Windkraftanlage in der Hardt
Ökonomisch-ökologische Symbiose gefordert
Nachdem bereits beim Informationsabend der Bürgerinitiative „Gegenwind Lußhardt“ in der vergangenen Woche das Clubheim der TSG Kronau beinahe aus allen Nähten platzte, war die Waldbegehung des FDP Kreisverbandes am Samstag erneut ein Publikumsmagnet. Der FDP Bundestagsabgeordnete Dr. Christian Jung sprach zu den Windkraft-Opponenten, die vornehmlich aus den Gemeinden Bad Schönborn, Kronau, Waghäusel und St. Leon-Rot kamen.
„Wir sind nicht gegen Windkraft generell aber wir wollen keine Monster-Windkraftanlagen im Wald. Es braucht eine Ökonomisch-ökologische Symbiose“, so die Kernaussage von Dr. Jung. Die Veranstalter luden ihre Unterstützer zu einer kleinen Wanderung zu einem designierten Standort ein, den die Fa. Wircol bereits mit Holzpflöcken abgesteckt hatte. So wurde ersichtlich welche Ausmaße die Zufahrtswege und der eigentliche Standort haben würden. Es wurde auch deutlich gemacht, dass große Umgebungsflächen, bei Schlechtwetterlagen oder Eisbildung auf den Rotoren, nicht begehbar wären. Ebenso wurde auf die Lärmemissionen im Erholungswald hingewiesen.
Kronaus Bürgermeister Frank Burkard ging in seiner Ansprache zunächst auf die Änderung am Vorschlag zum Teilflächennutzungsplan Windenergie ein. „Wir dürfen keine Verhinderungsplanung machen“, stellte er klar. Der gemeinsame Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Bad/Schönborn Kronau habe sich vor diesem Hintergrund auf eine städtebaulich begründete Höhenbegrenzung von 140 Metern geeinigt. Im Weiteren ging das Kronauer Ortsoberhaupt auf die mangelhafte Informationspolitik der Fa. Wirsol ein. Burkard betonte, dass die Firma Wirsol den Kronauer Wunsch nach einem Informationstermin vor oder kurz nach dem Scoping-Termin, der am 3. Juli stattfand, abgelehnt hatte. Auf den Vorschlag im Spätjahr eine moderierte Veranstaltung mit Vertretern der pro und der contra Seite durchzuführen, damit sich die Bürgerinnen und Bürgern eine Meinung bilden können, habe der Schultes bislang keine Antwort des Unternehmens erhalten. Burkard betonte sich weiterhin dafür einzusetzen.
Auf Gespräche wartet auch die Gemeinde St. Leon-Rot, die für ihren Wassereigenbetrieb „WGZ Hardtwald“ nach neunjährigem Ringen einen neuen Brunnen durchgesetzt hat. Dieser wird just von einer der gewaltigen Windkraftanlagen tangiert.
Autor:frieder scholtes aus Kronau |
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