Am Siebenpfeiffer-Gymnasium Kusel
Projekt Weltethos

Die Collage zu dem Beitrag hat die Schülerin Milena Rietz erstellt. Foto: Schule
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Kusel. Zuerst Bestandteil des Unterrichts am Siebenpfeiffer-Gymnasium und schließlich Ende des Schuljahres 2020 beschäftigten wir uns in der Klasse MSS 11 im Religionsunterricht längere Zeit mit dem Thema „Projekt Weltethos“.
Weltethos - Was ist das?
Der Gründer Hans Küng strebte mit seiner Idee des Weltethos (1990) an, die bereits vorhandenen Gemeinsamkeiten im Ethos der Religionen den religiösen, sowie nicht-religiösen Menschen, immer wieder bewusst zu machen. Hans Küng ist davon überzeugt, dass für ein friedliches Zusammenleben das Wissen über diese gemeinsame Basis aller Menschen Voraussetzung ist! Küngs Grundlagenforschung erlangte am 4. September 1993 ihr erstes großes Resultat in der „Erklärung zum Weltethos“ des Parlaments der Weltreligionen.
Nach einem ersten Input zum „Projekt Weltethos“ diskutierten wir Hans Küngs Ansichten und damit aufkommende Probleme etc. Im Laufe der Diskussion erarbeiteten wir Stärken des Projekts: So kann zum Beispiel der Fokus auf die bereits bestehenden Gemeinsamkeiten der Religionen für den Frieden genutzt werden. Wie bei allem gibt es aber auch hier Schwachstellen: Das Projekt funktioniert nur dann, wenn alle Parteien dialogbereit und -fähig sind und sie keinen absoluten Wahrheitsanspruch erheben. Während unserer Diskussion kamen viele Fragen auf, z.B.: (1) Werden bei diesem Projekt lediglich die einzelnen Religionen angesprochen oder alle Menschen? (2) Wie läuft ein solcher Dialog ab?
Gibt es neutrale Moderatoren? Welche Delegierten wären geeignet für einen gelingenden Dialog?
Aufgrund der Fragen, die aufgekommen sind und die unser Religionslehrer Herr Burkart nicht alle beantworten konnte, haben wir uns als Kurs dazu entschieden, die Stiftung Weltethos zu kontaktieren und um einen Gesprächstermin zu bitten.
Julia Willke, Bereichsleiterin Pädagogik der gleichnamigen Stiftung und Programmleiterin „Weltethos-Schulen“, hat uns auf unsere Anfrage direkt geantwortet und freundlicherweise einen Gesprächstermin angeboten.
Am 1. Februar war es schließlich soweit, wir hatten in der ersten Schulstunde eine Videokonferenz mit Julia Willke. Sie hat uns unsere Fragen sehr ausführlich und detailliert beantwortet und ist auf unsere weiteren Fragen, die während des Dialogs aufgetreten sind, eingegangen. Zu den anfangs erwähnten Fragen, gab sie uns folgende Antworten: (1) Es werden alle angesprochen, auch nicht-religiöse Menschen. Die gesamte Vielfalt wird also berücksichtigt! (2) Ein konkretes Beispiel für einen Ablauf gibt es nicht, das ist je nach Anliegen unterschiedlich.
Die Kommune nimmt oft eine Moderatorenrolle ein. Es gibt nur wenige genuin neutrale Orte, deshalb finden interreligiöse Treffen auch häufig in christlichen Gemeinden statt, weil hier die Infrastruktur oft am besten ausgebaut ist. Aber wann immer es geht, wird auf neutrale Orte zurückgegriffen.
Abschließend kam noch die Frage nach ihrem eigenen Werdegang auf. Julia Willke schilderte, dass ihr ein friedliches Zusammenleben sehr wichtig ist. Andere Motive waren das Kennenlernen anderer Kulturen und Religionen und das Streben nach gewaltlosen Konfliktlösungen. Mit diesen Interessen, Bestrebungen sowie ihrem Politik- und Geschichtsstudium in der Tasche, entschied sie sich, beim „Projekt Weltethos“ mitzuwirken.
Aus ihrem Vortrag konnte man deutlich heraushören, dass die „Weltethos“-Haltung für sie eine wichtige und zentrale Rolle spielt, die sie gerne mit allen Interessent*innen teilen möchte.
Nach diesem Meeting habe ich mir die Meinung und das Fazit einer Mitschülerin eingeholt. Milena hat ihren Eindruck folgendermaßen zusammengefasst: „Ich persönlich empfand das Gespräch mit Frau Willke als sehr interessant und informativ. Sie ist gut auf unsere Fragen sowie spontane Rückfragen eingegangen und hat alle sehr ausführlich beantwortet.
Das Gespräch verlief sehr harmonisch und hat mein Wissen über das „Projekt Weltethos„ zusätzlich vertieft.“
Ich selbst bin der Meinung, dass das Gespräch mit Frau Willke nochmals klargemacht hat, was Weltethos eigentlich ist. Mir hat dieses Gespräch sehr weitergeholfen, da für mich nun meine offenen Fragen geklärt sind und ich mir eine fundierte Meinung über dieses Projekt bilden konnte. Ich kann nun mit anderen Leuten über dieses Projekt reden und eine vernünftige Diskussion führen. Ich bin Julia Willke dankbar, dass sie sich Zeit für den Austausch genommen hat. Es war ein Gespräch, dass den Horizont erweitert hat.
Wenn ich die Meinungen des Kurses zusammenfasse, komme ich zu dem Schluss, dass jeder etwas aus dem Gespräch für sich mitnehmen konnte. Nach dem Meeting haben wir als Kurs entschieden, uns selbst an einer Aktion des „Projekts Weltethos“ zu beteiligen, dieses Projekt nennt sich „Gesicht zeigen für Weltethos“ (https://projektweltethos.de/gesicht-zeigen-fuer-weltethos/).
Mithilfe dieses Links gelangt ihr auf die Homepage des „Projekts Weltethos“ (https://www.weltethos.org/hans%20k%C3%
BCngs%20%E2%80%9Eprojekt%20weltethos%E2%80%9C/) und könnt euch selbst eine Beteiligungsmöglichkeit aussuchen und euch über die Hintergründe und verschiedenen Angebote informieren.
Nia-Mishale Pfaff

Autor:

Anja Stemler aus Kusel-Altenglan

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