Der Landeckverein
Hüter der Burg Landeck über Klingenmünster
Klingenmünster. Die Burgruine Landeck hoch über Klingenmünster gehört zu den schönsten und beliebtesten Burgen der Pfalz: Alljährlich wird das Ausflugsziel. Doch eine alte Burg braucht auch jemanden, der sie hütet, schützt und bewahrt. Der Landeckverein erfüllt diese Aufgabe seit 1881 und hat heute über 600 Mitglieder.
Es wird vermutet, dass Landeck im 12. Jahrhundert als Schutzburg für das Kloster Klingenmünster errichtet wurde. 1237 wird sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Lauf der Jahrhunderte ist die Stauferburg immer wieder umkämpft und heiß begehrt, was sich in zahlreichen Besitzerwechseln und Streitigkeiten niederschlägt. Heute ist die stolze Burgruine im Besitz des Landes. Sie gehört zu den Kulturdenkmalen, die von „Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“ verwaltet wird. Im Auftrag der Landesbehörde ist der Landeckverein als Treuhänder tätig.
Burg Landeck nur noch eine öde Ruine
Als der Verein im Jahr 1881 von Dorfbewohnern und Vertretern der Heil- und Pflegeanstalt, dem heutigen Pfalzklinikum, gegründet wird, liegt die Burg als öde Ruine da. „Da stehen nur noch mächtige Mauerstücke zwischen dem Gebüsche und Steingerölle“, hat der aus Klingenmünster stammende Pfalzdichter August Becker ein paar Jahre zuvor geschrieben. Die Mitglieder des jungen Landeckvereins müssen also mächtig zupacken. Sie entrümpeln die verwahrloste Burg, säubern sie von Bewuchs, begutachten das Mauerwerk und bessern die gröbsten Schäden aus. Treppen werden gebaut, um den Turm begehbar zu machen. Und wer arbeitet, darf auch feiern: Das erste Landeckfest findet schon kurz nach der Vereinsgründung statt.
Burg Landeck - Ausflugsziel mit Burgschänke
Langsam wird die Burg zu einem attraktiven Ausflugsziel. Mit Genehmigung der königlich-bayerischen Regierung wird ein Wirtschaftsbetrieb im Burghof eingerichtet. Die Vereinsmitglieder mauern dafür mit alten Steinen die Burgschänke zwischen Turm und Ringmauer hoch und sie graben den alten Burgkeller aus, in dem nun Wein und Bier kühl gelagert werden können.
(Während des Ersten Weltkriegs ruht die Vereinstätigkeit, auch danach sind die Aktivitäten aus Geldmangel stark eingeschränkt, doch bemüht man sich, die in der Satzung gesetzten Ziele zu erfüllen und die Burg instand zu halten. Schlechte Zeiten vor allem auch im Dritten Reich: Das Handeln des Vereins wird immer mehr fremdgesteuert. Nach schweren Jahren geht es 1949 an die Wiedergründung. Die Vereinskasse ist leer, doch durch Zuschüsse des Bezirksverbands Pfalz und eine Haussammlung in Klingenmünster können Schulden bezahlt werden. Bereits 1950 beschafft der Landeckverein leistungsstarke Scheinwerfer und installiert eine Burgbeleuchtung. Die Herausforderungen reißen nicht ab: In den sechziger Jahren rutscht die östliche Ringmauer in den Zwinger, was umfangreiche Arbeiten nach sich zieht. Im Bergfried wird ein kleines Museum eingerichtet, eine Küche für die Gastronomie wird eingebaut. Die Krönung bildet 1967 die neue Burgbrücke, die auf alten, ausgebesserten Pfeilern in elf Metern Höhe den Halsgraben überspannt.)
Stiftung soll großen Saal auf Burg Landeck möglich machen
Aktuell hat der Landeckverein über 600 Mitglieder – sie kommen aus dem Dorf und weit darüber hinaus. Neben dem vierköpfigen engeren Vorstand unter der Leitung von „Burgvogt“ Klaus Frey gibt es ein kleines aktives Team, den Landeckausschuss, das sich in vielfältiger Weise engagiert. So wird immer wieder zu Arbeitseinsätzen auf der Burg aufgerufen, um Reparaturen zu erledigen oder für Sauberkeit zu sorgen. Der bestehende ältere Pavillon im Bereich des früheren Pallas ist zu klein, unübersichtlich, kaum zu heizen und nicht im besten Zustand. So hat der Verein sich über die Zukunft Gedanken gemacht und plant an dieser Stelle den Bau eines großen Saals, einer Begegnungsstätte für Kultur und Geschichte. Die Planung in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz (GDKE) wurde abgeschlossen und behördlich genehmigt. Um das ehrgeizige Vorhaben stemmen zu können, wurde im April 2011 die gemeinnützige Burg Landeck-Stiftung als Ableger des Vereins gegründet worden. Das Stiftungskapital haben Sponsoren aufgebracht.
Eine ganze Reihe von attraktiven Veranstaltungen wie das Landeckfest, organisiert von Landeckverein und der Burg-Landeck-Stiftung, locken im Jahreslauf Besucher auf die Burg, die nicht nur aus der Pfalz, sondern auch von weither kommen. Aktuell sind die Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt. ps/cat
Mehr Informationen über Verein, Veranstaltungen, Stiftung und die Burg Landeck online unter www.landeck-burg.de.
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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