“, so Gerhard Walter. „Ich habe erlebt, was der Hospizdienst in der Begleitung meiner Mutter geleistet hat und wie wohltuend das für mich und die Familie war.“ Für ihn war dies der Anlass, sich als ehrenamtlicher Hospizbegleiter qualifizieren zu lassen. Und was meint er, warum nur wenige Männer diesen Schritt tun? „Vielleicht sind Männer anders gestrickt?“

Hans Sahoraj kommt aus einer anderen Richtung. Die berufliche Sozialisation spielt für ihn bei der Wahl des Ehrenamtes eine wichtige Rolle. „Wenn ich beruflich im sozialen Bereich zu tun habe, kann ich mir auch eher ein ehrenamtliches Engagement in dieser Richtung vorstellen, ich weiß, was mich erwartet.“ Als Sozialarbeiter hat er viele Menschen mit schweren Erkrankungen begleitet, auch im Sterbeprozess. Als ehrenamtlicher Hospizbegleiter kann er diese beruflichen Erfahrungen einbringen – ergänzt um das, was er im Hospizseminar an Erkenntnissen gewonnen hat. „Ich glaube, dass viele Männer den Gedanken an Sterben und Tod verdrängen. Wir wissen ja auch, dass sie in der Regel seltener zum Arzt gehen als Frauen – sie tun dies erst, wenn die Krankheit nicht zu übersehen ist.“
Für ihn sind die wenigen Männer in der Hospizarbeit auch eine Folge des immer noch sehr traditionell geprägten Rollenbildes. „Es ist doch so: Fürsorge und Kümmern wird immer noch weitgehend den Frauen zugeschrieben!“ Dies sei grundsätzlich ein Problem der gesellschaftlichen Wertschätzung sozialer Arbeit, eine Unterbewertung, die sich auch in der Entlohnung niederschlage.

Die Männer in der Hospizarbeit sind trotz ihrer „Unterzahl“ nicht zu unterschätzen: Sie sind engagiert, fürsorglich, empathisch und praktisch zupackend. Sie sind Rollenvorbilder und werden als Gesprächspartner gebraucht.

Das sieht auch Gerhard Walter so. „Für mich ist es eigentlich egal, ob ich einen Mann oder eine Frau begleite. Ich sehe aber, dass es für manchen Mann, ob selbst von Krankheit betroffen oder als Angehöriger, gut ist, sich mit einem Mann auszutauschen.“
Das können die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, Ingrid Horsch und Sabine Nauland-Bundus, nur unterstreichen. Sie versuchen, ihre Ehrenamtlichen so einzusetzen, dass es „passt“ – und da wird gelegentlich männliche Begleitung gewünscht, auch von Frauen.

Die Qualifizierung als ehrenamtlicher Hospizbegleiter, als ehrenamtliche Hospizbegleiterin ist eine Herausforderung. Es gilt, sich mit einem als „schwer“ angesehenen Thema auseinanderzusetzen, das Gefühle anspricht. Die Teilnehmer*innen des Seminars erleben, dass es guttut, sich diesen Gefühlen zu stellen. „Ich habe viel für mich persönlich gelernt!“ ist ein häufig geäußertes Fazit am Ende.

Der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Donnersberg-Ost bietet ab März ein Seminar zur Qualifizierung als ehrenamtlicher Hospizbegleiter, als ehrenamtliche Hospizbegleiterin an. Teilnahmevoraussetzung ist ein vorher absolviertes Grundseminar.

Dieses Grundseminar findet am 4. und 5. Februar von 9 bis 17 Uhr in Kirchheimbolanden statt. Interessierte Männer (und Frauen!) können sich unter der Telefonnummer 06352-70 597 14 informieren und anmelden.

Kontakt:
Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Donnersberg-Ost
Telefon: 06352-70 597 14
Mail: ahpb-donnersberg@diakonissen.de

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Autor:

Sabine Nauland-Bundus aus Kirchheimbolanden

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