Frühsommerlicher Faschingsumzug in Kronau
Unter dem Motto „Ich hab so ein Durst …“
Kronau. „Der Faschingsumzug ist eine heitere Prozession im Spätwinter mit Wagen und Kostümen im süddeutschen Raum“, steht in Wikipedia. Das alles stimmt nur zum Teil, denn auch in Nordbaden steppt der Bär. Beispielsweise bei den Faschingsumzügen in Kronau, da wo der Petrus seine „Isobarenkarte“ für ein spätwinterliches Spektakel gezeichnet hat und seinen Spaß daran hatte die Russische Eisprinzessinnen und Prinzen in ihren winterlichen Outfits, Pelzen Pullis bei etlichen Wärmegraden Blut und Wasser schwitzen zu sehen. Auch die „Sunnäralli“ als Eskimos und die Hohenberghexen schwitzten unter Wams und Holzfratze. Die Sonne vertrieb schnell die Gelüste auf Glühwein und riet den Tankstellenbetreibern am Straßenrand auf Sommerdrinks umzusatteln.
Kein Wetter jedoch kann einen Fasenachter schrecken, wie die mehr als 70 tollenden Gruppen und mehr als zehntausend ausgelassene Zaungäste bewiesen. Die Gäste, egal ob Protagonist oder Zuschauer kamen aus dem näheren Umkreis der Ralli-Gemeinde. Viele „Profi-Karnevalisten“ wie die Neudörfer Karnevalisten, KiKaGe Kirrlach, der Ubstadter Elferat, die Büchenauer Grießknöpf, Frösche St. Ilgen, der Carnevalsverein Tiefenbronn, die Odema KaGe mit einem bombastischen fahrenden Schloss als Prinzen- und Komitee-Gefährt schickten ihre Tollitäten. Das Kronauer Prinzenpaar „Carolin vum Haddlweg“, ihr Prinzgemahl „Martin vum scheene Bodensee“ und Oberzugmarschall Bernd Mildenberger freuten sich auch über die Narrenfreunde Käskuche aus Reilingen, Bockweddel aus Karlsdorf, den Karnevalsclub Hambrücken und den Forster Fastnachts- und Tanzclub. Die musikalischen Stimmungsbildner waren die Guggemusiken Phönix und Bärämaddl aus Kronau, Stobblhobblä Forst, Fudiggl Waghäusel, Lenninger Gugge, D´Loddler Jöhlingen, Schneckeschleimer Weiher und Longebrigger Schlabbegugge eiesamten Narrenwurm entlang kräftig einheizten. Oftmals war es schwieriger die Gruppennamen als die Motivbezeichnungen zu enträtseln. Da hießen die Gruppen, die oftmals seit Jahrzehnten den Zug beleben, beispielweise Hell´s Krune, Hosälodd´l, Hexäbuckl Perchten, Riwädieb und Radegickel, Flotte lotte, Krunämä Umzugsweiwä, Sunneralli und Quasslweiwä, Hauptsache dabei. Und natürlich dem heimischen Musikverein Harmonie.
Besondere Anstrengungen hatten die TSG Angler gemacht, die die Aufforstung der idyllischen Anglerheimbucht dem Kiesabbau geschuldet, persiflierten. Auch die Riwedieb und Radägick´l- Faschingsformationen hatten mit ihrem Steinzeit- und „Feierstones“ Gefährt einen Hingucker gebaut.
Etliche „Tankstellen“ sorgten vor, während und auch nach dem Zugverlauf dafür, dass das Stimmungshoch nicht abflaute, aber auch, dass die stabile Unterlage und der flüssige alkoholische Nachschub die Waage hielten. Rund um den Umzug sorgten die Jugendschutzgruppe des Landratsamtes, das Ordnungsamt und die Polizei für Sicherheit und Ordnung. fsch
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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