„Sag JA! zur Biene!“ Teil 3 - Wir bauen ein Sandarium
Wildbienen im Sand?

Ein Paradies für Bienen  | Foto: Kita Villa Kunterbunt
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Kirchheimbolanden. „Guck mal, hier sind ja Bienen im Sand“, ruft Martin seinen Freund im hinteren Schaukelbereich der Kita herbei. „Die fliegen direkt in den Sand rein.“ Beide Kita-Freunde legen sich auf die Lauer und beobachten ein kleines Loch im Sand, das als Abflug- und Landeort genutzt wird.
Sie holen ihren Erzieher und schauen nun zu dritt dem Bienentreiben im Sand zu. Das interessante Phänomen lässt die Jungs nicht zufrieden und wirft viele Fragen auf.
„Wie kann man denn in den Sand fliegen?“ „Da kriegt man doch keine Luft.“ „Was machen die Bienen denn da drinnen?“ „Die hören gar nicht auf mit dem Reinfliegen.“ „Sind die krank?“ „Ich habe das noch nie gesehen. Es gibt doch Bienenhotels.“ „Mein Opa baut jedes Jahr welche für seinen Garten. Aber Bienen im Sand?“

Die Sandbienen

Die vielen ungeklärten Fragen führen am nächsten Tag dazu, dass im Morgenkreis ein Wildbienenbuch Antworten geben soll. Mit ihrem Erzieher zusammen finden die Kinder heraus, dass viel mehr Wildbienen im Sand ihr Zuhause bauen, als in Bienenhotels. Das lässt die kleinen Tierschützer wahrlich staunen. Sie wollen mehr über Sandbienen wissen.
75 Prozent der Wildbienen nisten im Boden. Sie graben Löcher und Röhren hinein, in die ihre Brut sicher und warm bis zum Schlüpfen lebt. „Ah, deshalb können sie auch im Sand atmen, da sind unterirdische Gänge,“ freut sich Martin über diese Erkenntnis. „Das ist spannend, Geheimgänge.“ „Stellt Euch vor, wir spielen im Sand und unter uns werden geheime Orte gebaut.“ „Krass.“, freut sich auch sein Freund.
Die interessierten Kinder erfahren weiter über die Erdnister, dass ihnen nicht nur Pestizideinsatz und Futtermangel zu schaffen macht, sondern auch fehlende Nistplätze.
Somit führten die gefundenen Antworten zu der Idee ein Sandarium zu bauen. Dieses Wort kannten weder die Kinder noch die Erzieher vorher. Alle waren begeistert über ihr neues Wissen. Ein Sandarium ist ein Sandbeet, um Bienen zu retten. Und das wollten die jungen Naturschützer unbedingt für die kleinen summenden Wesen bauen. Trotz Wind und Regen wurde in den nächsten Tagen damit begonnen.
In den Boden eines Mörtelkübels bohrten die Bienenaktivisten viele Löcher und legten als erste Schicht kleine Fluss-Steine hinein. „So, das ist der Abfluss für das Regenwasser“, freut sich der 5-jährige Niklas. „Damit keine Biene ertrinken muss“.
Als nächster Schritt wird eine dicke Schicht Sand hineingefüllt, festgeklopft und vereinzelt größere Steine draufgelegt. Danach folgen weitere festgeklopfte Sandschichten, bis oben zum Rand.
Bei der Wahl des Sandes ist zu berücksichtigen, dass fein gewaschener Flusssand ungeeignet ist. Die Nistgänge würden sofort einbrechen. Besser ist ungewaschener, grober Sand mit unterschiedlicher Körnung.
Martin und seine Freunde haben ihren Sand vorher getestet, in dem sie einen Finger hineinsteckten und schauten, ob der dadurch entstandene kleine Tunnel seine Festigkeit behält. Und das tat er.
Damit die einziehenden Wildbienen ihre Brutröhren und Bruthöhlen verschließen können, brauchen sie ganz in der Nähe des Sandes Totholz.
Das haben die Kinder einige Tage vorher auf einem Natur-Spaziergang im Wald gefunden. Alte Äste, Wurzeln und Rinden, die auf dem Boden lagen wurden mit in den Kindergarten genommen. Sie wussten nämlich aus ihrem Buch, dass die Sandbienen an dem Holz nagen und einen Brei zum Verschließen ihrer Brutgänge herstellen.
Nachdem das Totholz ganz nahe des Sandariums seinen Platz fand, mussten noch die richtigen Futterpflanzen besorgt werden. Geeignet sind Rosmarin, Lavendel und vor allem Steingartenpflanzen, die Trockenheit und Hitze vertragen, wie Mauerpfeffer, Sukkulenten und Fetthenne. Sie wurden um das Sandarium herum gepflanzt.
Wem es zu aufwendig ist, ein Sandarium zu bauen, kann den Wildbienen auch auf eine andere Art und Weise Nistplätze verschaffen: einfach auf eine Ackerfläche im Garten (also nicht auf den Rasen) ein oder mehrere Bretter legen. Auch darunter können die summenden Tiere nisten.
Balkonbesitzer können ebenfalls einen kleinen Sandkasten den Bienen zur Verfügung stellen. Vielleicht in einer Kartoffelkiste, einem tiefen Tontopf oder ähnliches. Es braucht manchmal etwas Geduld, bis die ersten Kinderstuben eröffnet werden.
Wer Lust, Zeit und Ideen hat, das Projekt zu unterstützen, ist herzlich eingeladen der Kita Villa Kunterbunt, in der Dannenfelser Str. 10 in Kirchheimbolanden eine E-Mail unter mail@kita-villa-kunterbunt-kirchheimbolanden.de zu schreiben oder unter Telefon: 06352 8545 anzurufen. Das gesamte Team freut sich. ps

Hier geht's zu Teil 2:

Bienenschmaus für die Hosentasche

Hier geht's zu Teil 4:

Magische Düfte für Bienennasen
Autor:

Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden

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