Aufgabenpalette des Bauhofes der Stadt Kraichtal
Einsätze bei Schäden durch Starkregen
Kraichtal. Wenn große Niederschlagsmengen innerhalb einer bestimmten, meist nur recht kurzen Zeitspanne fallen, wird von Starkregen gesprochen. Aber auch Dauerregen kann sehr intensiv ausfallen und damit in die Kategorie des Starkregens fallen.
Generell ist Starkregen ein Phänomen, das hauptsächlich im Sommerhalbjahr auftritt. Für die großen Niederschlagsmengen in recht kurzer Zeit müssen massive Quellwolken mit großen Wassermengen entstehen. Dies ist jedoch nur bei ausreichend warmer Luft möglich, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit und auch weniger Energie enthält. Folgen von Starkregen sind immens, das Aufräumen ist zeit- und kostenintensiv.
Bei Starkregenereignissen sind die Auswirkungen schnell recht drastisch. „Da in kurzer Zeit sehr viel Regen fällt, hat der Boden meist kaum Zeit, diesen aufzunehmen. Auch die Kanalisation ist oft überfordert. Somit sind rasch ansteigende Wasserpegel und nachfolgende Überschwemmungen, Sturzfluten oder Erdrutsche die Folge“, erläutert Sven Bornscheuer, Leiter Verwaltung der Eigenbetriebe der Stadt Kraichtal. Auch die Vorarbeiter Steffen Leuschel (Arbeitsgruppe Tiefbau) und Jürgen Ehrlich (Arbeitsgruppe Grüntrupp) „können ein Lied davon singen“, welche Schäden Starkregenereignisse anrichten können.
Zuletzt Ende Juli waren insgesamt acht Mitarbeiter des städtischen Bauhofes vom 27. Juli bis einschließlich 9. August mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Dieses Mal hatte es den Stadtteil Oberöwisheim stark erwischt. „Neben der Beseitigung von Straßen- und Feldwegeschäden gehörte auch das Kontrollieren und Reinigen der Wasserläufe, Halbschalen und Einläufe zu unseren Aufgaben“, berichtet Bauhof-Mitarbeiter Vittorio de Vincentiis. Unterstützt wurde der Bauhof dabei von der Firma Schäfer Bauunternehmung mit Sitz in Unteröwisheim. Die Kosten für die Aufräumarbeiten beliefen sich auf rund 17.000 Euro.
Wie zeit- und kostenintensiv „das große Reinemachen“ sein kann, weiß man in Kraichtal spätestens seit dem Sommer 2018, als in den Monaten Mai, Juni und Juli gleich mehrfach schlimme Unwetter ihre Schäden auf Kraichtaler Gemarkung hinterlassen hatten. Insgesamt 100 Schadensmeldungen waren in diesem Zusammenhang bei den Stadtwerken Kraichtal und 200 Meldungen bei der Freiwilligen Feuerwehr Kraichtal in diesem Zeitraum eingegangen. Das Beheben der Schäden hinterließ mit Gesamtkosten von rund 154.000 Euro und rund 1900 Arbeitsstunden von städtischen Mitarbeitern, Feuerwehrleuten und Fremdfirmen einen bleibenden Eindruck in Kraichtal. Da auch in Zukunft infolge der Klimaveränderung mit einer Zunahme solcher Niederschlagsereignisse zu rechnen ist, hat der Gemeinderat im November 2018 in öffentlicher Sitzung die Erstellung eines Konzeptes zum Starkregenrisikomanagement beauftragt. Ziel dieses Konzepts ist es, auf kommunaler Ebene Vorkehrungen zu treffen, um Schäden zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. sn
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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