Gruppe für trauernde Kinder und Jugendliche in Kirchheimbolanden
Trauer hat viele Gesichter
"Was machst du, wenn du traurig bist?"
„Ich fange an zu weinen, aber ich fühle mich sofort besser, wenn ich etwas Leckeres esse wie Schokolade oder einen Keks.“ „Wenn ich traurig bin, möchte ich mit niemandem sprechen oder spielen. Ich will einfach nur alleine sein.“ „Ich streichle meine Katze.“ „Ich frage meine Mutter um Rat.“
Das sind einige der Antworten, die Kinder und Jugendliche aus SOS-Kinderdörfern weltweit auf die Frage gegeben haben: „Was machst du, wenn du traurig bist?“ So verschieden sie sind, so unterschiedlich sind ihre Reaktionen.
Traurigkeit kann ganz unterschiedliche Anlässe haben. Ein „kleiner“ Kummer, der schnell vorbei ist, ein Ereignis, das das ganze Leben auf den Kopf stellt, wie der Tod eines nahen Angehörigen, eines Freundes oder gar eines Elternteils.
Jeder Mensch trauert auf seine Weise, und das kann ganz unterschiedlich aussehen:
- Ich muss immerzu weinen
- Ich kann überhaupt nicht weinen
- Ich habe ständig Hunger
- Ich kann überhaupt nichts essen
- Mir ist ganz kalt, auch wenn draußen die Sonne scheint
- Es fühlt sich so an, als hätte ich Bauchweh
- Ich habe einfach zu nichts Lust
- Ich will immer unterwegs sein
Jede Reaktion hat ihre Berechtigung, es gibt kein „Richtig“ und kein „Falsch“.
Manchmal ist die Umgebung irritiert über das Verhalten trauernder Kinder und Jugendlicher. „Das sieht so aus, als ob meine Enkelin gar nicht um die Oma trauert! Dabei hat sie sie so gerne gehabt…“, so ein Großvater, der sich wundert, dass die 12jährige nicht weint und das Leben scheinbar ganz normal weitergeht.
Das Mädchen beschäftigen andere Fragen: „Ich bin sehr traurig. Aber manchmal vergesse ich das alles und dann lache ich mit meinen Freundinnen. Darf ich das?“
In dieser Situation tut es gut, andere kennenzulernen, die etwas Ähnliches erlebt haben. Der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Donnersberg-Ost unterstützt Kinder und Jugendliche, die einen nahen Angehörigen verloren haben, dabei, den eigenen Gefühlen auf die Spur zu kommen. Im Miteinander in einer Gruppe von Gleichaltrigen machen die Kinder und Jugendlichen die Erfahrung, dass sie mit ihrer Trauer nicht alleine sind. Es gibt Menschen, die sie begleiten und unterstützen.
Das nächste Gruppentreffen findet am Freitag, dem 13. März statt. Die Trauerbegleiterinnen führen ein Vorgespräch mit dem Kind/dem Jugendlichen und den Angehörigen.
In Kürze:
Gruppe für trauernde Kinder ab Grundschulalter und Jugendliche in Kirchheimbolanden
Einmal im Monat an einem Freitag von 17.30 bis 19.30 Uhr
Veranstalter Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Donnersberg-Ost, Telefon 06352-70 597 14 oder
ahpb-donnersberg@diakonissen.de
Kontakt Trauerbegleiterinnen:
06352-750 883 (Birgit Rummer)
0170-966 44 34 (Christiane Rubner-Schmidt)
Autor:Sabine Nauland-Bundus aus Kirchheimbolanden |
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