Rhein-Neckar Löwen spielen zweimal in drei Tagen
Schlafbus und eine Reise von über 2.000 Kilometern
Kronau. Auf einen „Roadtrip“ der besonderen Art haben sich heute die Rhein-Neckar Löwen begeben. Am Donnerstag ging es 9.30 Uhr von Kronau los Richtung Gummersbach und von dort aus dann direkt nach Nantes. Rund 72 Stunden später werden sie in den Morgenstunden des Sonntags wieder am Trainingszentrum ankommen. Mit mehr als 2.000 Kilometern auf der Uhr und – hoffentlich – dem Einzug ins Viertelfinale der VELUX EHF Champions League im Gepäck.
Zunächst steht die Partie beim abstiegsgefährdeten VfL Gummersbach an, geht es zum 26. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga ins Oberbergische. Das Duell mit den Löwen ist das dritte Heimspiel in Folge, und zugleich das dritte mit Torge Greve als Cheftrainer. Nach den Pleiten gegen Minden (20:25) und den Bergischen HC (22:29) erhofft man sich eine echte Steigerung – auch wenn die gemeinsame Historie beider Teams nichts Gutes verheißt. Die Löwen-Bilanz gegen den Bundesliga-Dino: In 31 Begegnungen gab es 23 Siege, 6 Niederlagen und 2 Unentschieden. Dabei gingen die vergangenen 14 Duelle allesamt an die Badener. Der vorerst letzte Erfolg der Gummersbacher datiert auf den 4. Mai 2012. Damals setzte sich der VfL 33:32 durch – und das sogar in Mannheim. Der letzte Heimsieg gelang am 24. Mai 2011 (36:28).
Möglicherweise hilft den Oberbergischen, dass die Badener nicht mit dem ausschließlichen Fokus auf das Bundesliga-Spiel anreisen. „Wir würden lügen, wenn wir sagen würden, dass wir uns nur auf Gummersbach vorbereiten. In diesem speziellen Fall müssen wir zweigleisig fahren und Nantes im Hinterkopf haben. Schließlich ist es ein Champions-League-Achtelfinale“, sagt Oliver Roggisch. Der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen weiß um die Schwierigkeit der Doppelaufgabe: „Gummersbach ist alles andere als ein leichter Gegner. Die kämpfen ums Überleben, werden alles gegen uns reinhauen und versuchen, uns mit Härte zu verunsichern. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“
Von seinen Spielern fordert der erfahrene Ex-Abwehrchef „körperliche Präsenz“ und die Bereitschaft, sich trotz der Favoritenrolle voll reinzuhängen: „Das ist reine Kopfsache, das zu schaffen.“ Vor allem in den ersten Minuten müsse man voll dagegenhalten, dürfe sich nicht den Schneid abkaufen lassen. „Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen, dass wir gefestigt genug sind und wissen, was wir bringen müssen.“ Überlegungen, das Personal für die beiden Spiele zumindest teilweise zu splitten, gebe es nicht. „Das funktioniert nicht. Damit würdest du den Spielern auch das falsche Zeichen geben. Wir wollen schließlich in Gummersbach gewinnen. Und an die Belastung durch die „englischen Wochen“ sind wir mittlerweile auch gewöhnt.“
Um vor allem die Regenerationsmöglichkeiten zu optimieren, haben sich die Löwen für die Fahrt von Gummersbach nach Nantes einen so genannten Schlafbus gemietet. In diesen steigt die Mannschaft am späten Donnerstagabend, um dann, möglichst ausgeruht, zur Frühstückszeit in Nantes anzukommen.
Der Freitag wird im Zeichen der Erholung stehen, abends steht noch das Abschlusstraining auf dem Programm. Am Samstag um 19 Uhr gilt es dann: Im Achtelfinal-Rückspiel wollen die Löwen ihren 34:32-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen. ps
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.