Haus Vergissmeinnicht mit viel Musik
Singen in allen Lebenslagen tut gut
Mit Musik geht alles besser, das gilt auch für die Gäste des Haus Vergissmeinnicht, der Tagesbetreuung der ökumenischen Sozialstation Donnersberg-Ost. Seit April kommt regelmäßig einmal in der Woche Katharina Gatti von der Kreismusikschule ins Haus und musiziert mit und für die Gäste. Wie gut ihnen das musikalische Angebot tut, das erfahren nicht nur direkt die Betreuerinnen, das gesamte Miteinander blüht regelrecht auf, wenn die ausgebildete Musikpädagogin und Musiktherapeutin mit einem fröhlichen Hallo die gemütliche Wohnung in der Bahnhofstraße betritt. Gerade die Besucher, die stark an Demenz erkrankt sind, erleben durch die bekannten Lieder und die alten Melodien richtige Glücksmomente. Im Haus Vergissmeinnicht wird wieder gemeinsam gekocht und gebacken, kleine Ausflüge werden unternommen und eben mit einer Fachfrau musiziert. Die Idee zu der Kooperation mit der Kreismusikschule kam vom Förderverein Haus Vergissmeinnicht, der das Angebot auch finanziert, und Viktor Wendtner, der Leiter, hat die erste Anfrage gleich positiv aufgenommen, kam zu einem Besuch ins Haus, um zu schauen, was dort vor Ort möglich sein könnte. Schnell wurden mehrere Ideen aufgezeigt, gestartet wurde jetzt mit der Musiktherapeutin Katharina Gatti, weitere musikalische Zusammenkünfte sind für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Der familiäre Eindruck, den das Miteinander im Haus hinterlässt und das auf die Bedürfnisse abgestimmte Angebot lassen die Gäste gerne wiederkommen. Für die pflegenden Angehörigen bedeutet der Tag ihres lieben Menschen im Haus Vergissmeinnicht, ein Tag Pause von der oft sehr anstrengenden Betreuung, ein Tag zum durchatmen. Die Gäste selbst kommen gerne, und gerade die Musik hat es vielen von ihnen angetan. „Wenn mer do sin, dann mache mer auch all mit“, die Aussage einer Besucherin wird mit nachdrücklichem Kopfnicken bestätigt und dann wird wieder losgeschmettert. „Marmor, Stein und Eisen bricht“, der alte Schlager aus den Sechzigern hat Katharina Gatti extra etwas tiefer gelegt. „Im Alter ist eine tiefere Tonart einfach besser, nicht so anstrengend für die Stimme“, erklärt sie und muss gleich das Ganze noch einmal wiederholen. „Das war super“, sind sich die Sängerinnen und Sänger einig, es macht richtig Freude zuzusehen, wie mit geklatscht, gesungen und im Rhythmus mit gewippt wird, einen schönen Moment lang ist das Vergessen vergessen. Doch das Haus Vergissmeinnicht wäre nur halb so gut, wenn es nicht seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hätte. Hier wird noch Unterstützung gewünscht, es werden Menschen gesucht, die Freude daran haben einige Stunden in der Woche mit den Gästen zusammen zu spielen, basteln, sprechen und einfach ein bisschen zeit zu verbringen. Dazu steht auch gerade jetzt im Sommer ein schöner kleiner garten zur Verfügung. Außerdem sucht die ökumenische Sozialstation dringend helfende Kräfte in der Hauswirtschaft. Wer sich hier ein Zubrot verdienen möchte oder im ehrenamtlichen Bereich seine Zeit einbringen will, kann sich unter 06352 705970 bei der ökumenischen Sozialstation in der Dannenfelser Straße 40 b in Kirchheimbolanden melden.
Infos zur Tagesbetreuung im Haus Vergissmeinnicht: Ökumenische Sozialstation Donnersberg-Ost bei Sandra Göbert-Frank, Telefon 06352-705970
Autor:Gabi Treiber aus Kirchheimbolanden |
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