„Minschdrer Tröpfchenfänger“ für viele Institutionen
Klingenmünster hilft und näht
Klingenmünster. Wie gut eine Dorfgemeinschaft funktionieren kann, zeigt sich in Klingenmünster: Seit zwei Wochen surren unaufhörlich in vielen Häusern die Nähmaschen. Viele hundert Masken sind in Klingenmünster auf Initiative von Ortsbürgermeisterin Kathrin Flory entstanden. Frauen jeden Alters nähen unentwegt. „Baumwollstoffe, Nähgarn und der Draht wird kostenlos im Innenhof vom Rathaus abgelegt. Mittlerweile werden sogar stabile Masken aus laminierten Folien oder aus Plexiglas hergestellt. Die Solidarität ist enorm und ich danke allen für ihre Hilfsbereitschaft“, sagt die Bürgermeisterin.
Wo sonst Kostüme für Fasching oder Puppen- und Kinderkleider genäht werden, rattern die Maschinen um Masken zu nähen. Die Erzieherinnen der Kitas nähen ebenfalls und die hilfesuchenden Einrichtungen und Organisationen sind froh über Stoffmasken.
„Wir konnten so schon Engpässe in Bad Bergzabern bei der Ökumenischen Sozialstation, der Biomed Klinik, bei ,Pro-Seniore’ abwenden und der Polizei Mundschutz liefern. Eine Wohngruppe für psychisch erkrankte Menschen in Gossersweiler bat um Hilfe“, erklärt Kathrin Flory. Ebenso wurden der ortsansässige Einkaufsmarkt und die örtliche Feuerwehr ausgestattet. Der „Minschdrer Tröpfchenfänger“ werde auch für das Vincentiuskrankenhaus in Landau und für das Pfalzklinikum produziert.
„Man muss in diesen Zeiten laut Internet mit Abmahnungen durch Abmahnanwälte rechnen, wegen unrechtlicher Benennungen der ,Schutz’- Masken. Danach dürfen die Stoffmasken „ nicht als ,Mund-oder Atemschutz’ bezeichnet werden - ,Schutz’ muss raus,“ ergänzt Flory, da diese Bezeichnung ein Verstoß gegen die produktspezifische Kennzeichnungspflichten nach dem Medizinproduktegesetz (MPG) sei. Als Folge können wettbewerbsrechtliche Abmahnungen und sogar Straf-und Bußgeldverfahren drohen.
„Deshalb werden in Klingenmünster eifrig und ehrenamtlich „Minschdrer Tröpfchenfänger“ produziert“, sagt die Bürgermeisterin. Wer Hilfe im Dorf selbst braucht kann auf die Minschdrer zählen. So übernimmt „Minschder hilft“ Einkäufe und Botengänge für ältere Menschen. Dafür kann man sich unter der Telefonnummer: 6349 995 9403 melden. Ganz frisch dazugekommen ist ein kostenloser Bücherbring-Service durch das Büchereiteam. Hierfür kann eine E-Mail an die Adresse: buecherei@klingenmuenster.de geschickt werden oder telefonisch unter 06349 8904 oder 06349 3410. uck/chf
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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