Für den Archäologen Dieter Barz auf dem Schlössel
Gedenkfeier
von Rolf Übel
Klingenmünster. Dieter Barz hat die salische Turmburg Schlössel über Klingenmünster seit 1988 in mehreren Kampagnen ausgegraben. Er ist im September mit 68 Jahren verstorben. Sein Bruder, Mitglieder seines Grabungsteams sowie Freunde und Bekannte haben sich am 21. Oktober auf der Burg versammelt, um seiner und seiner Bedeutung für die Burgenforschung und –archäologie zu gedenken und sich von ihm zu verabschieden. Beerdigt wurde er in der Nähe seiner Heimatstadt Alzey.
Die Gedenkrede hielt Dr. Jochen Braselmann, der selbst einige Ausgrabungen auf Pfälzer Burgen geleitet hat und sich selbst als Schüler von Barz bezeichnete: „Ich danke Dieter dafür, dass er mir die Archäologie beigebracht hat und gezeigt hat, wie man mit einem gezielten Vorgehen zu Ergebnissen gelangt.“ Braselmann war als 16-jähriger in das Grabungsteam eingetreten und hatte mehrere Jahre die Sommer bei Ausgrabungen auf der Burg verbracht. Dieter Barz hat er, nach seinen Worten, einen „Macher“ und als „unverbesserlichen Optimisten“ genannt. Dieter Barz, der sich selbst als Autodidakten bezeichnete, „hatte keine Scheu vor der Fachwelt und konnte auf Augenhöhe mit ihr sprechen“. Und der „Macher“ Dieter Barz investierte fast seine gesamte Freizeit über Jahre hinweg in die Ausgrabungen auf dem Schlössel, publizierte seine Ergebnisse für die Fachwelt und gab auch bei Führungen und Vorträgen Einblicke in seine Arbeit und die seines Grabungsteams. Er bedauerte auch, dass die Arbeit der ehrenamtlichen Archäologen in letzter Zeit mit immer mehr Auflagen verbunden ist.
Die Ergebnisse seiner Arbeit plante er in einer umfangreichen Monographie zu veröffentlichen, an der er arbeitete. Jochen Braselmann gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich Mittel und Wege finden, diese Projekt noch zu einem Abschluss zu bringen.
Er schloss seine Gedenkrede mit den Worten: „Mit seinem Leben endeten auch die ehrenamtlichen Ausgrabungen im Pfälzerwald. Man könnte sagen, mit ihm ging eine Ära nach 100 Jahren zu Ende. Aber auch dies würde Dieter optimistisch sehen, denn es geht immer weiter und irgendwann wird sich wieder etwas ändern. Ich danke für unsere gemeinsame Zeit und ziehe meinen Hut vor dem Lebenswerk unseres Freundes Dieter Barz“.
Mit dem Lied „Owe“ von Walter von der Vogelweide, gesungen von zwei Freunden von Dieter Barz, klang die Veranstaltung aus.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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