Ukrainische Kriegsflüchtlinge ziehen ein
Villa Michel in Kirchheimbolanden
Kirchheimbolanden. Die Villa Michel auf dem Schillerhain in Kirchheimbolanden wird zur Unterbringung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen genutzt. Die Evangelische Heimstiftung Pfalz stellt das Gebäude zur Verfügung. Zuletzt wurde dieses als Tagungshaus mit Hotelzimmern genutzt.
In den Jahren 1907/1908 wurde die Villa Michel als repräsentatives, großbürgerliches Landhaus des BASF-Direktors Dr. Michel erbaut, später unter anderem als Müttergenesungsheim, Altenerholungsstätte und Gästehaus genutzt. Nach einer Generalsanierung in den Jahren 2002/2003 war das denkmalgeschützte Gebäude in einem Baustil aus Neubarock und Jugendstil ein Tagungshaus mit Hotelzimmern. Zuletzt war die Villa ungenutzt. „Das Leid der Menschen, die aus ihrer Heimat vor einem Krieg fliehen, trifft auch uns sehr. Von Seiten der Evangelischen Heimstiftung Pfalz haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie wir helfen können. Auch das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist bemerkenswert. Sehr gerne stellen wir die Villa Michel zur Verfügung, so dass hier ukrainische Kriegsflüchtlinge eine Unterkunft finden“, sagt Personalleiterin Susanne Hecht.
24 Zimmer stehen in der Villa Michel zur Verfügung, die noch komplett ausgestattet sind – mit Betten, Duschen und Fernseher. „Wir haben dankenswerterweise auch Kinderbetten gespendet bekommen“, berichtet die Personalleiterin.
Ein Gemeinschaftshaus
Bereits am gestrigen Donnerstag sind die ersten 17 Personen in das Gebäude eingezogen, wie Jochen Lunk, der Katastrophenschutz-Beauftrage des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), mitteilt. Im Gegensatz zur ehemaligen Jugendherberge in Steinbach oder dem Kolpinghaus in Falkenstein, wo Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen worden sind, soll die Villa Michel den Menschen als etwas längere Unterkunft dienen. „Hier soll ein Gemeinschaftshaus entstehen, in dem die Menschen in ihren Zimmern einerseits einen abgeschlossenen Bereich haben, in zwei Küchen aber gemeinsam kochen können und zudem Räume haben, in denen sie sich treffen und austauschen können. Es ist ein wunderbares Gebäude mit einem ganz besonderen Charme in traumhafter Umgebung“, sagt Sabine Wienpahl, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden.
Die Verbandsgemeinde kümmert sich um den organisatorischen Ablauf. Hier erhält sie große Unterstützung von Seiten des Deutschen Roten Kreuzes. „Vorgesehen ist, dass immer mal wieder ein Ansprechpartner vor Ort ist“, berichtet Jochen Lunk. Und Sabine Wienpahl ergänzt: „Wir möchten natürlich nicht, dass die Menschen in der Villa Michel alleine gelassen werden. Sie sollen immer mal wieder einen Ansprechpartner haben, sich aber ganz nach ihren Bedürfnissen mal zurückziehen oder in der Gemeinschaft sein können.“
Bei den Vorbereitungen hatte die Kreisverwaltung Donnersbergkreis unterstützt, hier gab es auch den ersten Kontakt mit der Evangelischen Heimstiftung Pfalz. „Wir sind der Evangelischen Heimstiftung sehr dankbar, dass sie dieses herrliche Gebäude mietfrei zur Verfügung stellt und so wunderbar alles vorbereitet hat. Das ist eine großartige Unterstützung. Nach wie vor benötigen wir Wohnraum. Dass Flüchtlinge in die Villa Michel ziehen können, ist eine große Hilfe“, sagt Landrat Rainer Guth. (Kreisverwaltung Donnersbergkreis)
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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