Vom 47. Tag der Begegnung im Pfalzrklinikum Klingenmünster
Zufrieden trocken bleiben
Klingenmünster. Unter dem Motto „Trocken bleiben“ fand am Sonntag, 5. Mai, im Pfalzklinikum Klingenmünster der 47. Tag der Begegnung statt. Veranstalter war der Arbeitskreis Maitreff, dem Vertreter von Selbsthilfegruppen, Mitarbeiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen und die Klinikseelsorge angehören. Es gab Workshops, eine Führung durch das Dokumentationszentrum zur NS-Psychiatrie, einen ökumenischen Gottesdienst und fundierte Informationen.
Landrat Dietmar Seefeldt meinte in seiner Begrüßung: „Für mich hat der Landkreis Südliche Weinstraße weit mehr zu bieten als den Stoff, der vielen von Ihnen das Leben zur Hölle gemacht hat.“ 45 Prozent der Fläche des Landkreises seien z.B. Wald. Der Tag der Begegnung sei für ihn ein Anlass innezuhalten, Inhalte der Tourismuswerbung zu hinterfragen.
Im Hauptvortrag unterstrich Suchtberater Jens-Philipp Köhler vom Haus der Diakonie Pirmasens den Wert von Selbsthilfegruppen. Mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe ist der Rückfall nach einer Therapie erheblich seltener. Abstinenz, so Köhler, ist eine Leistung, und dafür muss der richtige Rahmen geschaffen werden. Wichtig ist, dass man sich der Krankheit bewusst bleibt, und nicht meint, man könne wieder anfangen Alkohol zu trinken und es unter Kontrolle halten. Das ist ein Irrtum, der viele zum Rückfall verleitet. Der Suchtkranke muss sich darüber klar sein, dass die Tür zum Alkohol für ihn für immer verschlossen ist. Aber es stehen ihm noch viele andere Türen in ein zufriedenes Leben offen. Durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe lernt er von den Erfahrungen anderer. Die Gruppe fängt ihn auf und hilft ihm nicht nur, wenn es kritisch wird. „Eine bestimmte individuelle Zufriedenheit kann entscheidend sein, langfristig trocken zu bleiben“, so das Fazit des Referenten. hb
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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