Award Patientendialog wurde überreicht
Zuhause-Behandlung
Klingenmünster/Essen. „Menschlich - Multiprofessionell - Maßgeschneidert“, so lautet das Motto des Modellvorhabens im Pfalzklinikum. Inhaltlich geht es um eine Versorgung, die sich mehr an den Bedürfnissen Betroffener orientiert. Dazu wurden neue Behandlungswege geschaffen. Unter anderem die Zuhause-Behandlung: Sie sieht vor, dass Patient*innen im häuslichen Umfeld behandelt werden können, um Klinikaufenthalte zu verkürzen oder ganz zu vermeiden. Für die psychosozialen Behandlung von Menschen mit chronischen und lebensgefährdenden psychischen Erkrankungen im häuslichen Umfeld erhielt das Pfalzklinikum den ersten Platz des diesjährigen Awards Patientendialog. Der Preis wurde vergangene Woche auf dem Big Bang Health Festival in Essen verliehen. Stellvertretend für das Pfalzklinikum nahm Sascha Biebel, Pflegedienstleiter der Klinik Kaiserslautern, die Auszeichnung entgegen. „Ich habe gehört, es handelt sich bei dem Preis um den so genannten „Grammy für Krankenhäuser“.
Er ist eine Auszeichnung für alle Mitarbeitenden des Pfalzklinikums, die im Rahmen des Modellprojektes arbeiten“, so Sascha Biebel. Überreicht wurde der Award Patientendialog von Oliver Gondolatsch (1. Vorsitzender Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V.) und von Hajo Neu (Initiative Patientendialog vom Bundesverband der Patientenfürsprecher im Krankenhaus e. V). Eine hochkarätige Jury aus Vertretern von Medizin, Verbänden und Politik wählte die insgesamt drei Preisträger für dieses Jahr aus.
Der zweite Platz ging an die Medizinische Hochschule Hannover, der dritte Platz an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Sascha Biebel und Helge Fani, Leiterin des Qualitätsmanagements, erfuhren auf der Jahrestagung des Bundesverbands Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e. V. von dem Preis. Gemeinsam mit dem stv. Pflegedirektor Sven Kaufmann und den “Praktikern“ Lisa Schotter (Fachgesundheits- und Krankenpflegerin in der Zuhause-Behandlung) und Franz Braband (Pflegerische Leitung Zuhause-Behandlung Kaiserslautern) erstellten sie die Bewerbungsunterlagen für das Modellvorhaben des Pfalzklinikums. Das bundesweit größte Modellvorhaben nach § 64b SGB V wird seit Januar 2020 am Pfalzklinikum umgesetzt und schließt Patient*innen aller Altersstufen mit ein - vom Kind bis zum älteren Menschen. Es geht darum, Übergänge zwischen stationärer, teilstationärer und ambulanter Behandlung fließender zu gestalten. Die Zuhause-Behandlung im Rahmen des Modellvorhabens orientiert sich am individuellen Bedarf der Patient*innen. Ein multiprofessionelles Team von Ärzt*innen, Pflegekräften, Therapeut*innen und Sozialarbeiter*innen behandelt die Menschen settingübergreifend und ist in Krisen immer erreichbar. Ergänzt wird das Team durch Genesungsbegleiter*innen. Auch die Patientenfürsprecher*innen der jeweiligen Kliniken sind in das Modellprojekt einbezogen.
Durch die Behandlung im häuslichen Umfeld sind die Mitarbeiter*innen der Zuhause-Behandlungs-Teams weit mehr im Kontakt mit den Angehörigen und können diese in die Behandlung mit einbeziehen oder sie unterstützen. red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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