Herztag mit einer breiten Themenpalette und gutem Zuspruch
Informationen zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod vermittelt
Von Horst Cloß
Kusel. Jeweils im November, zum bundesweiten Herztag, veranstaltet die kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Andrea und Dr. Oliver Kusch einen Herztag. Dabei gab es neben Vorträgen, die von den beiden Medizinern gehalten werden, auch praktische Vorführungen zur Wiederbelebung von Personen, die einen Herzstillstand erlitten haben und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.
Die Deutsche Herzstiftung wählt jedes Jahr ein Thema aus, unter das der Herztag gestellt wird. In 2019 war es: „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen - Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“ Dazu erläuterten Dr. Andrea Kusch und Dr. Oliver Kusch in zwei getrennten Vorträgen die Ursachen von Herzrhythmus-Störungen, aber auch die Möglichkeiten, diese zu vermeiden.
Die „koronare Herzkrankheit“ sei die häufigste, die vorkommt. Sie entsteht in einem langsamen Prozess über Jahrzehnte hinweg in den Herzkranzgefäßen, wobei der jeweilige Lebensstil das Entstehen begünstige. Es entstünden Ablagerungen, die das Herzkranzgefäß verengen können. Zunächst könnten Brustschmerzen, Brustenge, Brennen in der Brust und Atemnot registriert werden. Erst wenn ein Herzkranzgefäß ganz verschlossen sei, entstünde ein Herzinfarkt. Dem WOCHENBLATT gegenüber erläuterte Dr. Oliver Kusch, was Betroffene unternehmen sollten.
Dr. Oliver Kusch:
Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf sind die wirkungsvollsten Schutzmaßnahmen
WOCHENBLATT: Welche Fragen wurden am meisten gestellt?
Dr. Oliver Kusch: Es waren nicht nur direkt Betroffene, die zum Thema Fragen hatten. Auch Familienangehörige hatten konkrete Fragen, denen wir mit unseren Ratschlägen helfen konnten.
Parallel zu den Vorträgen gab es Vorführungen zu Herz-/Lungen-Wiederbelebung
Dr. Oliver Kusch:
Dabei ist es wichtig, dass hinzukommende Personen etwas tun. Nichtstun ist das Schlechteste in diesem Fall. Wir empfehlen, nach folgender Reihenfolge zu verfahren:
1. Zuerst die Atemkontrolle vornehmen, dann Hilfe zu rufen und dabei über den Notruf 112 Hilfe anzufordern, eine kurze Schilderung, wie es zur Situation kam und Durchgabe des exakten Standorts. Dann, bis zum Eintreffen des Notarztes, ca. 100 bis 120 Mal pro Minute, etwa 5-6 cm tief in Richtung Wirbelsäule drücken . Die Herzdruckmassage sollte nicht durch Munz-zu-Mund-Beatmung unterbrochen werden.
WOCHENBLATT: Sie führen den Herztag schon zum wiederholten Male durch.
Dr. Oliver Kusch:
Wir haben jedes Jahr am Herztag ca. 50 bis 60 Interessenten. Ein Teil davon kommen jedes Mal, ein größerer Teil sind aber Personen, die zum ersten Mal kommen. Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden und werden wohl auch 2020 einen Herztag anbieten.
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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