Ideen zum Leader-Auftakt in der Westpfalz
Nun sind die Bürger gefragt
Donnersbergkreis/Landkreis Kusel/Landkreis Kaiserslautern. Das war ein guter und gleichzeitig hoffnungsvoller Start: Das Donnersberger und Lauterer Land möchte auch in der Zukunft eine gemeinsame Leader-Region bilden – verstärkt um die Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein aus dem Landkreis Kusel. Bei einer sehr gut besuchten Auftaktveranstaltung im Winnweilerer Festhaus wurden Förderthemen diskutiert und Ideen entwickelt. Weitere sollen nun von den Bürgern kommen, die dafür einen Online-Fragebogen ausfüllen können. „Wir sollten uns möglichst offen aufstellen“, sagte der Donnersberger Landrat Rainer Guth. Denn schließlich gehe es darum, auch in Zukunft mit Hilfe europäischer Fördergelder spannende Projekte in der Region umsetzen zu können.
Auch für den Zeitraum von 2023 bis 2027 will das Donnersberger und Lauterer Land wieder eine LEADER-Region sein. Dafür muss jedoch zunächst eine Lokale Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) erstellt werden. Hierbei handelt es sich um ein Strategiepapier, das als Bewerbungsgrundlage für die kommende Förderperiode einzureichen ist. Nach Expertenworkshops fand nun am Dienstagabend im Winnweilerer Festhaus eine Auftaktveranstaltung statt, zu der zahlreiche Vertreter der Kreise und Verbandsgemeinden, von Institutionen, Ehrenamtler und auch interessierte Bürger gekommen waren.
Der Donnersberger Landrat Rainer Guth, gleichzeitig Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Donnersberger und Lautrer Land“, zeigte sich erfreut über den großen Zuspruch. „Ich war mir nicht sicher, wie präsent das Thema bei den Bürgern ist. Ich glaube, dass wir uns auf einen guten Weg nach einer guten Vergangenheit machen können“, sagte der Vorsitzende. Guth konnte neben seinem Amtskollegen Ralf Leßmeister, Landrat des Landkreises Kaiserslautern und stellvertretender Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe, auch den Kuseler Landrat Otto Rubly begrüßen. Aus gutem Grund: Die Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein, unter anderem durch ihren Bürgermeister Andreas Müller vertreten, ist neues Mitglied der Gruppe. Dieser gehört die Verbandsgemeinde Weilerbach nicht mehr an. „Ich freue mich, dass wir mit Kusel den dritten Landkreis erreicht haben“, sagte der Donnersberger Landrat.
Acht Verbandsgemeinden aus drei Landkreisen gehören der Lokalen Aktionsgruppe an, 132.043 Einwohner leben in deren Verbreitungsgebiet, wie Isabelle Schmidtholz von der entra Regionalentwicklung GmbH berichtete. Neben allen Verbandsgemeinden des Donnersbergkreises und der VG Lauterecken-Wolfstein sind dies aus dem Landkreis Kaiserslautern die Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn sowie Otterbach-Otterberg. Zahlreiche Bürgermeister oder Beigeordnete dieser Verbandsgemeinden waren ebenfalls bei der Auftaktveranstaltung dabei.
Dort gab es auch einen Einblick in abgeschlossene und laufende Projekte der aktuellen Förderperiode. Bei Leaderhandelt es sich um ein europäisches Förderprogramm, das einen methodischen Ansatz der Regionalentwicklung verfolgt. Lokale Akteure erhalten die Möglichkeit, ihre Region durch eine aktive Beteiligung mitzugestalten. Dies beginnt bereits bei der gemeinsamen Erarbeitung einer Strategie und endet mit der Umsetzung ausgewählter Projekte. So soll das Potenzial einer Region besser für deren Entwicklung genutzt werden. In einem Video gab es so beispielsweise einen beeindruckenden Einblick in das umgesetzte Projekt „Time Travel – Mitten im Damals“. Hier erleben die Teilnehmer auf einem mit Pferden gezogenen Planwagen eine einzigartige Fahrt durch Otterberg, die Tradition und Moderne verbindet. Mit einer mobilen Virtual-Reality-Brille tauchen sie in längst vergangene Zeiten: von der Klostergründung 1284 bis zur Wallonenstadt 1615, wie Harald Westrich, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, berichtet.
Steffen Antweiler, der Bürgermeister der Verbandsgemein-de Göllheim, stellte das Projekt Dorfentwicklung im Ortskern vor, eine interkommunale Zusammenarbeit mit der VG Otterbach-Otterberg, bei der es darum geht, die charakteristischen Dorfkerne zu erhalten und neu zu beleben. Anne-Marie Kilpert von der entra Regionalentwicklung berichtete für die Technische Universität Kaiserslautern über das Projekt „T-Lab Diemerstein“, ein von Studenten entwickelter Campus für innovativen Holzbau.
Judith Schappert, die Büroleiterin der Kreisverwaltung Donnersbergkreis, stellte zudem eine Cross-Media-Marketing-Kampagne für Pflege- und Gesundheitsberufe vor. Dann waren die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung selbst gefragt. In Expertengesprächen und -workshops wurde sich bereits Gedanken zu den Themenbereichen „Tourismus und Kultur“, „Natur, Umwelt, Klima“, „Leben im ländlichen Raum“ und „Gesundheit“ gemacht. In Workshops entstanden in Winnweiler hierzu zahlreiche weitere Ideen und Ansätze. „Da war richtig viel Engagement drin“, freute sich der Kaiserslauterer Landrat Ralf Leßmeister, der zudem dem Team von entra für die Organisation der Auftaktveranstaltung dankte.
In dem Strategieprozess sollen nun noch möglichst viele Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden. Dafür wurde ein Online-Fragebogen entwickelt. Ziel der Umfrage ist es, weitere Impulse, Stärken und Schwächen sowie Projektideen von Bürgerinnen und Bürgern zu erfahren, die in der Region leben. Schließlich wird auf die Ergebnisse aufbauend eine neue Entwicklungsstrategie geschrieben, die als Fördergrundlage für die kommende Förderperiode dient.ps
Weitere Informationen:
Der Fragebogen ist unter https://entraportal.de/leader-donnersberger-lautrer-land/ zu finden.
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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