Einzig die Rennradler im Trainingsbetrieb
Sport in der Halle schläft noch
Bolanden. Seit mittlerweile einem Jahr warten die Sportler*innen vom Radfahrer-Verein Bolanden nun schon auf einen Wettkampf um ihr Können zu zeigen.
Nun wurden Mitte Mai auch die neuen Beschlüsse vom Bund-Deutscher-Radfahrer (BDR) veröffentlicht. Passend zum eigentlich geplant letzten Oberliga-Spieltag der Saison 20/21 am 29.05. haben wir uns daher bei den Trainer*innen und Sportler*innen einmal umgehört, wie sie diese Beschlüsse aufgenommen haben.
Die Saison der 2. Radball Bundesliga wurde, ohne einen einzigen Spieltag bestritten zu haben, abgebrochen und die Vereine werden angehalten im Spätjahr eigenständig eine Turnierserie zu organisieren. Matthias und Patrick Mergel, die sonst in dieser Liga aktiv gewesen wären, finden den Abbruch auf der einen Seite zwar sehr schade, jedoch sind sie auch ein wenig froh über diese klaren Worte vom BDR. Ohne Training und die nötige Grundmuskulatur wären die Bedingungen für die Sportler sehr unterschiedlich. Einige Vereine konnten zwischendrin trainieren oder fanden geeignete Alternativen. Unseren Sportlern war dies leider nicht möglich. Auch im beruflichen Alltag stieg von einem auf den anderen Tag der Aufwand bei vielen erheblich an. Alle Absprachen, beruflich aber auch privat, wurden nun auf virtuellem Wege durchgeführt und nahmen somit mehr Zeit als vorher in Anspruch. „Sogar die freiwillige Feuerwehr stellte auf virtuelle Übungen um“, so Patrick. „Natürlich kann man mit einem entsprechenden Hygienekonzept einiges realisieren, aber die Mannschaften würden von so vielen unterschiedlichen Ecken in Deutschland zum Turnier kommen, dass ein gesundheitliches Risiko nie komplett ausgeschlossen werden kann“, fügte Matthias noch seine Bedenken hinzu.
Da Radball eine Kontaktsportart ist, kann aktuell beim RV Bolanden in keiner Altersklasse trainiert werden. Ohne die Motivation in der Gruppe ist es nochmals schwieriger seinen eigenen Weg zur Fitness wieder zurück zu finden. Trainer Markus Hack hofft genau wie Fachwart Wilfried Kanoffsky, dass es nach der Sommerpause dann wieder weiter geht mit Wettkampfbetrieb. In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung des Landesverbandes anstehen, wie eine mögliche Oberliga-Saison aussehen kann. Aber leider ohne Aufstiegsspiele. Für einen möglichen Trainingsstart schauen beide sehr gespannt auf die Inzidenzwerte des Donnersbergkreises und hoffen, dass dann schnellstmöglich ein Hallenbesuch möglich sein wird.
Auch bei den Kunstradsportler*innen sieht es wenig anders aus. Zwar wäre aktuell ein Training im Freien mit bis zu 5 Sportlern möglich, „aber für einen Hallenradsport wenig zweckmäßig“, so Trainerin Lisa Weller. Nach dem letzten durchgeführten Pflichtturnier im Februar 2020 versuchen die Trainer mit einer „Kinder-Fitness-Olympiade“, welche die Sportler*innen von daheim aus durchführen, das Gemeinschaftsgefühl und eine Grundfitness aufrecht zu halten. „Wie viele Übungen nach dieser langen Pause noch hängen geblieben sind ist leider fraglich“, äußert sich Lisa ein wenig traurig. „Vor allem hoffen wir erst einmal, dass nicht zu viele Sportler*innen dem Kunstradfahren den Rücken kehren“.
Einige wenige Veranstaltungen sollen zwar stattfinden jedoch dienen diese rein dem Herausfiltern der Teilnehmer für die Europameisterschaften. In dieser „Liga“ spielen die Bolandener Kunstradsportler*innen leider nicht mit. „Einzig eine Hand voll Sportler*innen in Rheinland-Pfalz stehen aktuell im Training, die Bolandener leider nicht“, fassen Lisa und Fachwart Falk Gehrhardt den momentanen Trainingsstand zusammen.
In der Radrennabteilung konnte zumindest ein gewisser Trainingskalender aufrechterhalten werden. Zwar konnte jeweils nur im Einzeltraining z.B. mit Tim Holzmann und Elias Beerheide gefahren werden, jedoch war dies besser als nichts. „Dennoch fehlte auch den Rennrad-Sportlern die Gruppendynamik um die Motivation auf dem höchsten Level zu halten“, so schaut Trainer und 1. Vorstand Hermann Schäffer zurück. Seit einiger Zeit dürfen glücklicherweise nun auch wieder gemeinsame Einheiten durchgeführt werden. Nach langer Suche konnte Hermann Schäffer auch jeden Nachwuchsfahrer mit einem Rennrad ausstatten, was noch einen zusätzlichen Motivationsschub für die Jungs darstellte. Gern können sich noch weitere interessierte Sportler*innen der Gruppe anschließen. Zwischen 8-14 Jahren sind alle willkommen.
Der Countdown für die Deutsche Meisterschaft des Straßenradrenn-Nachwuchses läuft. Aktuell gehen BDR und RVB davon aus, dass die Veranstaltung wie geplant am 26./27.06.2021 auf der Lemmerwiese stattfinden kann. Große Unterstützung bekommt der Verein auch durch das Ordnungs- und Gesundheitsamt mit denen die Organisatoren im engen Kontakt stehen.
Wir als Verein sind für so eine Großveranstaltung natürlich auch auf eine Vielzahl von Helfern angewiesen. Aktuell sind wir noch auf der Suche nach einigen Freiwilligen, die gemeinsam mit uns die anstehenden Arbeiten stemmen.
Hast du Interesse zu helfen, dann melde dich einfach unter: dm2021@rv-bolanden.de, oder unter 0162 2945081 bei Trainer und 1. Vorstand Hermann Schäffer. |szip
Autor:Peter Sziedat aus Kirchheimbolanden |
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