„Einblicke in vergangene Zeiten“
Neuntes Heft
Klingenmünster. Wann und wo gab es in Klingenmünster die erste Tankstelle? Und wo hat man im Landeckdorf zum ersten Mal in einem Schwimmbad geplanscht? Wer sowas weiß, hat beste Chancen, bei einem historischen Dorfquiz einen Preis zu gewinnen. Das Rätselspiel, bei dem acht historische Bilder Fragen aufwerfen, findet sich in der neuesten Broschüre des Arbeitskreises Altes Klingenmünster. Wer sich für Dorfgeschichte interessiert, wartet wohl schon darauf: Alle Jahre wieder am vorweihnachtlichen Erlebnistag erscheint das Heft des Arbeitskreises mit neuen „Einblicken in vergangene Zeiten“. Diesmal ist es die neunte Ausgabe. Autor und Dorfchronist Erich Laux hat wieder tief in der Vergangenheit geschürft und interessante Fakten, aber auch eine lustige Geschichte ausgegraben. War das Rathaus von Klingenmünster, das ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt, immer nur Verwaltungssitz? Laux zeichnet nicht nur die Baugeschichte auf, sondern auch herausgefunden, dass es im Lauf der Jahrhunderte vielen Funktionen diente – zum Beispiel als Wirtschaft, als Gefängnis und als Schule. In der Franzosenzeit wurde das Rathaus gar zum Nationalgut erklärt und versteigert, kam aber ein paar Jahre später ins Eigentum der Gemeinde zurück.
Zwei sehr unterschiedliche Beiträge verdankt der Autor Nachkommen der Familie Wessa. Da ist einmal die komische und etwas anrüchige Geschichte eines Lausbubenstreichs, bei der ein Gendarm in der Jauchegrube landet. Zum anderen liest man eine Chronik des fast vergessenen Sägewerks Wessa, das zwei Jahrzehnte lang am östlichen Dorfrand stand. Mit vielen Bildern, historisch und aktuell, werden „Bauinschriften, Handwerkszeichen und Spolien“ an alten Klingenmünsterer Häusern dokumentiert; die ältesten stammen aus dem 16. Jahrhundert. Erich Laux glaubt übrigens, dass es noch viel mehr davon gibt, die vielleicht verborgen sind, und bittet um Hinweise (Telefon 06349 6981). Ein weiteres Thema: Vom Ameisengärtlein bis zur Honig Maus - viele Gewannnamen rund ums Dorf nehmen Bezug auf Tiere. Der letzte Text, bevor man sich dem Quiz widmen kann, erzählt vom Dichter des Klingenmünsterer Heimatliedes. Der Dürkheimer Mundartpoet Karl Räder war oft im Amtshaus zu Gast und brachte bei der Gelegenheit die bekannten Verse zu Papier. Räders Verstrickung in den Nationalsozialismus wird in dem Beitrag nicht verschwiegen.
Das Heft „Altes Klingenmünster – Einblicke in vergangene Zeiten IX“ wird erstmals am vorweihnachtlichen Erlebnistag, 25. November, ab 15 Uhr im Ratssaal verkauft. Danach kann die Broschüre in der Reben-Apotheke oder bei Sport-Müller erworben werden. red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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